Kreis Paderborn. Das Mentoring-Projekt „Politik braucht Frauen“ ist in Ostwestfalen-Lippe gestartet. Mit dabei: elf Frauen aus dem Kreis Paderborn. Die Auftaktveranstaltung fand im Kreishaus Herford statt. Ziel des Projekts ist es, mehr Frauen für Politik zu begeistern. Dazu übernehmen erfahrene Politikerinnen aus Kommunal-, Landes-, und Bundesebene die Aufgabe der Mentorin und geben ihr Wissen an politisch interessierte Frauen jeden Alters – sogenannte Mentees – weiter.
Aus dem Kreis Paderborn sind sieben Mentees und vier Mentorinnen bei dem Projekt dabei. Drei Mentees aus dem Kreis Paderborn werden von Mentorinnen aus den Kreisen Höxter und Gütersloh betreut. Der Arbeitskreis der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten hatte zur Teilnahme aufgerufen und freut sich nun über das große Interesse.
Die Gleichstellungsbeauftragten sind sich einig: „Demokratie lebt von der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen und Ansichten.“ Männer und Frauen haben unterschiedliche Lebenserfahrungen. Beide müssen von der Politik berücksichtigt werden, sagen die Gleichstellungsbeauftragten.
Im Kreis Paderborn sind im Durchschnitt 25 Prozent der politischen Mandate mit Frauen besetzt. In einigen Kommunen treffen weniger als 20 Prozent der Frauen Entscheidungen im Rat. Auf Landesebene zeigt sich ein ähnliches Bild: Von den 231 Mandatsträgern sind 70 weiblich. Das sind weniger als ein Drittel. Mit dem Projekt soll darauf aufmerksam gemacht und gegengesteuert werden. Ziel ist es, politisch interessierte und engagierte Frauen zu unterstützen und an die Übernahme politischer Mandate, Ämter und Funktionen heranzuführen. Dabei stehen ein generationen- und parteiübergreifender Austausch und der Netzwerkgedanke im Vordergrund.
Aus ganz OWL nehmen jeweils 35 Mentorinnen und Mentees an dem Projekt „Politik braucht Frauen“ teil. Innerhalb der kommenden neun Monate treffen sich die Mentorinnen und Mentees und tauschen sich aus. Dabei begleitet die Mentee ihre Mentorin auch zu ausgewählten Terminen des politischen Alltags und erhält praktisch und anschaulich einen Einblick in das Tätigkeitsfeld der Mentorin und ihren Führungsstil. In einem anschließenden Gespräch wird die Situation analysiert und reflektiert.
Außerdem gibt es Begleitseminare und Vorträge zu Themen wie Stimmbildung, Rhetorik und Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen.
Hintergrund:
Das Helene Weber Kolleg ist eine bundesweite und parteiübergreifende Plattform. Mit verschiedenen Projekten setzt es sich dafür ein, dass mehr Frauen in die Politik kommen. Weitere Informationen gibt es unter www.frauen-macht-politik.de.
Bildunterzeile:
Wollen sich neun Monate lang über das Mentorinnen-Netzwerk „Politik braucht Frauen“ austauschen (von links): Elisabeth Voigtländer (Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Paderborn), Walburga Neu (Mentorin Kreis Höxter), Hanna Fortströer (Mentee Kreis Paderborn), Claudia Keiter (Mentorin Kreis Paderborn), Melanie Finke (Mentee Kreis Paderborn), Katibe Sönmez (Mentee Kreis Paderborn), Birgit Rebbe-Schulte (Mentorin Kreis Paderborn), Martina Gramlich (Mentee Kreis Paderborn), Maria Junge (Mentorin Kreis Paderborn), Marie-Luise Reinicke (Mentorin Kreis Paderborn), Ina Schmolke-Mersch (Mentee Kreis Paderborn), Dagmar Drüke (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Paderborn) und Tanja Borghoff (Gleichstellungsstelle Stadt Paderborn). (Es fehlen: Hiltrud Kröger (Mentee Kreis Paderborn), Theresa Fortströer (Mentee Kreis Paderborn) und Renate Bölling (Mentorin Kreis Gütersloh), Elisabeth Dröge (Mentorin Kreis Höxter) (Foto: Kreis Herford)
