Das „Gütsel Täschken“

taeschkengragesbmGütersloh. Man geht nicht mehr ohne. Mit dem Gütsel-Täschken in der Jackentasche hat man beim Einkaufen immer den passenden Beutel parat. Auch in Gütersloh wurden vom Einzelhandel bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Plastiktütenkonsum zu minimieren. Unterstützend hat der Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh gemeinsam mit der Gütersloh Marketing GmbH und der Werbegemeinschaft Gütersloh e.V. einen Mehrweg-Beutel entwerfen lassen.

Dieses „Gütsel-Täschken“ ist ab sofort zu haben. Es besteht zu 100 Prozent aus recyceltem PET. Die Ökobilanz fällt somit positiv aus. Fast alle anderen Materialien für Einkaufstaschen stehen im Vergleich schlechter da. Zu 100 % recycelfähig ist das Täschken auch. Deshalb wurde beispielsweise auf einen Druckknopf zum Verschließen verzichtet. „Der hätte nämlich aus einem anderen Material bestehen müssen“, weiß die städtische Abfallberaterin Marion Grages.

Das Täschken ist praktisch. Es kann schwere Sachen transportieren – mindestens 10 kg –  lässt sich bequem über der Schulter tragen und berührt nicht den Boden, wenn es an der Hand gehalten wird. Es kann sowohl gefaltet als auch geknüddelt werden und findet so Platz in jeder Hand- und Jackentasche.

Spontaneinkäufen steht nichts mehr im Wege. Und der angenähte kleine Beutel, in den der große hineingefaltet oder geknuddelt werden kann, steht bei Gebrauch des großen auch als Innentasche zur Verfügung.

Sogar der Verkaufsständer, den der Fachbereich Umweltschutz den Einzelhändlern zur Präsentation des Täschkens zur Verfügung stellt, ist aus heimischem Abfallholz hergestellt und mit auswechselbarer Werbebotschaft auch für spätere und andere Zwecke einsetzbar.

Den Entwurf für die dunkle Tasche mit den farbigen Aufdrucken von typisch ostwestfälischen Begriffen wie Wämsken oder Pülleken hat die Gütersloher Agentur „Gestaltende“ geliefert. Die Ausdrücke in Anlehnung an Matthias Borners „Pölter, Plörre und Pinöckel“ stehen für das „Gütersloherisch“. So ist es nicht irgendein Täschken, sondern ein Gütsel-Täschken.

In Deutschland werden jährlich pro Kopf 71 Einweg-Plastiktüten verbraucht. Die dünnen Plastikbeutel für Obst, Gemüse oder Aufschnitt nicht mitgerechnet. Ab 2025 sollen es nur noch maximal 40 Tüten sein, hat das Europäische Parlament am 28. April 2015 in Straßburg entschieden. Eine freiwillige Vereinbarung zwischen dem Handelsverband und dem Bundesumweltministerium will kostenlose Plastiktüten seitdem zum Auslaufmodell werden lassen.

Der Fachbereich Umweltschutz will für das Täschken werben. Zum Beispiel mit zwei Aktionen auf dem Weihnachtsmarkt, bei denen der Umwelt-Nikolaus für die umweltfreundliche Variante zum Einkaufen wirbt. Aber auch mit Vorträgen, im Umweltkalender und auf Facebook soll den Plastiktüten in Gütersloh eine Absage erteilt werden.

Da wo der Gütersloher Einzelhandel bereits selbst mit den haltbaren Dauertaschen initiativ geworden ist, wird das Täschken als willkommene Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten betrachtet. Das Täschken soll für 3,99 Euro angeboten werden und ist erhältlich bei:

 Europa Schmuck, Spiekergasse 8

 Sperling Women, Königstr. 24

 Buchhandlung Heitmann, Berliner Str. 67

 Foto Schorcht, Moltkestr. 1

 Gütersloh Marketing GmbH, Berliner Str. 63

 Klingenthal, Kolbeplatz 1

 Berlin 2010, Kolbeplatz 4

 Karstadt, Berliner Str. 21

 Mayersche Buchhandlung, Königstr. 4

 TeeGschwendner, Königstr. 9

 Wittenstein Schreibwaren / Reisebüro,    Neuenkirchener Str. 52

und in Rheda-Wiedenbrück:

 Sibu Workwear, Nickelstr.10

BU: Stellten jetzt das Gütsel-Täschken vor: (v.l.) Marion Grages (städtische Abfallberaterin), Jan-Erik Weinekötter (Gütersloh Marketing), Claudia Radigk (Geschäftsführerin Karstadt) Rainer Schorcht (Sprecher der Einzelhändler) und Bürgermeister Henning Schulz.