Wissenschaftler der Universität Paderborn entwickeln neue Messmethode

Foto: Universität Paderborn, Besim Mazhiqi

Foto: Universität Paderborn, Besim Mazhiqi

Paderborn. Wissenschaftlern der Universität Paderborn ist es gelungen, eine neue Methode zur Abstandsmessung für Systeme wie GPS zu entwickeln, deren Ergebnisse so präzise wie nie zuvor sind. Mithilfe der Quantenphysik hat das Team um Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Christine Silberhorn die sogenannte Auflösungsgrenze überwunden, die z. B. für das bekannte Rauschen auf Fotos sorgt. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Physical Review X Quantum“ (PRX Quantum) veröffentlicht. In „Physics“, dem Onlinemagazin des Verlags, wurde das Paper außerdem mit einem Expertenkommentar gewürdigt – ein Highlight, das nur ausgewählten Veröffentlichungen zuteil wird.

Foto: Universität Paderborn, Dr. Benjamin Brecht

Foto: Universität Paderborn, Dr. Benjamin Brecht

Physiker Dr. Benjamin Brecht erklärt das Problem der Auflösungsgrenze: „Bei Laser-Abstandsmessungen registriert ein Detektor zwei unterschiedlich helle Lichtpulse mit einem Zeitunterschied. Je genauer die Zeitmessung, desto genauer die Längenbestimmung. Solange der Zeitabstand der Pulse größer ist als die Pulse lang sind, ist alles in Ordnung“. Problematisch wird es dem Wissenschaftler zufolge, wenn die Pulse überlappen: „Dann kann man den Zeitunterschied mit herkömmlichen Methoden nicht mehr messen. Man nennt das “Auflösungsgrenze” und kennt den Effekt von Fotos. Sehr kleine Strukturen oder Texturen können nicht mehr aufgelöst werden. Das ist dasselbe Problem – nur im Ort anstatt in der Zeit.“

Eine weitere Herausforderung liegt laut Brecht darin, die unterschiedlichen Helligkeiten, den Zeitunterschied und die Ankunftszeit zweier Lichtpulse gleichzeitig zu bestimmen. Aber genau das ist den Wissenschaftlern gelungen – und zwar „mit quantenlimitierter Genauigkeit“, wie Brecht hinzufügt. Zusammen mit Partnern aus der Tschechischen Republik und Spanien konnten die Paderborner Physiker diese Werte selbst dann noch messen, als die Pulse zu 90 Prozent überlappten. Dazu Brecht: „Das ist weit jenseits der Auflösungsgrenze. Die Genauigkeit der Messung ist 10.000-mal besser. Mit Methoden der Quanteninformationstheorie kann man neuartige Messungen finden, die die Beschränkungen von etablierten Methoden überwinden“.

Die Ergebnisse könnten die Genauigkeit von Anwendungen wie LIDAR, einer Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung, und GPS künftig deutlich verbessern. Bis zur Marktreife werde es aber noch dauern, gibt Brecht zu bedenken.

Zur Veröffentlichung: physics.aps.org/articles/v14/1.

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Kreisleitstelle ortet Notrufe per GPS

Gütersloh. Im Notfall den genauen Standort angeben ist nicht immer für alle Anrufer möglich. Gerade wenn sie eine Tour mit dem Mountainbike durch den Teutoburger Wald machen oder auf der Autobahn auf dem Weg in den Urlaub sind. Um die Personen im Notfall trotzdem orten zu können, nutzt die Kreisleitstelle seit Mitte März das Ortungssystem Advanced Mobile Location (AML), das die Positionsdaten automatisch sendet. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisleitstelle ist es möglich, während des Telefonats die Position des Anrufers zu ermitteln. Die Ortung funktioniert nur bei einem Anruf mit dem Mobiltelefon.   Wenn die Positionsdaten eines Anrufers korrekt übermittelt werden können, wird der Standort in der Karte des Einsatzleitrechners angezeigt. Foto: Kreis Gütersloh
Kreisleitstelle Gütersloh. ortet Notrufe per GPS. Foto: Kreis Gütersloh

Kreisleitstelle Gütersloh. ortet Notrufe per GPS. Foto: Kreis Gütersloh

Sobald ein Anrufer den Notruf wählt, sendet sein Mobiltelefon den Standort an die nationalen AML-Endpunkte bei der Berliner Feuerwehr und an die Integrierte Leitstelle in Freiburg. Dafür muss keine App installiert werden.  „Die Einführung dieser Systeme erleichtert die Arbeit unserer Mitarbeiter und trägt zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger bei“, erklärt Ansgar Kanther, stellvertretender Leiter der Kreisleitstelle in Gütersloh. „Wenn wir den genauen Standort wissen, sind wir viel schneller vor Ort und können helfen.“ 

Nur die Leitstelle, die den Notruf entgegennimmt, erhält die Positionsdaten des Anrufers bis auf wenige Meter genau. Die Daten werden nach spätestens 60 Minuten in der Leitstelle sowie auf den Endpunkten vollständig gelöscht. Die Landesbeauftragen für den Datenschutz Nordrhein-Westfalen prüften die Rechtslage der Ortungen insbesondere mit Blick auf den persönlichen Datenschutz und stimmten der Einführung des Systems zu. Mittlerweile nutzen ein Drittel der 250 Leitstellen in Deutschland das Ortungssystem AML, um Notrufe genau zu orten. „Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich aber nicht zu 100 Prozent darauf verlassen“, so Kanther. „Es kann trotzdem passieren, dass Positionsdaten nicht korrekt übermittelt werden. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass die Version des Betriebssystems nicht auf dem aktuellsten Stand ist.“ Die Betriebssysteme Android und iOS unterstützen das Ortungssystem, wobei bei einem Android Mobiltelefon die GPS-Daten nicht deaktiviert sein dürfen. 

AML dient zur weiteren Unterstützung bei der strukturierten Notrufabfrage, die 2018 im Kreis Gütersloh eingeführt wurde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreisleitstelle führen die Anrufer weiterhin durch den Notruf und stellen Fragen zum Notfall und dem Einsatzort.

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GPS Schulungen beim Sportbund

GPSBielefeld. Der Sportbund bietet GPS Schulungen für Beginner und Fortgeschrittene an. Der Workshop für Beginner, am Samstag, 20. Februar von 9 bis 16 Uhr, richtet sich an GPS Neulinge, die bereits ein GPS Gerät haben und sich praktisch mit den Möglichkeiten vertraut machen wollen. In diesem Workshop wird, mit der Navigations-Software Base Camp, anhand eines Beispiels die Planung sowie Umsetzung einer einfachen Tour geübt. Neben anschaulichen Erklärungen kommen die praktischen Übungen aber auch nicht zu kurz. Die Inhalte des Workshops sind zumeist auf Navigationsgeräte des Herstellers Garmin abgestimmt, jedoch lassen sich die Inhalte auch auf alle anderen GPS Geräte übertragen.

Der Workshop für Fortgeschrittene, am Samstag, 5. März von 9 bis 14 Uhr, richtet sich an Nutzer der Software Base Camp (Garmin) und soll das ganzheitliche Planen einer Radtour mit EDV vermitteln. Ziel ist es, eine Radtour über mehrere Etappen zu planen. Dabei werden einzelne Etappen geplant sowie die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und deren Speicherung thematisiert. Weiterhin wird das Zusammenspiel von Basecamp mit anderen Diensten vermittelt.

Beide Workshops finden im Qualifizierungszentrum Sportbund Bielefeld, August-Bebel-Str. 57 in Bielefeld statt. Ein tragbarer Computer (Laptop – kein Tablet) muss mitgebracht werden!

Weitere Informationen unterwww.sportbund-kurse.de

Anmeldungen unter Tel. 0521 5251510 sowie unter info@sportbund-kurse.de