Förderverein unterstützt Landesbibliothek beim Kauf wertvoller Briefe

Kreis Lippe. Die Landesbibliothek hat in diesem Frühjahr zwei historisch bedeutsame Briefe erwerben können. Ermöglicht hat die Ankäufe die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Lippischen Landesbibliothek e.V., die mit rund 2.200 € die Hälfte der Kosten übernommen hat. Im ersten Brief schreibt Lortzing 1847 aus Wien als Agent seiner Urheberrechte an seinen alten Freund Friedrich Krug, der am Karlsruher Hoftheater tätig ist. Dem Freund bekennt er, dass er in Wien nicht so recht heimisch werde. Das liegt nicht zuletzt am Wiener Publikum, denn, wie Lortzing schreibt: „Der Musikgeschmack ist der verdorbenste, den man finden kann“. Der Brief ist bereits 1913 veröffentlicht worden, sein Besitzer war aber seitdem unbekannt. Nun ist er also erstmals in öffentlicher Hand.

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Lortzing über Wien: Der Musikgeschmack ist der verdorbenste

Der neu erworbene Freiligrath-Brief, der in der Frühjahrsauktion des Hauses Bassenge angeboten wurde, war bislang völlig unbekannt. Freiligrath schreibt an seinen Freund Ignaz Hub zum Geburtstag am 1. Februar 1874. Der Brief berührt besonders, weil Freiligrath darin erzählt, wie es ihm nach dem Tod des Sohnes Otto im Vorjahr geht: „Ich bin nicht mehr, der ich vor dem Tode meines geliebten Knaben war. … Man wird so zaghaft, Alles erscheint so unsicher nach einem so harten Schlage!“
Mit diesen Briefen sind also zwei Lebensdokumente von Persönlichkeiten der lippischen Kulturgeschichte nun in der Landesbibliothek dauerhaft verfügbar und werden dort nach allen Regeln der Kunst für die Nachwelt bewahrt.

 

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