Jugend, Medien, Partizipation: Aus JuMP wird JuMP up!

Projekt der Bildungsstätte Haus Neuland wird weiterentwickelt und läuft bis Ende 2020

Bielefeld. Das Jugendmedienprojekt der Bielefelder Bildungsstätte Haus Neuland geht in die nächste Runde – mit einem Update im Namen und geschärftem inhaltlichen Fokus. „Es geht auch weiterhin um die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen durch digitale Medien. Allerdings wollen wir den Schwerpunkt noch stärker als bisher auf die politische Jugendmedienbildung legen“, erklärt Projektleiterin Johanna Gesing.

Ausrufezeichen hinter die politische Bildung setzen

Aus dem Projektnamen „JuMP“ wird mit der Verlängerung „JuMP up!“. Die Abkürzung steht wie bisher für die Kernthemen: Jugend, Medien, Partizipation. Das „up!“ ist angelehnt an die Bezeichnung „Level up“, die in Computerspielen für den Aufstieg ins nächste Level steht und meist mit dem Gewinn neuer Fertigkeiten oder anderer Vorteile verbunden ist. Außerdem soll der Zusatz ein Aufruf zum Engagement sein: etwa „JuMP up against racism“ (Spring auf gegen Rassismus) oder „JuMP up for human rights“ (Spring auf für Menschenrechte). „Mit ‚JuMP up!‘ wollen wir die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den vergangenen sechs Projektjahren weiterentwickeln und ein Ausrufezeichen hinter die politische Bildung setzen“, sagt Johanna Gesing.

Sie freuen sich, dass es für das Jugendmedienprojekt im Haus Neuland weitergeht: Johanna Gesing (Mitte, Medienpädagogin und Projektleiterin „JuMP up!“), Vincent Beringhoff (Medienpädagoge „JuMP up!“) und Christina Ritzau (Online-Journalistin „JuMP up!“). © Haus Neuland

Sie freuen sich, dass es für das Jugendmedienprojekt im Haus Neuland weitergeht: Johanna Gesing (Mitte, Medienpädagogin und Projektleiterin „JuMP up!“), Vincent Beringhoff (Medienpädagoge „JuMP up!“) und Christina Ritzau (Online-Journalistin „JuMP up!“). © Haus Neuland

Workshops und Seminare für Jugendliche und pädagogische Fachkräfte

„JuMP up!“ richtet sich an unterschiedliche jugendliche Zielgruppen: von sozial benachteiligten über besonderes engagierte bis hin zu ganz „typischen“ Jugendlichen. Thema, Format und Ort der Workshops oder Seminare werden an die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst und können gern von den Jugendlichen mitbestimmt werden. „Für die Jugendlichen steht allerdings die Beschäftigung mit digitalen Medien und die kreative Medienproduktion im Fokus. Das funktioniert unserer Erfahrung nach auch gut mit Jugendlichen, die erstmal nicht so motiviert sind oder zusätzliche Hürden zu nehmen haben, wie etwa Sprachbarrieren oder eine Behinderung. Über die digitalen Medien führen wir die Gruppen an politische Inhalte heran – aber immer so, dass es ihnen Spaß macht“, erläutert Vincent Beringhoff, Medienpädagoge im Projekt „JuMP up!“.

Weil nicht alle Jugendlichen unmittelbar erreicht wer den können, arbeitet das Projektteam auch mit pädagogischen Fachkräften zusammen, zum Beispiel aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit. In der Zertifikatsfortbildung Train@JuMP werden Sozialpädagogen, Schulsozialarbeiterinnen, Streetworker, politischen Bildnerinnen, Berufseinsteiger, Studierende und andere zu Fachkräften für politische Jugendmedienbildung ausgebildet. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren geben sie ihr Wissen rund um digitale Medien und Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Beteiligung an die Jugendlichen weiter, mit denen sie selbst in ihrem beruflichen Alltag zusammenarbeiten. Der nächste Durchgang der einjährigen Zertifikatsreihe beginnt im Januar 2019. Darüber hinaus werden im Laufe des Jahres auch ein- bis zweitätige Kompaktseminare angeboten, zum Beispiel zu Hate Speech, Datenschutz oder zu digitalen Beteiligungsmöglichkeiten Jugendlicher.

Land NRW fördert „JuMP up!“ bis Ende 2020

Das Projekt „JuMP“ wurde vom Haus Neuland entwickelt und ist Ende 2012 gestartet. In dem Zuge wurde in der Bildungsstätte ein eigenes Medienzentrum eingerichtet, in dem Gruppen mit iPads und moderner technischer Ausstattung arbeiten können. Nach den ersten drei Jahren wurde das Projekt um drei weitere Jahre bis Ende November 2018 verlängert. „Dass wir unser Projekt noch einmal weiterentwickeln dürfen, freut uns riesig“, betont Johanna Gesing, „so können wir auf die Arbeit der letzten sechs Jahre aufbauen und noch mehr Jugendliche und pädagogische Fachkräfte in ihrer Medienkompetenz schulen.“ „JuMP up!“ läuft bis Ende Dezember 2020. Gefördert wird das Projekt auch weiterhin vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

www.jump-nrw.de

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