Alexander Zverev und Lloyd Harris sagen Teilnahme an 29. TERRA WORTMANN OPEN ab

HalleWestfalen. Olympiasieger Alexander Zverev verpasst nach seiner im Halbfinale der French Open erlittenen schweren Verletzung die Teilnahme an den 29. TERRA WORTMANN OPEN. Der 25-Jährige Weltranglisten-Dritte war in einem bis dahin packenden Duell mit Rafael Nadal Ende des zweiten Satzes umgeknickt und hat sich dabei nach einer ersten Diagnose mehrere Außenbänder gerissen. „Das ist unglaublich bitter für Sascha, er hat ein herausragendes Turnier gespielt und hatte eine echte Chance auf den Titel und die Nummer eins der Welt“, zeigt sich Turnierdirektor Ralf Weber bestürzt. „Natürlich hätten wir ihn gerne bei uns in Halle spielen gesehen, aber nun ist erst einmal wichtig, dass er schnell wieder genesen wird. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute.“ Ungeachtet der Verletzung wird Zverev am 13. Juni erstmals auf Rang zwei der Weltrangliste geführt werden.

Alexander Zverev - Symbolbild- Foto: Jürgen Riedel

Alexander Zverev – Symbolbild- Foto: Jürgen Riedel

Der Kölner Oscar Otte erhält von Turnierdirektor Ralf Weber eine Wildcard für den Hauptwettbewerb der 29. TERRA WORTMANN OPEN (13. bis 19. Juni 2022), nachdem Daniel Altmaier aufgrund der verletzungsbedingten Absage von Jannik Sinner direkt in das 32er-Feld rückt. © TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz

Der Kölner Oscar Otte erhält von Turnierdirektor Ralf Weber eine Wildcard für den Hauptwettbewerb der 29. TERRA WORTMANN OPEN (13. bis 19. Juni 2022), nachdem Daniel Altmaier aufgrund der verletzungsbedingten Absage von Jannik Sinner direkt in das 32er-Feld rückt. © TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz

Ebenfalls nicht an den Start gehen wird verletzungsbedingt der Südafrikaner Lloyd Harris (ATP 37), der im vergangenen Jahr in HalleWestfalen das Viertelfinale erreicht hatte. Im Hauptfeld steht derweil Ex-Top-Ten-Profi Fabio Fognini (Italien/ATP 52). Für „Fogna“, der 2019 nach dem Erfolg beim Masters-Event in Monte Carlo erstmals in die „Bel Etage“ der Rangliste aufstieg, ist es das Debüt in der ostwestfälischen Lindenstadt. Der 35-jährige Italiener, der mit der US Open-Siegerin von 2015, Flavia Pennetta verheiratet ist und drei gemeinsame Kinder hat, ist für sein emotionales Auftreten auf dem ebenso Platz bekannt wie für teils sensationelle Schläge.

Die Absagen erweisen sich derweil als Glücksfall für die weiteren nationalen Profis: Als sogenannter „Alternate“ rückt die deutsche Nummer zwei, der Kempener Daniel Altmaier (ATP 59) in das 32er-Feld. Die eigentlich für Altmaier vorgesehene  Wildcard erhält stattdessen Davis Cup-Spieler Oscar Otte (ATP 61), der damit den „Umweg“ über die Qualifikation vermeidet und als zweiter Deutscher direkt im Hauptfeld steht. Dies wiederum führt dazu, dass Routinier Peter Gojowczyk (ATP 95) im Qualifikationsfeld steht und dort neben Dominik Koepfer (ATP 96) um den Einzug in das Hauptfeld kämpft.

Turnierdirektor Ralf Weber erklärt zu den Absagen: „Es ist natürlich sehr schade, wenn Spieler verletzungsbedingt ihre Teilnahme absagen müssen. Umso schöner, dass Sascha Zverev einen mehrjährigen Kontrakt mit den Terra Wortmann Open besitzt und bis 2024 bei uns aufschlagen wird.“ Gleichzeitig betont er dass er sich für die weiteren deutschen Profis „unglaublich“ freue: „Ich weiß, dass unser Turnier mit der herausragenden Stimmung für jeden Deutschen immer ein besonderes Highlight auf der Tour ist. Und umgekehrt ist es auch für die Fans toll, so viele Mitglieder des Davis Cup-Team am Start zu haben.“

French Open-Sieger Rojer/Arevalo schlagen in HalleWestfalen auf
Unterdessen können sich die Fans in HalleWestfalen auf Zwei Grand-Slam-Champions freuen: Das Duo Jean-Julien Rojer und Marcelo Arevalo kommt als amtierender Roland Garros-Sieger nach HalleWestfalen. Der routinierte Niederländer und der Mann aus El Salvador bezwangen am gestrigen Samstag nach knapp über drei Stunden Spielzeit die kroatisch-amerikanische Kombination Ivan Dodig/Austin Krajicek mit 6:7 (4), 7:6(5) und 6:3 in einer spannenden Partie. Für beide ist es ein historischer Titelgewinn: Arevalo ist der erste Major-Sieger aus Mittelamerika überhaupt, während Rojer mit 40 Jahren und neun Monaten zum ältesten Grand Slam-Gewinner der Open Era wurde und damit den US-Amerikaner Mike Bryan ablöst.

Rojer/Arevalo, die seit heute auf den Weltranglistenplätzen 15 und 14 geführt werden, krönen damit ihre bisherige Saison, in der schon die Turniersiege bei den 250er-Events in Delray Beach und Dallas zu Buche stehen. Im „Race to Turin“ springen Rojer/Arevalo nach dem Triumph von Roland Garros auf Platz zwei. „Für uns ist es immer eine Ehre, ehemalige und aktuelle Grand Slam-Sieger zu Gast zu haben, das wertet den Doppel-Wettbewerb noch einmal zusätzlich auf“, so Turnierdirektor Ralf Weber. „Die beiden gehören natürlich zu den Favoriten, aber unser Doppelfeld ist in diesem Jahr wirklich hochspannend und attraktiv besetzt.“
Ebenfalls zu den Favoriten gehören Marcel Granollers (Spanien/ATP Doppel 7) und Horacio Zeballos (Argentinien/ATP Doppel 4), die im vergangenen Jahr die Masters-Events in Cincinnati und Madrid für sich entscheiden konnten. Um den Titel spielen zudem das deutsche Weltklasse-Duo Kevin Krawietz/Andreas Mies (ATP Doppel 16/28) sowie Daniel Altmaier und Oscar Otte, die von Turnierchef Weber mit einer Wildcard bedacht wurden. Darüber hinaus haben die Einzelstars Daniil Medvedev und Felix Auger-Aliassime sowie Hubert Hurkacz und Sebastian Korda gemeldet. Auger-Aliassime und Hurkacz waren im vergangenen Jahr gemeinsam bis in das Finale vorgestoßen, mussten sich aber Kevin Krawietz und Horia Tecau geschlagen geben.