Lastenfahrrad statt großer Transporter

PaderbornAb sofort wird United Parcel Service (UPS) Pakete in der Paderborner Fußgängerzone mit einem Lasten-Fahrrad verteilen und weitgehend auf ein großes Zustellfahrzeug, das mit Diesel angetrieben wird, in der Fußgängerzone verzichten. Dafür wurde im Bereich der Ladezone an der Franziskanermauer eine Abstellmöglichkeit für ein sogenanntes Mikro-Depot in Form eines Anhängers ermöglicht. Zukünftig wird ein UPS-Lieferfahrzeug die Ladezone ansteuern, um dort den Anhänger abzustellen. Die weitere Verteilung der Pakete übernimmt dann ein UPS-Zusteller mit einem Lasten-Fahrrad. Während des Tages abgeholte Pakete deponiert der Zusteller im UPS Anhänger, der gegen Abend wieder von dem Zustellfahrzeug zurück zur Niederlassung gebracht wird.

Freuen sich über die Einrichtung der Mini-Umladestation an der Franziskanermauer (v. l.): Matthias Gerz, Center Manager bei UPS, Citymanager Heiko Appelbaum, UPS-Mitarbeiter Sebastian Ludwig sowie Bürgermeister Michael Dreier.Foto: © Stadt Paderborn

Freuen sich über die Einrichtung der Mini-Umladestation an der Franziskanermauer (v. l.): Matthias Gerz, Center Manager bei UPS, Citymanager Heiko Appelbaum, UPS-Mitarbeiter Sebastian Ludwig sowie Bürgermeister Michael Dreier.Foto: © Stadt Paderborn

Entstanden ist die Idee im Rahmen des Projektes City-Logistik, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Lieferverkehr in der Paderborner Fußgängerzone zu optimieren. Derzeit wird dieser sensible Bereich an den Werktagen vor allem vormittags von Lieferfahrzeugen unterschiedlicher Logistik-Dienstleister befahren. Hier kommt es immer wieder zu Konflikten mit zu Fuß Gehenden. Seit vielen Monaten gibt es Überlegungen, Alternativen zu schaffen, um die Zahl der Lieferfahrzeuge in der Fußgängerzone dauerhaft zu reduzieren und die Fußgängerzone als Erlebnisraum für Kunden des Einzelhandels zu stärken. Besonders die Frage nach Alternativen zu den großen Transportfahrzeugen stand dabei im Fokus. Zusammen mit dem Citymanager Heiko Appelbaum und mit Unterstützung des Bundesverbandes Paket & Expresslogistik hat die Stadtverwaltung verschiedene Lösungen entwickelt. Eine davon wird jetzt zusammen mit UPS umgesetzt.

„Das Thema City-Logistik ist überaus komplex und hat aufgrund des seinerzeit nicht planbaren Anstiegs des Paketvolumens im Bereich der Fußgängerzone an Dynamik gewonnen“, sagt Heiko Appelbaum. „Jedes Lieferfahrzeug weniger in der Fußgängerzone sorgt für ein attraktiveres Einkaufserlebnis“, erklärt Appelbaum. „Seit 2012 setzen wir Zustellfahrräder für eine nachhaltige Paketlogistik ein. Mittlerweile konnten wir diese Form der Paketzustellung in über 30 Städten einführen“, sagt Frank Sportolari, Präsident vom UPS Deutschland. „Eine Herausforderung der Fahrradzustellung ist die Notwendigkeit eines passend gelegenen Mikro-Depots, von dem aus die Feinverteilung der Pakete erfolgt. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit der jeweiligen Stadt, so wie hier in Paderborn, ist oftmals die Voraussetzung dafür, dass solche nachhaltigen Projekte umgesetzt werden können.“

Erfahrungen mit dezentralen Mini-Umladestationen gibt es bereits in vielen Städten. Eine generelle Bewertung ist aber schwierig, da jede Stadt andere Voraussetzungen hat. Daher sind die Projektbeteiligten in Paderborn jetzt gespannt, wie die Umsetzung vor Ort läuft.

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