Paderborn. Im Jahr 1940 entwarf die Paderborner Textilkünstlerin Edith Ostendorf den Chormantel des früheren Libori-Ornats. Nun ist dazu eine Forschungsarbeit der ehemaligen Paderborner Studentin Alicia Jablonski erschienen: In Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum und unterstützt durch Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender vom Fach Kunst an der Universität Paderborn untersuchte Jablonski die Wirkung und Bedeutung von Textilien in der römisch-katholischen Liturgie.
In ihrem soeben erschienenen Buch „Paramente – Wirkung und Bedeutung in der römisch-katholischen Liturgie“ widmet sich die Autorin der Frage, inwieweit die Textilien die kultische Wirkung der Messfeier ergänzen, unterstützen oder suggerieren können. Zudem beschäftigt sie sich mit der kulturanthropologischen Wirkung und Bedeutung, die allein vom Parament, also liturgischen Textilien, ausgeht und ob es als ein selbstständiges Objekt der materiellen Kultur verstanden werden kann. Exemplarisch an der Liturgie der Libori-Feierlichkeiten – Liborius, der seit dem 10. Jahrhundert Bistumspatron des Erzbistums Paderborn ist und um das Jahr 400 als Bischof von Le Mans im damaligen Gallien verstarb, stellt Jablonski diese Forschungsfragen an das textile Objekt. Hierzu forschte sie vor Ort im Diözesanmuseum. In Verbindung mit filmischem und fotografischem Archivmaterial zeichnet sie auf diese Weise eine „Objektbiografie des Paraments“ und zeigt die Textilien von einer neuen Seite.
Alicia Jablonski studierte Kunst und Kunstvermittlung sowie Mode-Textil-Design-Studien an der Universität Paderborn. Das Buch stellt ihre Bachelor-Abschlussarbeit dar, für die sie das Kreisstipendium der Stadt Paderborn erhielt.
Buchtitel:
„Paramente – Wirkung und Bedeutung in der römisch-katholischen Liturgie. Eine kulturanthropologische Untersuchung des Libori-Ornats Edith Ostendorfs.“ Tectum Verlag 2020.