AOK warnt vor Magen-Darm-Infektionen

In der Grillsaison steigt das Risiko: 243 Fälle im vergangenen Jahr in Bielefeld

Bielefeld. Grillen im eigenen Garten hat in Bielefeld in Zeiten von Corona Hochkonjunktur. Doch mit der Grillsaison steigt auch die Gefahr, an Magen-Darm-Infektionen zu erkranken, die vor allem durch Grillen von rohem Geflügelfleisch entstehen können. 36 Erkrankungen an Salmonellose und 207 Fälle von Campylobacter-Enteritiden wurden allein im vergangenen Jahr in Bielefeld gemeldet. Das teilt die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.

Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollten wichtige Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln beachtet werden. Foto: AOK/hfr.

Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollten wichtige Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln beachtet werden. (Foto: AOK/hfr. Auch: istockphoto)

Beide Keime sind typische Krankheitserreger, die sich hauptsächlich in Fleisch und Produkten aus rohen Eiern befinden und teils heftige Durchfallerkrankungen, Fieber und Erbrechen auslösen können. „Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollte das Grillgut stets gut durchgegart sein und wichtige Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln beachtet werden“, so AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Auch wenn die Anzahl der Infektionen mit Campylobacter-Erregern in Bielefeld auf 207 Fälle in 2019 (2018: 247 Fälle) und die Salmonellen-Infektionen auf 36 Fälle (Vorjahr: 46 Fälle) gesunken sind, ist dennoch Vorsicht geboten. Salmonellen und Campylobacter gehören zu den häufigsten Erregern bakterieller Durchfallerkrankungen und unterliegen der Meldepflicht. Besonders in den Sommermonaten ist ein deutlicher Anstieg festzustellen. Häufig erfolgt die Übertragung über Geflügelfleisch, das nicht durchgebraten wurde.

Die AOK warnt in Bielefeld vor Magen-Darm-Infektionen, die vor allem durch nicht durchgegartes Geflügel entstehen können. (Foto: AOK/hfr. Auch: Jack Frog: Shutterstock)

Die AOK warnt in Bielefeld vor Magen-Darm-Infektionen, die vor allem durch nicht durchgegartes Geflügel entstehen können.
(Foto: AOK/hfr. Auch: Jack Frog: Shutterstock)

Um eine Infektion zu verhindern, ist Hygiene sehr wichtig. Dazu gehören: die Hände gründlich waschen, Marinaden oder Verpackungen nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt bringen. Da Campylobacter auch im Kühlschrank und auf gefrorenen Produkten überleben, sollte das Tauwasser sofort weggegossen werden. Schneidebretter, Teller oder Messer sind nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich zu reinigen und erst dann wieder für die Zubereitung anderer Speisen zu nutzen.

Eine Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, kurz darauf folgen heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit und Durchfälle. Die Durchfälle können sehr wässrig oder sogar blutig sein. In der Regel dauert eine Campylobacter-Erkrankung bis zu einer Woche. Normalerweise verläuft sie ohne Komplikationen und die Beschwerden klingen von selbst ab. Viele Campylobacter-Infektionen verlaufen auch ganz ohne Krankheitszeichen. Als Komplikation können in Ausnahmefällen rheumatische Gelenkentzündungen oder Hirnhautentzündungen auftreten.