Notarztfahrzeuge der Stadt Gütersloh mit mobilem Ultraschallgerät ausgestattet

Schnelle und verlässliche Diagnose im Rettungsdienst

Gütersloh (gpr.) Bei der Ankunft am Unfallort stellt sich die Frage: Reicht die Zeit aus, um den Patienten in die Spezialklinik zu bringen oder müssen lebensbedrohliche innere Blutungen schnellstmöglich im nächsten Krankenhaus behandelt werden? Bei der Beantwortung dieser Frage hilft das mobile Ultraschallgerät, mit dem jetzt zwei Notarztfahrzeuge der Stadt Gütersloh ausgestattet worden sind. Das kompakte Teil ähnelt sowohl in Größe, Optik und auch Bedienung einem Smartphone, liefert aber hochwertige Bilder aus dem Inneren des Körpers, die im Rettungsdienst die Diagnose und damit auch die anschließende Behandlung des Patienten erleichtern.

Ultraschall im Rettungsdienst„Mit Hilfe der mobilen Ultraschallgeräte müssen wir nicht mehr nur vermuten, sondern wir können sehen, was im Patienten passiert“, erklärt Oberarzt Dr. Carsten Kulbe, Leiter des Notarztstandortes am St. Elisabeth Hospital in Gütersloh. Deshalb gäben die neuen Geräte besonders bei invasiven Maßnahmen – Behandlungsmethoden, die in den Körper des Patienten eindringen – zusätzliche Sicherheit, so Kulbe. Die Geräte verfügen über eine sogenannte Dual-Sonde. Diese zwei Schallköpfe ermöglichen eine Vielzahl klinischer Entscheidungen – nichts muss für unterschiedliche Untersuchungen ausgewechselt werden. Der Anwendungsbereich der neuen Geräte ist groß. „Man schätzt, dass rund 70 Prozent der Notfälle internistische Notfälle sind“, sagt Chefarzt Dr. Thomas Grau, Klinikum Gütersloh. Besonders bei Unfällen, die innere Schäden hervorrufen oder Herzproblemen würden die Ultraschallgeräte helfen, so Grau.
 
Der technologische Fortschritt und die damit einhergehende Verkleinerung elektronischer Teile macht es möglich, den Ultraschall mit zum Einsatzort zu nehmen. „Vor einigen Jahren waren die Geräte entweder viel zu groß und haben schlicht nicht in das Notarztfahrzeug gepasst oder aber die Qualität der Bilder war einfach zu schwach“, sagt Grau. „Mobilität und Leistung müssen zusammen passen und das ist jetzt bei diesem Gerät der Fall. Zudem ist das mobile Gerät einfach zu bedienen.
 
„Das ist im Prinzip selbsterklärend“, sagt Chefazt Dr. Norbert Zoremba, St. Elisabeth Hospital. „Und das muss es auch sein, schließlich hat man keine Zeit sich durch Menüs zu fühlen“. Das Ziel sei es beim Blick aufs Gerät innerhalb von zehn Sekunden zu wissen was los sei, so Zoremba. Rund 11.000 Euro kostet ein mobiles Ultraschallgerät. Finanziert wird die Ausrüstung von der Stadt Gütersloh. Wie alle Fahrzeuge des Rettungsdienstes sind auch die beiden Notarztfahrzeuge mit dem mobilen Ultraschallgerät, eines stationiert am städtischen Klinikum, das andere am St. Elisabethn Hospital, im Besitz der Stadt Gütersloh.
 
Gütersloh ist in Sachen Ultraschall im Rettungsdienst in der Vorreiterrolle. Die 40 Notärzte der beiden Gütersloher Krankenhäuser sind – so der Informationsstand der Chefärzte, die ersten Notfallmediziner in der Region, die mit dem tragbaren Gerät arbeiten.
 
BU: Können jetzt auch am Einsatzort sehen, was im Patienten passiert (v.l.): Dr. Carsten Kulbe, Leiter des Notarztstandorts St. Elisabeth Hospital, Chefarzt Dr. Norbert Zoremba , St. Elisabeth Hospital, Andreas Pollmeier, Abteilungsleiter Rettungsdienst, Stadt Gütersloh, Dr. Edit Szikszai, Notärztin, Städtisches Klinikum und Dr. Thomas Grau, Chefarzt, Städtisches Klinikum. © Stadt Gütersloh
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