Graben und spielen zu Füßen des Kaisers

Jury entscheidet sich für Iserlohner Entwurf einer Kinderaktionsfläche am Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica

Münster (lwl). Auch Kinder sollen bei ihrem Besuch am Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica zu ihrem Recht kommen: Eine Experten-Jury hat jetzt den Sieger aus mehreren Entwürfen für eine große Kinderaktionsfläche am Fuße des Kaiser-Wilhelm-Denkmals gekürt.
 

Unter dem Vorsitz des Direktors des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, hat das Gremium der Westfälisch-Lippischen Vermögensverwaltungsgesellschaft (WLV), einer LWL-Tochter und Eigentümerin des Denkmals, eine Empfehlung für die Auftragsvergabe ausgesprochen. Nach der Präsentation der Entwürfe durch die teilnehmenden Architekturbüros entschied sich die Jury einstimmig für den Beitrag des Iserlohner Büros „Bimberg Landschaftsarchitekten“.

Preisgericht in Zeiten von Corona. (Foto: LWL/ Witte)

Preisgericht in Zeiten von Corona.
(Foto: LWL/ Witte)

 
„Die Klarheit des Entwurfs sowie die durchdachte Konzeption waren ausschlaggebend für unsere Wahl“, so LWL-Direktor Matthias Löb, „das Kaiser-Wilhelm-Denkmal bleibt dabei aber klar im Vordergrund“. Voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres wird das Denkmal dann durch eine Kinderaktionsfläche ergänzt, die auf spielerische Weise das Thema „Denkmal“ aufgreifen wird. „Beim Spielen und Graben können sich Kinder mit dem Ort und seiner Ge-schichte ganz ‚handgreiflich‘ auseinandersetzen“, freut sich LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Ansicht des Entwurfs. (Foto: LWL/ Witte)

Ansicht des Entwurfs.
(Foto: LWL/ Witte)

Zwei Grabungsfelder, ein Tastort zur Geologie des Geländes sowie eine kaiserzeitliche Bau-stelle sollen dann Einblicke in die Zeitschichten am Kaiser-Wilhelm-Denkmal geben. Besucherinnen und Besucher können an Info-Modulen – ausgestattet mit Tastmodellen, Bild- und Textinformationen – mehr über die Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, den Wittekindsberg sowie die Unterschiede von Boden- und Baudenkmälern erfahren.
„Die Info-Module und die Kinderaktionsfläche sind barrierefrei gestaltet, so dass der LWL auch hier den inklusiven Ansatz für Kultur in der Region umsetzt“, sagt Dr. Sylvia Necker, Leiterin des LWL-Preußenmuseums Minden sowie des LWL-Besucherzentrums im Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die gemeinsam mit Dr. Michael Lagers vom LWL-Museum für Archäologie in Herne das Rahmenkonzept für die erste Spielaktionsfläche im thematischen Zusammenhang mit diesem Denkmal erstellt hat.

Zeigen dem prämierten entwurf (v.l.): LWL-Direktor Matthias Löb, WLV-Geschäftsführer Bodo Strototte, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. (Foto: LWL/ Witte)

Zeigen dem prämierten Entwurf (v.l.): LWL-Direktor Matthias Löb, WLV-Geschäftsführer Bodo Strototte, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
(Foto: LWL/ Witte)

 
Hintergrund
Das 88 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde von 1892 – 96 im Zyklopenstil des Spätwilhelminismus errichtet. Oberhalb des Weserdurchbruchs Porta Westfalicas auf einer Höhe von über 200 Metern ist es weithin sichtbar und wichtiges Wahrzeichen der Region. Seit 2008 gehört es zur Straße der Monumente, die sieben der prominentesten deutschen Denkmale vereint. Die seit Jahrzehnten zerstörte und ungenutzte Terrasse wurde vom WLV mit einem neuen Besucherzentrum und einer Panoramagastronomie ergänzt. Seit der Eröffnung 2018 besichtigen pro Jahr rund 300.000 Gäste das Denkmal.
Urlaub-aber-sicher-Teuto-250