Digitale Kunstvermittlung: Die Kunsthalle Bielefeld erweitert ihre Angebote für Schulen

Bielefeld. Die Kunsthalle Bielefeld nimmt auch in Zeiten der Pandemie ihren Bildungsauftrag ernst und erweitert ihre Angebote für Schulen. Die neuen digitalen Formate reagieren auf den veränderten Schulalltag und ermöglichen Zugänge zur Kunsthalle auch während eventueller Schließzeiten, direkt im Unterricht oder im Homeschooling.

Kunst ist unverzichtbar in der Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen des Menschseins. «Sie ist Quelle von Inspiration und Irritation, Reflexion und Innovation. Sie schafft Raum für Empathie und für Debatten.» Diese Einschätzung der Bedeutung von Kunst für unsere Gesellschaft äußerte die Kulturstaatsministerin Monica Grütters Anfang letzter Woche gegenüber der dpa und positionierte sich damit dezidiert für eine stärkere Wertschätzung kultureller Bildung.

Durch die Schließung der Museen während der Corona Pandemie sind auch für die Schulen die Zugänge zu kultureller Bildung erschwert. Um den Kontakt zu den Schulen und den Schüler*innen aufrecht zu erhalten, hat die Kunsthalle Bielefeld bereits während der Monate des ersten Lockdowns mit verschiedenen digitalen Formaten auf diese Situation reagiert. Mit diesen Erfahrungen ist die Kunstvermittlung der Kunsthalle jetzt in einem weiteren Schritt in einen intensiven Austausch mit Lehrenden in Bielefelder Schulen getreten, um die neuen Bedarfe des veränderten Schulalltags zu verstehen und auf sie einzugehen.

Ein Ergebnis dieser Gespräche ist, dass digitale Kunstvermittlungsangebote Abwechslung in den Schulalltag bringen, aber auch Lehrende entlasten. Die neuen kurzen Video-Clips zu Kunstwerken mit Kreativanleitung sind schnell verfügbar und können gut und zu beliebigen Zeiten im Wechselunterricht genutzt werden. Die „Digitalen Kunstpäckchen“, Kunstvermittler*innen der Kunsthalle führen mit Hilfe von Videokonferenz-Software durch die Ausstellungsräume, können modifiziert und auf die Bedarfe abgestimmt gebucht werden. Mit der Erfahrung im Umgang mit Videokonferenz-Software wird dieses Format aktuell sehr gut angenommen und vermittelt einen lebendigen Eindruck der aktuellen Ausstellungen in die Schulen.

Aber auch für die Zeit nach der Pandemie werden in enger Abstimmung mit Lehrenden weitere Formate entwickelt. Weil sich die digitalen Angebote etabliert haben, werden Formate wie die Video-Führungen weiter geführt werden und es wird Mischformen geben, die an die analoge und digitale Lebenswelt der Schüler*innen anknüpfen. Das Format «Mit dem Smartphone ins Museum» bildet z. B. eine Brücke zu den digitalen Angeboten. Neben der kulturellen Bildung üben die digitalen Formate auch einen reflektierten Umgang der Schüler*innen mit den Medien.

Während der Schließung der Museen hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Museen als außerschulische Lernorte sind. In der intensiven Kommunikation mit Lehrenden hat sich das gemeinsame Ziel ausgebildet, in Zukunft Formate der kulturellen Bildung noch stärker an Lehrpläne und Curricula der Schulen anzuknüpfen und den Stellenwert der kulturellen Bildung im Schulalltag zu stärken.

Herzlich Willkommen sind Lehrende, die Interesse an einer Mitarbeit in diesem Arbeitskreis haben. Bitte wenden Sie sich an Christiane Lutterkort (lutterkort@kunsthalle-bielefeld.de).

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