Freibad Gehlenbeck öffnet am 20. Juni

Einlass nur für zuvor registrierte Gäste / Öffnungszeiten und Preise angepasst

Lübbecke. Nach rund 14 Wochen coronabedingtem Stillstand in den Lübbecker Bädern soll es nun am 20. Juni im Freibad Gehlenbeck endlich wieder losgehen. Das hat die Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsbetriebe Lübbecke (WBL) in ihrer Sitzung am Dienstagabend beschlossen. Allerdings wird es Einschränkungen sowie besondere Hygiene- und Verhaltensregeln geben, um den Infektionsschutz gewährleisten zu können. So wird ein Besuch nur mit personalisierten Eintrittskarten möglich sein. Die Rückkehr zum Betrieb in seiner bekannten Form wird wegen der Auflagen der Corona-Schutzverordnung noch eine unbestimmte Zeit auf sich warten lassen.

Freibad Gehlenbeck öffnet am 20. Juni. Foto: Stadt Lübbecke

Freibad Gehlenbeck öffnet am 20. Juni. Foto: Stadt Lübbecke

Es gelten die Abstands- und Hygienevorschriften des Landes NRW. In den Kassen- und Sanitärbereichen sowie in den Umkleiden gilt Maskenpflicht. Auf deren Einhaltung achtet das eingesetzte Personal. Die WBL setzt darüber hinaus auf eine hohe Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher bei der Umsetzung der Maßnahmen.

Die Zahl der Gäste ist vorerst auf 560 pro Tag begrenzt, um das Ansteckungsrisiko zu begrenzen. Zum Vergleich: In der Vergangenheit wurden an Spitzentagen durchaus um die 2.000 Besucher gezählt. „Wir wollen bis zur Eröffnung ein System installieren, das die Veröffentlichung tagesaktueller Besucherzahlen erlaubt, damit niemand zum Freibad fährt, der dann nicht herein darf“, so WBL-Geschäftsführer Dirk Raddy. Es gelte, auch vor dem Bad ein Verkehrschaos oder die Gruppenbildung zu vermeiden.

Die WBL ist verpflichtet, eine datenschutzkonforme Registrierung aller Besucher samt ihrer Aufenthaltszeit vorzunehmen, um gegebenenfalls Ansteckungsketten nachvollziehen zu können. Jeder Besucher muss deshalb mit Angabe seiner persönlichen Daten sowie Zugangs- und Ausgangszeiten registriert werden. Damit das auch an Tagen mit einem großen Zulauf funktioniert, wird ausnahmslos nur eingelassen, wer sich vor dem ersten Besuch bei der WBL hat registrieren lassen. An der konkreten Umsetzung wird derzeit in Zusammenarbeit mit dem Kassensoftwarehersteller gearbeitet.

Das Schwimmerbecken wird in drei „Schwimmautobahnen“ geteilt, das heißt die Schwimmer schwimmen hintereinander in eine festgelegte Richtung, damit auch in den Becken der Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet bleibt. Ebenso ist im Nichtschwimmerbecken und auf dem Spielplatz der Mindestabstand einzuhalten und der Zugang wird eingeschränkt. Das Kleinkinderbecken muss leider geschlossen bleiben.

An den Kassenanlagen werden Spuckschutzwände und Wegeleitsysteme installiert. Für Umkleide- und Sanitärräume sind Maximalkapazitäten festgelegt, die sich nach der Fläche und dem Mindestabstand richten. Sammelumkleiden und Duschen innerhalb der Gebäude stehen nicht zur Verfügung.

„Wir werben bei den Besucherinnen und Besuchern um Verständnis für die geplanten Maßnahmen. Der Start erfolgt mit verantwortungsvoller Vorsicht“, so Bäderbetriebsleiter Frank Knickmeier. Wenn alle Besucher sich an die Maßnahmen hielten und eine positive Gesamtentwicklung absehbar werde, könnten einzelne Maßnahmen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt im Laufe der Saison gelockert werden.

Weil die Umsetzung des Hygiene- und Sicherheitskonzeptes, das noch mit dem Gesundheitsamt abzustimmen ist, sehr personal- und kostenintensiv ist, hat sich die Gesellschafterversammlung für diese Saison auf geänderte Öffnungszeiten und Preise verständigt.

Montags, mittwochs, donnerstags und freitags öffnet das Bad von 6.30 Uhr bis 9.00 Uhr für die Frühschwimmer. Geöffnet ist dabei nur das Schwimmerbecken, das Nichtschwimmer-Becken steht nicht zur Verfügung. Darüber hinaus öffnet das Bad mittwochs bis sonntags sowie montags von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr sowie dienstags von 13 Uhr bis 19 Uhr für den normalen Badebetrieb. Kassenschluss ist jeweils 60 Minuten, Badeschluss 20 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten.

Erwachsene zahlen 4 Euro, Ermäßigte 3 Euro je Besuch. In dieser Saison werden keine Saison- oder sonstige Sonderkarten angeboten, da der Einlass aufgrund der Zugangsbeschränkungen nicht sichergestellt werden könnte. Mehrfachkarten wird es weiter geben. An der Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens wird noch gearbeitet.

Kurz vor der Gesellschafterversammlung hatte es erstmals ein Treffen aller Bäderbetriebe im Lübbecker Land gegeben, um sich vor dem Hintergrund der Corona-Krise über die anstehenden Maßnahmen zu verständigen. Dabei wurde schnell klar, dass es für die vier Bäder mit ihren unterschiedlichen Anforderungen kaum eine einheitliche Lösung geben könne. So wird jeder Badbetreiber ein auf seine Gegebenheiten abgestimmtes Infektionsschutz- und Zugangskonzept erarbeiten.

Übereinstimmung wurde in der Einschätzung erzielt, dass etwa ein Online-Reservierungssystem für die Bäder im Altkreis überdimensioniert und nicht finanzbar wäre. In einem weiteren Punkt waren sich alle einig: Bei einer Öffnung zu Corona-Zeiten wird man die Besucher erheblich in die Eigenverantwortung nehmen müssen, damit Infektionsschutzkonzepte wirksam sein können. Jeder Badegast müsse sich im Klaren darüber sein, dass der Betrieb anders als in der Vergangenheit geregelt sein wird.

Der Austausch fand in einer sehr konstruktiven Atmosphäre statt. Alle Teilnehmer teilten die Auffassung, dass solche Treffen zukünftig regelmäßig stattfinden sollten, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und sich gegenseitig unterstützen zu können.

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