VIER PFOTEN Expertin rät: So umgehen Reisende quälerische Tierattraktionen im Urlaub

VIER PFOTEN Expertin warnt vor quälerischen Tierattraktionen im Urlaub

©VIER-PFOTEN

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Hamburg. Ein Papagei auf der Schulter, ein Selfie mit einem Äffchen oder ein Ritt auf einem Elefanten – das mag für Tourist:innen unterhaltsam erscheinen, ist für die Tiere jedoch unnatürlich, belastend und häufig mit Gewalt oder Zwang verbunden“, warnt Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt. „Hinter diesen Angeboten steckt meist ein lukratives Geschäft auf Kosten des Tierwohls. Wer tierfreundlich reisen möchte, sollte auf direkte Interaktionen mit Wildtieren konsequent verzichten.“

So vermeiden Sie Tierleid im Urlaub:
Viele Angebote, die Tierleid verursachen, sind auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen. Umso wichtiger ist es, genau hinzusehen. Eva Lindenschmidt gibt folgende Tipps:

  • Keine Selfies mit Wildtieren: Fotos mit Tigern, Affen oder Faultieren bedeuten für die Tiere enormen Stress. Oft werden sie sediert, angekettet oder mit Gewalt gefügig gemacht.

  • Bitte nicht streicheln, reiten oder füttern: Elefantenreiten, Tigerbabys füttern oder Löwenbabys streicheln – solche Aktivitäten widersprechen dem natürlichen Verhalten der Tiere.

  • Vorsicht bei Shows und Tierparks: Viele Zoos, Safariparks oder Privatgehege werben mit spektakulären Vorführungen. Doch Tier-Shows, bei denen Wildtiere Kunststücke vorführen müssen, sind mit Stress und Dressur verbunden. Auch in Europa gibt es unseriöse Anbieter, etwa mobile Streichelzoos oder Privatgehege.

  • Keine tierischen Souvenirs kaufen: Produkte aus Elfenbein, Schlangenleder oder Korallen fördern die Wilderei und den Handel mit geschützten Arten. Die Mitnahme solcher Produkte kann drastische rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

  • Tierleid aus Tradition ist keine Rechtfertigung: Veranstaltungen wie Stierkämpfe verursachen massives Tierleid. Der Besuch solcher Veranstaltungen sollte konsequent vermieden werden.

  • Kutschfahrten und Reittiere meiden: In vielen Urlaubsorten werden Pferde, Esel, Ponys oder Kamele für Tourist:innen eingesetzt – oft unter extremen Bedingungen. Wenig Schatten, kaum Wasser und zu lange Einsatzzeiten führen bei den Tieren zu Erschöpfung, Schmerzen und Verletzungen.

Tierfreundliche Alternativen

  • Wildtiere in Freiheit beobachten: Ob bei einer geführten Tour in einem Nationalpark oder bei einem Spaziergang in einem Naturreservat – echte tierische Begegnungen finden mit Abstand statt und respektieren den natürlichen Lebensraum der Tiere.

  • Seriöse Auffangstationen besuchen: Viele Schutzzentren kümmern sich um gerettete Wildtiere aus schlechter Haltung. Besucher:innen sollten darauf achten, dass keine Shows oder Interaktionen mit den Tieren angeboten werden und der Tierschutz im Fokus steht.

Fazit

Tierleid im Tourismus ist ein weit verbreitetes Problem – oft gut versteckt hinter vermeintlich harmlosen Angeboten. „Wer sich vorab informiert und auf direkte Tierkontakte verzichtet, kann Wildtiere schützen und dennoch unvergessliche Urlaubserlebnisse sammeln“, so Diplom-Biologin Eva Lindenschmidt, Wildtierexpertin bei der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART.