Junge MINT-Kanuten erobern Bega und Werre

Bei bestem Wetter startet die Kanutour des MINTmachCLUB.Lippe

Foto MMC KanuTour (Lippe Bildung eG): Startklar mit Paddel in der Hand: Die glücklichen Gewinner der Kanutour mit Nadine Tober, Nadine Siekmeier, Thomas Mahlmann (MINTmachCLUB.Lippe), Tourguide Ona (Rio Negro) und Eltern

Foto MMC KanuTour (Lippe Bildung eG): Startklar mit Paddel in der Hand: Die glücklichen Gewinner der Kanutour mit Nadine Tober, Nadine Siekmeier, Thomas Mahlmann (MINTmachCLUB.Lippe), Tourguide Ona (Rio Negro) und Eltern

Lemgo. Gleich zweimal Glück hatten zehn Mitglieder des MINTmachCLUB.Lippe. Zum einen hatten sie im Gewinnspiel eine Kanutour vom Outdoorspezialisten Rio Negro in Bad Salzuflen gewonnen, zum anderen konnte die Tour bei Sonnenschein und klarem Himmel stattfinden. Das dies nicht selbstverständlich war, sah man noch deutlich am vom Regen bräunlichen Wasser von Bega und Werre, auf denen die Tour stattfinden sollte. Mit sichtlicher Vorfreude und ein klein wenig Ungeduld sammelten sich die 6 bis 10-jährigen Kinder mit jeweils einem Elternteil am Steg zur Bega, um von Tourguide Ona zu erfahren, wie man ein Kanu nutzt, ohne in das Wasser zu fallen. Dabei gab es schon eine ganze Menge zum Thema MINT zu erfahren z .B.: Was ist Balance und wie hält man die im Kanu? Wie verhält es sich mit den Strömungen in der Bega und der Werre und wie wirken sich diese auf meine Fahrtrichtung aus? Was ist der Bärenklau, wo wächst er und warum sollte man ihn nicht berühren?

Dann ging es los! Im Team wurden die Kanus an den Steg gebracht und jedes Kanu mit Kind und Elternteil startete auf dem Fluss den ca. acht Kilometer langen Kurs auf der Bega und Werre in Richtung Herford. Auf der Fahrt gab es viel zu sehen. So konnten Tiere und Pflanzen beobachtet werden. Insbesondere die kleinen Stromschnellen waren spannend. Das Kanufahren ein Teamsport ist, bemerkten die Kanutinnen und Kanuten spätestens als sie die Kanus gemeinsam tragen mussten, um sie ins Wasser zu lassen. Nach ca. drei Stunden kam die Gruppe glücklich, aber auch etwas müde von der Anstrengung am Steg in Herford an. „Die Kanutour war klasse!“, kommentierte ein teilnehmender Vater den spannenden Tag. Den Kindern sah man die Freude in den Augen an. „Wir freuen uns, dass wir den MINTmachCLUB.Lippe Mitgliedern und so manchem Elternteil einen schönen Nachmittag bereiten konnten und danken unserem Partner Rio Negro, dass dies möglich war.“, teilt Thomas Mahlmann vom MINTmachCLUB.Lippe mit.

www.lippe-bildung.de

 

Begatalbahn: Positives Gutachten zur Bahnstrecke Lemgo-Barntrup

Positives Gutachten zur Bahnstrecke Lemgo-Barntrup ist Thema beim bundesweiten Tag der Schiene am 16. September – Einladung zu Lokmitfahrten, Livemusik, Zeitzeugenberichten und einem abwechslungsreichen Programm an den Bahnhöfen in Barntrup, Bega, Dörentrup und Farmbeck

Der in den 1970er-Jahren abgerissene Bahnhof Bega – im Vordergrund mit einem einfahrenden Zug aus Richtung Lemgo - war für den gebürtigen Humfelder Reinhold Sölter ein Kleinod, an dem er als Jugendlicher sogar an „Stammgäste“ Fahrkarten ausgeben durfte. Am 16. September zwischen 14 und 16 Uhr gibt es hierzu vom Protagonisten mehr zu erfahren. Foto: Klaus Müller

Der in den 1970er-Jahren abgerissene Bahnhof Bega – im Vordergrund mit einem einfahrenden Zug aus Richtung Lemgo – war für den gebürtigen Humfelder Reinhold Sölter ein Kleinod, an dem er als Jugendlicher sogar an „Stammgäste“ Fahrkarten ausgeben durfte. Am 16. September zwischen 14 und 16 Uhr gibt es hierzu vom Protagonisten mehr zu erfahren. Foto: Klaus Müller

Kreis Lippe. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Begatalbahn liegen vor und weisen mit dem Faktor 2,8 einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen aus. Jeder investierte Euro zahlt sich im Laufe des Projektzeitraums mit 2,8 Euro für die Region aus. Die Bürgermeister aus Lemgo, Dörentrup, Barntrup und Extertal haben sich bereits öffentlich für die Reaktivierung ausgesprochen. Bürger, die sich über das Projekt informieren wollen, haben hierzu am Samstag, den 16. September von 11-21 Uhr im Rahmen des bundesweiten Tags der Schiene entlang der Bahnstrecke zwischen Barntrup und Dörentrup die Möglichkeit.

Beim schon frühzeitig von den Kulturstellwerk-Machern geplanten Aktionstag geht es jetzt also auch um die Zukunft der Bahn. „Ursprünglich wollten wir die Erinnerungen an die Bahn in den Fokus setzen. Von einer Filmprimäre, Livemusik, einer Andacht, Ausstellungen und Vorträgen haben wir dank vieler beteiligter Akteure bereits ein interessantes Programm organisiert“, so Kulturmanagerin Martha Johannsmeier. „Nun erweitern wir aber unser Angebot. Mit der Veröffentlichung der positiven Ergebnisse des Gutachtens zur Reaktivierung der Begatalbahn haben die Bürger viele Fragen, die wir nach Möglichkeit gerne beantworten wollen“, ergänzt Geschäftsführer Jochen Brunsiek vom Veranstalter Kulturstellwerk Nordlippe. Interessierte können sich also an diesem Tag in Barntrup, Bega, Dörentrup und Farmbeck informieren. An allen Bahnhöfen werden zudem Lokmitfahrten und Filmvorführungen angeboten sowie Ausstellungen gezeigt. Eine Mitfahrt im Zug von Bahnhof zu Bahnhof ist dieses Mal allerdings leider nicht möglich.

Barntrup 11-13:30 Uhr: Europawaggon wird zum Kino

Am Bahnsteig in Barntrup feiert um 11 Uhr ein Filmprojekt in Kooperation mit dem Filmhaus Bielefeld Primäre. Der ehemalige Dienststellenleiter des Bahnhofs Barntrup Klaus Müller berichtet im Film über den Alltag an seiner früheren Arbeitsstelle. Der Europawaggon wird dabei zum Kino und zum Ausstellungsraum. Neben den Ergebnissen der Erzählwerkstatt zur Begatalbahn präsentiert Fotograf Peter Wehowsky hier außerdem seine Bilderausstellung „Mit dem blauen Friedenschaf auf Strecke“. Während einer nächtlichen Bahnfahrt hat Wehowsky hierfür beeindruckende Lichtfotografien produziert.

Bega 14-16 Uhr: Spielmannszug Bega macht Stimmung

Die Kleindiesellok Köf der Landeseisenbahn zieht an diesem Tag den Europawaggon durch das Begatal. Um 14 Uhr erreicht der Zug den Bahnhof Bega. Nach einer kurzen Andacht mit Pastor Christian Stock von der Kirchengemeinde Bega in Kooperation mit der Dörentruper Jugendarbeit unterhält der Spielmannszug Bega mit seinem schwungvollen Repertoire die Gäste. In Bega schlägt dann auch das Herz von Reinhold Sölter höher, der über seine Kindheitserinnerungen vom Bahnhof berichtet. Sein Vater war Bahnhofsvorstand und Sölter hat einige Anekdoten über diese Zeit dabei.

Die Bahnstrecke Lemgo-Barntrup sorgt laut vorliegenden Gutachten für einen hohen volkwirtschaftlichen Nutzen und eine Einsparung von bis zu 980 Tonnen CO2 jährlich. Grafik: grebemaps.de

Die Bahnstrecke Lemgo-Barntrup sorgt laut vorliegenden Gutachten für einen hohen volkwirtschaftlichen Nutzen und eine Einsparung von bis zu 980 Tonnen CO2 jährlich. Grafik: grebemaps.de

Dörentrup 16:30-18:30 Uhr: Kaffeeklatsch am Stellwerk Do

Am Bahnübergang „Mittelstraße“ hält der azurblaue Waggon um 16:30 Uhr in direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Stellwerk Do (Dörentrup Ost). Hier hat Hartmut Heuer das Bahnhofsbuch vom Dörentrup dabei. Er hat es mit der Auflösung der dortigen Dienststelle vor der Entsorgung gerettet und zeigt gemeinsam mit weiteren Eisenbahnveteranen Interessierten bei einem gemeinsamen Kaffeeklatsch, was früher im Dörentruper Bahnbetrieb alles geregelt wurde.

Farmbeck 19-21 Uhr: Friedo Petig reimt und David Lübke singt

Um 19 Uhr präsentiert der Dörentruper Heimatdichter Friedo Petig am Bahnhof Farmbeck Geschichten und Reime zur Begatalbahn und nimmt dabei auch die in Aussicht stehende Reaktivierung in den Blick. Um 20 Uhr folgt dann der gebürtige Lemgoer Singer-Songwriter David Lübke. Er trägt sein Herz auf der Zunge. Der junge, charismatische Sänger ist unterwegs mit deutschsprachigen Liedern, einer alten Gitarre und einem 5-saitigen Banjo. Das Landhaus Begatal sorgt für das kulinarische Angebot.

Reaktivierung: Ausbau für zukünftige Generationen

Die Veranstalter richten Ihren Blick also auch auf die Zukunft der Bahnstrecke Lemgo – Barntrup. Die Verantwortlichen der Region müssen nun Farbe bekennen und Entscheidungen treffen, um die Strecke zu erhalten. „Eine Reaktivierung der Bahn macht die Region noch attraktiver: Für Familien, Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Touristen,“ ist sich Brunsiek sicher. Die Förderung für Infrastrukturmaßnahmen mit einer Zuschussquote von 90 % aus Bundesmitteln war noch nie so groß.  Und mit Bestellung der Zugleistungen durch den Aufgabenträger NWL kann die Region die Strecke durch Trasseneinnahmen wirtschaftlich betreiben. Bürger, die sich für das Projekt interessieren, können sich bei Jochen Brunsiek vom Kulturstellwerk Nordlippe (j.brunsiek@smart-railway-owl.de  / 0171 3687308) melden .