Gastfamilien für südafrikanische Schülerinnen und Schüler für Dezember 2019 gesucht

Bielefeld. Der FSA Freundeskreis Südafrika sucht für sein Austauschprogramm Gastfamilien, die für 4 Wochen einen südafrikanischen Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren aufnehmen. 12.12. – 08.01.20 4 Wo.

Alle Schüler sprechen Englisch. Die jugendlichen Gäste aus allen Regionen Südafrikas vermitteln deiner Familie ein Stück ihrer faszinierenden Kultur. Sie nehmen als Hospitant/in mit ihren Gastgeschwistern am Unterricht teil, soweit noch keine Weihnachtsferien sind.

Der FSA Freundeskreis Südafrika organisiert die Bahnfahrt zu den Gastfamilien. Alle Schüler sind kranken-, unfall- und haftpflichtversichert. Die Schüler bringen ihr eigenes Taschengeld mit. Die Gastfamilien bieten den Jugendlichen Unterkunft, Verpflegung und die Teilnahme am Familienalltag. Ein eigenes Zimmer ist nicht erforderlich.  Ein Gegenbesuch ist möglich.

Der FSA ist eine unpolitische Privatinitiative, die 1996 von Lodie de Jager, einem südafrikanischen High-School-Lehrer ins Leben gerufen wurde. Sein Anliegen war es, über kulturelle Grenzen hinweg zwischen südafrikanischen und deutschen Jugendlichen Brücken der Freundschaft zu bauen und voneinander zu lernen.  

Weitere Informationen unverbindlich bei:

FSA Freundeskreis Südafrika, Petra Jacobi,Tel. 0521 160050, Mobil 0171 1941867, petra@freundeskreis-suedafrika.de

www.freundeskreis-suedafrika.de

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Schülerin aus Höxter ist „Ehrenamts -Entdeckerin“

Stipendium von Experiment e.V. für Irlandaufenthalt in den Sommerferien
Experiment eV_Anne HartensteinHöxter, 15. Juli 2019–Auf nach Irland! Am Sonntag, den 21. Juli 2019, fliegt Anne Hartenstein aus Höxter als „Ehrenamts -Entdeckerin“ auf die grüne Insel. Die 15-jährige Schülerin und sieben weitere Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen haben ein Stipendium der gemeinnützigen Austauschorganisation Experiment e.V. erhalten. In Irland leben die Stipendiatinnen und Stipendiaten für zwei Wochen in Gastfamilien und unterstützen gemeinnützige Projekte. Zum Beispiel helfen sie bei der Restaurierung eines Wandgemäldes, bei der ökologischen Umgestaltung eines Flussufers und unterstützen eine Wohltätigkeitsorganisation bei der Annahme und Sortierung von Sachspenden. Zudem können sie sich mit Ehrenamtlichen von Experiment e.V. und der Partnerorganisation in Irland austauschen und so mehr über ehrenamtliches Engagement erfahren. „Ich freue mich darauf, ein neues Land und seine Kultur kennenzulernen und mich gleichzeitig ehrenamtlich zu engagieren“, sagt Anne. Bald geht es los: Die Ehrenamts-Entdecker-Gruppe ist während der Sommerferien vom 21. Juli bis zum 4. August 2019 in Irland. Zwei ehrenamtliche Begleitpersonen von Experiment e.V. sind auch mit dabei. Bereits am 29. Juni nahmen die Jugendlichen an einem Vorbereitungsseminar in Köln teil, in dem ihnen wichtige Informationen und Kompetenzen für ihren Auslandsaufenthalt vermittelt wurden, zum Beispiel, dass sie offen für andere Denk-und Lebensweisen sind und nicht auf den ersten Blick urteilen.
 
Über Experiment e.V.
Das Ziel von Experiment e.V. ist seit über 85 Jahren der Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen. Experiment e.V. ist gemeinnützig und das deutsche Mitglied von „The Experiment in International Living“ (EIL). 2018 reisten 2.199 Teilnehmende mit Experiment e.V. ins Ausland und nach Deutschland. Ein Drittel davon erhielt Stipendien. Kooperationspartner sind u.a. das Auswärtige Amt, die Botschaft der USA, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Deutsche Bundestag, das Goethe- Institut und die Stiftung Mercator.
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„Traut Euch doch einfach“: Kreis Paderborn sucht Gastfamilien für unbegleitete Flüchtlinge

Kreis Paderborn (krpb). Jugendliche, die unter Lebensgefahr wochenlang allein durch fremde Länder herumirren. Ein Alptraum für Eltern. 70 von ihnen, so genannte unbegleitete Flüchtlinge, leben derzeit im Kreis Paderborn. Das Paderborner Kreisjugendamt rechnet allein bis zum Jahresende mit weiteren 30 Jugendlichen. Ihre Unterbringung wird zunehmend schwieriger. „Wir suchen dringend Gastfamilien, die diese Kinder und Jugendlichen bei sich aufnehmen und ihnen ein Zuhause geben“, sagt der Leiter des Paderborner Kreisjugendamtes, Hermann Hutsch. Die jungen Flüchtlinge sind meist im Alter zwischen 12 und 17 Jahren „und brauchen jetzt erst einmal Sicherheit und Geborgenheit, wie sie Familien am besten geben können“, bekräftigt Hutsch.

Ammar, Zaid und Milad sind so genannte unbegleitete Flüchtlinge. Was das heißt, beginnt man zu ahnen, wenn man in ihre Kindergesichter schaut. Sie wirken seltsam erwachsen. So als ob sie auf ihrer dramatischen Flucht innerhalb weniger Wochen genau das werden mussten. Die drei haben Glück gehabt und durch Vermittlung des Kreisjugendamtes eine Pflegefamilie gefunden. „Wir haben Platz, also warum sollten wir uns nicht kümmern“, fragt Andreas (Name geändert), Sohn der Familie, mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit. Gibt es denn keine Probleme? Sprachbarrieren zum Beispiel? Wieder ein erstaunter Blick. Zaid und Milad stammen beide aus Syrien. Und dort gehört Englisch ab der ersten Grundschulklasse zum Pflichtunterricht. Beide wiederum helfen Ammar, der aus Afghanistan stammt. Durch das Zusammenleben in der Familie erlernen alle drei ganz selbstverständlich die deutsche Sprache. Auch gebe es in jedem Ort mittlerweile Treffpunkte für Menschen, die sich um Flüchtlinge kümmern. Und da erfahre man dann beispielsweise auch, wo es Dolmetscher gibt. Oder auch einen syrisch sprechenden Friseur. „Das ist auch wichtig“, lacht Andreas.

Ammar, Zaid und Milad haben bereits einen Schulplatz gefunden. Was sie nach der Schule machen? „Studying“, sagt Milad, Hausaufgaben machen. Ob sie Deutschland mögen? Und plötzlich strahlen sie für einen Moment: „Ja“, antworten alle drei auf Deutsch. Sie mögen in der Adventszeit die vielen Lichter. Dunkelheit macht ihnen offensichtlich Angst. Natürlich haben sie Heimweh und vermissen ihre Familien. Aber sie haben jetzt die  Sicherheit, irgendwo Fußball spielen oder durch die Stadt laufen zu können, ohne um ihr Leben zu fürchten.

Susanne (Name geändert) freut sich sichtlich über den Familienzuwachs. Seit Jahren nimmt sie Pflegekinder auf, hat also viel Erfahrung. Natürlich bringe es Veränderung mit sich, wenn plötzlich drei mehr am Mittagstisch sitzen. Gekocht werde alles, bis auf Schweinefleisch. „Dann macht man am Sonntag das Rührei halt ohne Schinken bzw. den Schinken in einer zweiten Pfanne. Auch das ist doch kein Problem“, sagt Andreas. Susanne erzählt, dass sie so oft angesprochen werde, dass man ja eigentlich Platz habe im Haus. Und man sich überlege, ein Flüchtlingskind aufzunehmen. „Traut euch doch einfach“, appelliert Susanne an alle, die sich genau das derzeit überlegen. „Sie tun das für die Kinder. Aber doch auch für sich“, betont sie. Es sei eine bereichernde Erfahrung, junge Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen, an ihrem Leben teilzuhaben und gemeinsam schlicht den Alltag zu teilen.

Seit dem 1. November werden minderjährige Flüchtlinge auf das gesamte Bundesgebiet verteilt. Da sie noch keine 18 Jahre alt sind, gilt für sie nicht das Asylrecht sondern das Jugendhilfegesetz. Zuständig sind dann die örtlichen Jugendämter. Diese bestellen bis zur Volljährigkeit einen Vormund. „Um rechtliche Dinge muss sich also niemand kümmern“, erläutert Ingrid Müller, Teamleiterin des Pflegekinderdienstes des Kreises Paderborn. Gesucht werden Familien, die Platz haben und vor allem Erfahrung in der Erziehung mitbringen. „Vielleicht sind die eigenen Kinder schon groß, auf dem Absprung oder aus dem Haus. Wenn dann noch Zeit und Kraft genug da ist, um sich um diese junge Menschen zu kümmern, dann bitte anrufen“, sagt Müller.

Die Kinder und Jugendlichen müssten erst einmal ankommen und so etwas wie Normalität und Stabilität erfahren. Familiäre Nestwärme könne helfen, Vertrauen aufzubauen. „Wir lassen die Pflegefamilien nicht allein“, betont Müller. Alle Familien, die minderjährige Flüchtlinge aufnehmen möchten, bekommen fachliche und finanzielle Unterstützung. Wer Interesse hat, kann sich ab sofort melden unter der 05251  308-5125 (Lena Meiwes, Kreisjugendamt Paderborn).