Denkmalschutz in Eigeninitiative

Gütersloh. Ein solches Engagement kann sich wohl jede Stadt wünschen: Da sich der Grafiker aus Isselhorst Hans-Georg Baumeister seit Jahren über den schlechten Zustand eines Grenzsteins aus dem Jahre 1820 ärgerte, beschloss er, sich persönlich seiner anzunehmen. „Der Stein war bis zum Sockel eingesunken, mit Efeu zugewachsen und die Schrift unleserlich“, schildert er. „Ich bin mit diesem Stein förmlich aufgewachsen, er stand vor meinem Elternhaus. Wir haben als Kinder darüber Bocksprünge geübt und ich fand, er hat es verdient, mal wieder zu Ehren zu kommen.“

(v. l.) Denkmalpfleger Ulrich Paschke und Hans-Georg Baumeister übergaben den frisch restaurierten Grenzstein jetzt der Öffentlichkeit.Foto: Stadt Gütersloh

(v. l.) Denkmalpfleger Ulrich Paschke und Hans-Georg Baumeister übergaben den frisch restaurierten Grenzstein jetzt der Öffentlichkeit.Foto: Stadt Gütersloh

Zusammen mit dem Isselhorster Karl-Theodor Mumperow holte er den 20 Zentner schweren Stein aus dem Boden, säuberte ihn und erneuerte die drei Inschriften „Kreis Wiedenbrück, Landkreis Bielefeld und 1/2 Meile“, die so gut wie nicht mehr zu erkennen waren. Nach circa acht Wochen mühevoller Kleinarbeit wurde der Grenzstein wieder – für alle gut sichtbar – zu seinem Platz an der B 61 (Höhe Haus Nummer 507) zurückgebracht. Vorher schaffte Hans-Georg Baumeister seinem Schützling noch einen ordentlich gepflasterten Untergrund, eingebettet in eine saubere Rollrasenfläche.

Mittwoch wurde der Stein offiziell im Beisein von Nachbarn, Freunden sowie Vertretern der Heimatvereine Isselhorst und Brackwede und dem Denkmalpfleger der Stadt Gütersloh Ulrich Paschke der Öffentlichkeit übergeben. Der Gütersloher Denkmalpfleger war begeistert über diese private Aktion und die gute Zusammenarbeit. „Eins solches privates Engagement ist sehr selten“, so Denkmalpfleger Paschke und augenzwinkernd: „Falls Herrn Baumeister langweilig werden sollte, hätten wir da noch ein Exemplar kurz vor Wiedenbrück.“

Wer sich zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, auf Entdeckungstour machen möchte, findet neben diesem Exemplar auf der B 61 noch einen gut erhaltenen weiteren Meilenstein vor der Ummelner Apotheke.

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