Wertschätzende Unternehmenskultur – sinnstiftend oder Sahnehäubchen?

Führungskräfte aus dem Kreis Gütersloh trafen sich auf Einladung der pro Wirtschaft GT  

Kreis Gütersloh. Es ruckelt, Märkte brechen auf und verändern sich, neue Spielregeln führen dazu, dass alte Verhaltensmuster nicht mehr greifen. Das erleben in Zeiten des digitalen und demografischen Wandels auch die Führungskräfte der Unternehmen und Organisationen im Kreis Gütersloh. Werte bieten Handlungsrahmen und Orientierung und gewinnen an Bedeutung, um Mitarbeiter zu finden und zu binden. Was kann in diesem Zusammenhang gegenseitige Wertschätzung leisten?

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Diskutierten über den Sinn von Unternehmenskultur: (v.l.) Thorsten Brinkmann (CSR-Kompetenzzentrum OWL), Ralf Seveneick (Gustav Käder Training International), Dr. Marita Reinkemeier, Albrecht Pförtner (beide pro Wirtschaft GT) und Dr. Ingmar Ingold .Foto: Wiltmann

65 Führungskräfte folgten daher jetzt der Einladung der pro Wirtschaft GT, um sich in den Räumlichkeiten des Gastgebers Franz Wiltmann GmbH & Co. KG  in Versmold dazu mehr Klarheit zu verschaffen.

„Mit unserer gläsernen Produktion signalisieren wir als Arbeitgeber und Geschäftspartner unsere Bereitschaft zu Transparenz. Wir möchten außerdem unsere Beschäftigten mit Maßnahmen zur Unterstützung der Vereinbarkeit ihrer familiären und beruflichen Herausforderungen unsere Wertschätzung zu zeigen. So zum Beispiel mit unserem „Windel-Abo“, begrüßte Dr. Ingmar Ingold, Geschäftsführung der Franz Wiltmann GmbH & Co. KG, Versmold, die Gäste. 

Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der pro Wirtschaft GT, äußerte einleitend seine Wertschätzung für die Arbeit von Elke Pauly-Teismann, die vor ihrem Wechsel zur Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Gütersloh das Veranstaltungsprogramm zusammengestellt hatte. Den Moderationsstab übernahm dann ihre Nachfolgerin, Dr. Marita Reinkemeier, als neue Referentin für Unternehmenskultur der pro Wirtschaft GT. Sie forderte die Teilnehmer auf: „Lassen Sie sich auf die nächsten zwei Stunden ein und denken Sie Führung heute einfach mal anders“.

Die erste Referentin, Bettina Nolting, Vorsitzende der MENTOR.I Stiftung in Detmold, nahm mit ihrem Vortrag „Wer den Wert nicht ehrt… Unternehmenskultur als Erfolgsfaktor?“ die Zuhörer mit auf eine philosophische und kulturwissenschaftliche Reise. „Kultur ist kein „goldener Pokal“ sondern eine Matrix für Beziehung,“ stellte sie einleitend fest und erläuterte, „Unser „Ich“ möchte wertgeschätzt werden und spürt, wenn äußere Gesten und innere Haltung des Gegenübers nicht im Einklang stehen.“  

Ralf Seveneick, Trainingsleiter der Gustav Käser Training International GmbH in Düsseldorf, rückte mit seinem Vortrag  „Arbeitgeberattraktivität – wahre Schönheit kommt von innen“ die Grundlagen der Glücksforschung als Motivationsmotor in den Mittelpunkt: „Der Mensch sehnt sich nach Sicherheit, Perspektive und Individualität. 75 Prozent der Menschen stellen für sich dabei das Bedürfnis nach Sicherheit an erste Stelle.“

Mit seinem Beitrag „Corporate Social Resposibility (CSR) – Gesellschaftliche Verantwortung lohnt sich doppelt“ definierte Thorsten Brinkmann, Projektleiter des CSR-Kompetenzzentrum OWL und Prokurist der GILDE GmbH in Detmold, Vertrauensbildung als eine Frage der Haltung: „Es hilft auch mal bewusst den Blickwinkel zu ändern, indem man zum Beispiel über ein ehrenamtliches Engagement andere Lebensumstände kennen und verstehen lernt.“

Alle waren sich einig: Wertschätzender Umgang fördert die Selbstachtung des Einzelnen und damit die Fähigkeit, in Beziehung zu treten und Verantwortung zu übernehmen. Wertschätzende Unternehmenskultur ist damit Voraussetzung für ein gesunderhaltendes Miteinander und nachhaltiges Beziehungsmanagement im privaten wie im geschäftlichen Umfeld und sollte in Unternehmenskultur  werthaltig verankert sein. „Vertrauen hat etwas mit sich trauen zu tun. Trauen Sie sich anderen zu. Zeigen Sie sich und erleben Sie wie Beziehung sich entwickeln kann.“ Mit diesem Impuls Marita  Reinkemeier ihre Gäste zum geselligen Beisammensein am Buffet.

Weitere Informationen gibt es bei Dr. Marita Reinekmeier, E-Mail m.reinkemeier@prowi-gt.de, Telefon 05241 851092 oder auf www.prowi-gt.de.

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