Britensiedlung erstrahlt in neuem Glanz

44 ehemals brittische Doppel- und Reihenhäuser von Wohnungsgenossenschaft verschönert

Ein renoviertes Doppelhaus (Foto: Joshua Eulitz)

Ein renoviertes Doppelhaus
(Foto: Joshua Eulitz)

Detmold. Nach fast 70 Jahren sind die Briten aus weiten Teilen Ostwestfalens abgezogen. Infolgedessen standen viele ehemals britische Häuser in Detmold leer. Die Stadt Detmold hat sich darum mit der Pyramis Immobilien GmbH zusammengetan um die Kommunale Wohnungsgenossenschaft Britensiedlung eG zu gründen. Diese renoviert seit Jahresanfang eine Britensiedlung von 44 Häusern für die genossenschaftliche Weiternutzung.

Die Renovierung wurde in 3 Bauabschnitte unterteilt. Ein erster Bauabschnitt, bestehend aus 3 Reihen- und 2 Doppelhäusern wurde bereits fertig gestellt und wird bereits bis auf eine Wohneinheit bewohnt. Der zweite Bauabschnitt soll dagegen bis September des Jahren fertig gestellt werden, während der dritte und letzte Abschnitt bis Ende des Jahres fertig werden soll.

Garten und Terrasse eines Reihenhaus (Foto: Joshua Eulitz)

Garten und Terrasse eines Reihenhaus
(Foto: Joshua Eulitz)

Aufgrund eines Punktekatalogs wurden von ursprünglich 300 Interessenten bereits mit 40 Miets- und Genossenschaftsverträge abgeschlossen, womit bereits 40 der 44 Wohneinheiten vergeben sind. Das Punktesystem berücksichtigt dabei, laut Genossenschaft, wirtschaftliche, familiäre und soziale Kriterien. So würde unter anderem auf soziales Engagement geachtet oder dass die Mieter aus Detmold kommen und auch hier arbeiten. Zudem wurde bei dem Quartier, so wird der Wohnkomplex von der Genossenschaft bezeichnet, darauf geachtet, dass ein gemischtes sozio-kulturelles Umfeld entsteht.

6 der Reihenhäuser werden zudem von der Stadt Detmold für die Unterbringung von Geflüchteten angemietet. So ist in einem Reihenhaus eine Detmolder Kontaktstelle für Flüchtlinge untergebracht.

Der zentral gelegene Spielplatz des Quartiers (Foto: Joshua Eulitz)

Der zentral gelegene Spielplatz des Quartiers
(Foto: Joshua Eulitz)

Mit dem Mietvertrag unterzeichnen die Mieter eine Beitrittserklärung zur Wohngenossenschaft. Die genossenschaftliche Nutzung ermöglicht außerdem die Nutzung von überwiegend regionalen/ Detmolder Handwerksbetrieben- und Unternehmen.

Zentral für das Quartier erreichbar hat die Stadt Detmold einen Spielplatz neu errichtet. Zudem werden die Häuser zukünftig mit klimafreundlicher und CO2-neutraler Fernwärme versorgt. Die laufenden Arbeiten zur Verlegung der Fernwärmeleitungen sollen bis September abgeschlossen werden. Für diese Fernwärmeversorgung, wie für die Dämmung der oberen Geschossdecken kamen Fördermittel aus entsprechenden Förderprogrammen für den Klimaschutz zum Einsatz.

Fernwärmeverlegung und Erneuerung der Strom- und Wasserleitungen: Offene Vorgärten eines Reihenhauses. (Foto: Joshua Eulitz)

Fernwärmeverlegung und Erneuerung der Strom- und Wasserleitungen: Offene Vorgärten eines Reihenhauses.
(Foto: Joshua Eulitz)

Im Zusammenhang mit der Fernwärmeverlegung werden durch die Stadtwerke Detmold auch die Strom- und Wasserleitungen erneuert. Zudem werden Leerrohre für eine Breitbandversorgung der Häuser durch Glasfaser mit verlegt. Dadurch können die genossenschaftlichen Mieter beim Breitbandanbieter Semikom einen kostengünstigen Glasfaseranschluss erhalten. In den nächsten Jahren will die Stadt Detmold überdies die Abwasserkanäle sowie den Straßenasphalt erneuern.

Während das Projekt „Britensiedlung“ vor einem Jahr noch Neujahr war, soll das, für seine schnelle Umsetzung sowie bezahlbarem Wohnraum, bewährte Modell, bereits bei anderen Kommunen als „Detmolder Modell“ gehandelt werden. Der gesamte Komplex kommt für die Genossenschaft auf 4 Mio. Euro Gesamtkosten, währenddessen eine komplette Wohneinheit 90.000 Euro kostet.

Freuen sich über ein gelungenes Quartier der Britensiedlung: V.l.n.r.: Klaus Zimmermann aus dem Vorstand, Corinna Peter-Werner vom Aufsichtsrat sowie Daniel Klei und Michael Kirchner vom Vorstand. (Foto: Joshua Eulitz)

Freuen sich über ein gelungenes Quartier der Britensiedlung: V.l.n.r.: Klaus Zimmermann aus dem Vorstand, Corinna Peter-Werner vom Aufsichtsrat sowie Daniel Klei und Michael Kirchner vom Vorstand.
(Foto: Joshua Eulitz)

Weiterhin sollen verbliebene britische Quartiere in Detmold durch die Genossenschaft renoviert werden. Es bleibt zu entscheiden ob hier auch jeweils der Fokus auf bezahlbaren Wohnraum gesetzt werden soll.

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