Auch Kreis Lippe wird zur blühenden Landschaft
Kreis Lippe. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern erfüllen auch einen wichtigen Zweck: Naturbelassene Wiesen mit blühenden Wildblumen. Sie sind der Lebensraum für viele Insekten, die auf das Sammeln von Pollen und Blütennektar angewiesen sind – Honig- und Wildbienen brauchen sie etwa, um den auch beim Menschen beliebten Honig herzustellen. Aber auch andere Insekten wie Schmetterlinge oder Hummeln bestäuben Wild- und vor allem auch Nutzpflanzen und erfüllen damit eine wichtige Funktion für die Natur und den wirtschaftlichen Anbau von Nutzpflanzen. Der Kreis Lippe beteiligt sich deshalb an dem Projekt „BienenBlütenReich“ des Netzwerks Blühende Landschaften (NBL), bei dem gezielt Wiesen mit Wildblumen gepflanzt werden, um die Lebensräume für diese Insekten zu erhalten. „Denn die fortschreitende Intensivierung in der Landwirtschaft sowie umfangreicher Siedlungs- und Straßenbau führen zu einer schleichenden Veränderung unserer Kulturlandschaft. Dadurch wird der Lebensraum für viele Insekten knapp“, erklärt Jürgen Braunsdorf, Stabsstelle Biodiversität beim Kreis Lippe. „Ihnen wollen wir durch die Teilnahme am Projekt wichtigen Lebensraum zurückgeben.“
Das Netzwerk Blühende Landschaften setzt sich schon seit über vierzehn Jahren für die Verbesserung der Nahrungs- und Lebensgrundlage von Biene, Hummel & Co ein, im vergangenen Jahr startete das Netzwerk das Projekt „BienenBlütenReich“ gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben und Kommunen, um deutschlandweit wertvolle blühende Landschaften als Lebensraum für Insekten einzurichten. Der Kreis Lippe hat sich bereits 2015 dem Projekt „Blühende Landschaft Lippe“ unter der Schirmherrschaft von Prinzessin Dr. Traute zur Lippe angeschlossen: In diesem Zuge wurden bereits viele Verkehrsinseln, vormalige Friedhofsrasen und Straßenränder mit üppiger Sommerblumenpracht ausgestattet.
Nun folgt die Beteiligung am deutschlandweiten Projekt „BienenBlütenReich“ ein. So hat der Kreis Lippe auf verschiedenen Flächen auch in größeren Maßstäben monotone Fettwiesen mit bunten Kräutern angereichert oder vereinzelt zur Neuansaat umgebrochen und eingesät. Auch auf neu anzulegenden Flächen, etwa bei den großen Schulprojekten an der Bildungsmeile in Lemgo oder auch an Standorten wie der Regenbogenschule in Bega darf es wieder „wild blühen“. „Wir hoffen auf ein nicht zu trockenes aber gerne bald wärmeres Jahr, sodass im Juli oder August auch viele kreiseigene Liegenschaften mit den schönen Flächen unserer Städte und Gemeinden um die Wette blühen und Lippes Bürger dazu einladen, zu verweilen oder sich ein paar schöne Blumen zu pflücken“, so Braunsdorf. Die Blühwiesen wird es unter anderem wieder nahe der Lipperlandhalle, an der Kreispolizeibehörde und am Kreishaus geben.
Eine Übersicht, wo die frei zugänglichen Blühflächen zu finden sind, gibt es im Internet unter www.bluehende-landschaft.de/bienenbluetenreich und www.lippe-freundeskreis.de unter dem Punkt „Blühende Landschaft Lippe“.
Bild 1: Eine bunte Wildblumenpracht wie hier soll es bald wieder an mehreren Stellen in Lippe zu sehen geben © Kreis Lippe
Bild 2: Die „FÖJler“ (Freiwilliges ökologisches Jahr) Thomas Junghöfer, Kim Warschun, Tim Schlothauer und Sarah Benning (von links) des Kreises Lippe hatten die Saatflächen kurz vor Ostern nochmals durchgeharkt und mehrere Kilo Samen auf die fast 2000 m² an Kreishaus und Kreispolizeibehörde ausgebracht © Kreis Lippe