Kreis Minden-Lübbecke. Stadtteilmütter haben die Aufgabe, Familien in ihrer elterlichen Kompetenz zu stärken und in Fragen der Erziehung zu beraten, bzw. passende weiterführende Angebote zu finden. Sie suchen Zugang zu den Familien, die eher schwer erreichbar sind, die von sich aus keine Beratungsstellen aufsuchen und den Kontakt zu Familienhelferinnen und -helfern nicht annehmen. Die Stadtteilmütter haben jetzt eine Einführung durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Kreisen Minden-Lübbecke zum Thema Einschulungsuntersuchung erhalten.
Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes hat in der Begegnungsstätte der Diakonie in den Bärenkämpen eine Schulung für Stadtteilmütter durchgeführt..Foto: Kreis Minden-Lübbecke
Die Teamleitung der Einschulungsuntersuchung, Sandra Fernandes Brand und Matthias Rose, haben das neue Konzept dieser Untersuchung für Vorschulkinder vorgestellt.
Seit September sind die Einschulungsuntersuchungen in einem ganz neuen Format gestartet. Das 16-köpfige Team von medizinischen Fachangestellten wurde speziell geschult und führt die Einschulungsuntersuchungen mit einem in NRW vorgegebenen Screening selbstständig durch.
In der Untersuchung wird das Hör- und Sehvermögen der Kinder überprüft und ihr Entwicklungsstand beim Malen, Zählen und Muster ergänzen erfasst. Außerdem werden die erfolgten Impfungen dokumentiert. Ergibt sich nach dieser Untersuchung noch ein Bedarf an einer ärztlichen Untersuchung, wird das Kind zu einem zweiten Termin bei der Schulärztin eingeladen. Neu ist auch, dass die Kinder nach dem Geburtsdatum eingeladen werden, so können die älteren Kinder zuerst untersucht werden.
Gleichzeitig mit der Überarbeitung des Untersuchungsablaufes stand die Digitalisierung der Untersuchung ganz oben auf der Agenda. Die Einladungen werden an die Familien jetzt digital verschickt, Elternfragebögen können online mit Hilfe eines QR-Codes ausgefüllt werden und auch die neuen Hör- und Sehtestgeräte sind digital in das Programm eingebunden. Als nächster Schritt wird die Einführung einer online-Terminbuchung für Eltern folgen, so können persönliche Anliegen berücksichtigt werden und aufwendige Terminänderungen fallen weitgehend aus.
Um den Familien den Zugang zu der Untersuchung zu vereinfachen, wurden kreisweit wohnortnahe Räumlichkeiten gesucht. In Espelkamp können aktuell bereits kreiseigene Räume im Amt proArbeit für die Einschuluntersuchung genutzt werden. Weitere Untersuchungsorte in Petershagen/Lahde und in den Bereichen Bad Oeynhausen und Porta Westfalica werden folgen. Bisher gab es von Seiten der Eltern nur positive Rückmeldungen.
Die Schulung der Stadtteilmütter ist sinnvoll, um die Familien auf diesen neuen Lebensabschnitt der Kinder vorzubereiten. Der Ablauf und die Sinnhaftigkeit der Einschulungsuntersuchung ist einigen Familien nicht klar und bereitet ihnen Sorge. Diesen Sorgen können die Stadtteilmütter durch Aufklärung entgegenwirken und den Kindern so den Übergang von der Kita in die Schule erleichtern und zu einem gelungenen Schulstart beitragen.
