Landeseisenbahner setzen auf die Kulturschiene in Nordlippe – Filmprojekt „Benett und der Zug“

Filmprojekt „Benett und der Zug“ wird in Kooperation mit dem Theaterlabor Bielefeld realisiert – Eisenbahnerlebnis trotz und während der Corona-Pandemie

Unterwegs mit dem LEL-Turmtriebwagen - Benett begleitet Lokführer Heiko Krüger auf seiner Inspektionsfahrt von Lemgo nach Bösingfeld. © Peter Wehowsky

Unterwegs mit dem LEL-Turmtriebwagen – Benett begleitet Lokführer Heiko Krüger auf seiner Inspektionsfahrt von Lemgo nach Bösingfeld. © Peter Wehowsky

Nordlippe. Mit dem Zug – gleich neben dem Lokführer – vom Weserrenaissance-Museum Schloss Brake zum Flötenspiel im Kulturschuppen Barntrup und weiter zu den Fossilien im Heimatmuseum Alverdissen: Der wissbegierige Benett Höner darf bereits erleben, was die Landeseisenbahn Lippe (LEL) vorhat. Entlang der Begatal- und Extertalbahn soll ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austausches entstehen. Dafür schreiben die Vereinsmitglieder der LEL um Ideengeber Thorsten Försterling gerade das Konzept. Die bestehenden Angebote zu vernetzen, ist die Devise.

Ein Traum geht in Erfüllung: Der elfjährige Benett bekommt eine exklusive Eisenbahnfahrt geschenkt und macht auf seinem Weg Station an verschiedenen Brennpunkten der Kultur. „Für den Film durfte ich im Turmtriebwagen die komplette Bahnstrecke abfahren. Unterwegs habe ich spannende Orte und Leute besucht”, erzählt der Eisenbahnfan aus Detmold begeistert. Im Film „Benett und der Zug“, der gerade unter Federführung des Theaterlabors Bielefeld produziert wurde, ist der Vernetzungsgedanke der Nordlipper mit Händen zu greifen. „Die Idee dahinter war außer der Vernetzung auch ein Erinnerungsspaziergang für alle, die bedingt durch Corona in den letzten Monaten nicht mitmachen bzw. mitfahren konnten“, erläutert Indira Heidemann vom Theaterlabor, die für Skript, Dramaturgie und Regie verantwortlich war.

Bennet macht ein Selfie

Beweisfoto im Jugendwaggon – Mit Selfies dokumentiert Benett seine eindrucksvolle Reise durch Nordlippe. Charlotte (l.), Greta und Horst Kurzawski vom Jugendtreff „Jugend unter Dampf„ unterbrechen dafür gerne ihren Portraitworkshop. © Peter Wehowsky

Rollender Zug als Vernetzungsprojekt Die nordlippische Schienenstrecken zwischen Lemgo und Bösingfeld stehen im Mittelpunkt der Planungen für einen „Dritten Ort“ der LEL. Angebote für Kultur und Begegnung an der Bahnmeisterei in Farmbeck, an den übrigen Stationen, aber auch im rollenden Zug sollen die Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Ein mobiler „Dritten Ort” soll die bestehenden Angebote verknüpfen und vernetzen. „Ende August müssen wir unsere Bewerbung beim NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft abgeben und damit eine Fachjury überzeugen”, erklärt LEL-Projektkoordinator Jochen Brunsiek.

Landesförderung für Nordlippe möglich Erhalten die Eisenbahnfreunde den Zuschlag, folgt eine Förderung in Höhe von 450.000 Euro für die kommenden drei Jahre. Der Verein möchte damit eine Unterstützung im Kulturmanagement einrichten und das vorhandene Kulturprogramm in Nordlippe mit kleinen, aber feinen Angeboten ergänzen; vor allem aber die Bahnmeisterei Farmbeck für Veranstaltungen fit machen. „Barrierefreier Zugang, WC-Anlage und ein Aufenthaltsraum, falls der Europawaggon gerade einmal unterwegs ist, stehen auf dem Wunschzettel”, erklärt Thorsten Försterling vom Büro für Soziale Architektur, alberts.architekten BDA, der seit 11 Jahren den Verein kreativ und erfolgreich begleitet. 2016 erhielt das Büro gemeinsam mit den Lippischen Eisenbahnern und anderen Partnern den Deutschen Kulturförderpreis der Wirtschaft sowie den OWL-Kulturförderpreis.

Benetts spannenden Reisebericht und einen guten Einblick in die Planungen finden Sie unter https://www.smart-railway-owl.de/3-ort

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