Nieheim. Der Wald erlebt schwierige Zeiten. Trockene Sommer, heftige Stürme und starker Befall von Borkenkäfern haben in jüngster Zeit dem Wald zugesetzt – die Grünen Lungen Deutschlands leiden extrem unter dem Klimawandel. Da ist die Region des Kulturlandes Kreis Höxter keine Ausnahme. Wie genau die Situation vor Ort aussieht, wird Försterin Imke Lampe vom Regionalforstamt Hochstift während der 11. Nieheimer Holztage interessierten Bürgern deutlich machen. Denn große und kleine Besucher können am Sonntag, 1. September, um 11 Uhr, an einer rund zweistündigen Wanderung in den Nieheimer Stadtwald teilnehmen.

Trockene Kronen: Überall im Naturpark Teutoburger Wald /Eggegebirge haben die Bäume aufgrund der hohen Temperaturen Schaden genommen und leiden unter Wasserstress. (Foto: Stadt Nieheim/privat)
Treffpunkt der Wanderer ist am Klimapavillon oberhalb der Lehmkuhle in Nieheim (Zufahrt über Straße Am Park). Viele Waldflächen, vor allem jene mit großen Fichtenbeständen, sind von der Dürre betroffen und akut gefährdet. Der Borkenkäfer erhält bei hohen Temperaturen und Wasserstress der Bäume beste Voraussetzungen, sich in den Fichten auszubreiten, in den Rinden Brutgänge zu bauen und schließlich Bäume absterben zulassen.

Kleiner Schädling, große Wirkung: Der Borkenkäfer – hier auf dem Messer zu sehen – breitet sich massiv aus und bringt die Bäume zum Absterben. (Foto: Stadt Nieheim/privat)
Doch auch den Buchen geht es nicht besser. Sie sind alles andere als gesund, haben oft bereits trockene Kronen. „Und das ist mehr als ärgerlich, in kurzer Zeit dann 120 bis 140 Jahre alte und hohe Bäume zu verlieren“, meint Imke Lampe. Nicht zu vergessen: Starkniederschläge und Stürme wie zuletzt „Friederike“ setzten dem Wald stark zu, lassen auch deshalb zahlreiche Freiflächen entstehen.
Für die Forstexperten geht es darum, den Wald so weit wie möglich zu erhalten. „Und wenn Bäume gefällt werden müssen, ist es wichtig, das Holz so schnell wie möglich zu ernten und abzutransportieren, damit sich der Borkenkäfer nicht noch weiter ausbreitet“, so die Försterin.
Douglasien, Lärchen und Esskastanien. Und Bäume wachsen langsam: Denn ein Baum brauche seine sechs bis acht Jahre, bevor er richtig stabil sei.

Der Wald verändert durch den Klimawandel immer mehr sein Gesicht: Försterin Imke Lampe zeigt auf die
Freiflächen im Nieheimer Buchholz. (Foto: Stadt Nieheim/privat)
Damit die kleinen Teilnehmer während der Wanderung auf ihre Kosten kommen, hat das Team des Regionalforstamtes für die Kinder eine spannende Rallye vorbereitet, so dass sich der Ausflug für die ganze Familie eignet. Die Wanderung ist kostenlos, Anmeldungen sind nicht notwendig. Robustes Schuhwerk dagegen schon, damit man nicht stolpert oder rutscht!






