Wie ticken Jugendliche bei der beruflichen Orientierung?

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Gütersloh. Am 01.09.2014 informierten sich rund 200 Unternehmer über die Lebenswelten junger Leute. „Wie ticken Jugendliche?“ Und wie können und müssen Ausbilder in Zeiten des demografischen Wandels damit umgehen? Diese Fragen wurden im Kreishaus Gütersloh bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der IHK Bielefeld, der Kreishandwerkerschaft Gütersloh und der pro Wirtschaft GT vorgestellt und diskutiert.

Je nach Lebenswelt haben Jugendliche unterschiedliche Strategien der beruflichen Orientierung und Ansichten zur Berufsausbildung entwickelt. Das Sinus-Institut hat diese verschiedenen Lebenswelten von jungen Menschen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland erforscht. Christoph Schleer vom Sinus-Institut in Berlin betonte in seinem Vortrag vor den rund 200 Teilnehmern, den er mit O-Tönen, Videoeinlagen und Bildern ausschmückte, dass es nicht den einen Jugendlichen gibt. Die Jugendlichen dürften nicht in eine Schublade gesteckt werden.

Stattdessen hat das Sinus-Institut ein Gesellschaftsmodell entwickelt, dass Jugendliche in sieben Milieus „Gleichgesinnter“ zusammenfasst. Diese Milieus reichen von sozialökologischen Jugendlichen, denen die Umwelt und Soziales besonders am Herzen liegen, über Jugendliche, für die Spaß und Freiheit im Vordergrund stehen bis hin zu Jugendlichen mit schwierigen Startvoraussetzungen, die sich eher zurückziehen. Diese Erkenntnisse können es Unternehmen leichter machen, besonders auf die verschiedenen Arten und Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen.

Miele-Ausbildungsleiter Thomas Meyer betonte, dass die „Jugendlichen zwar anders ticken, aber nicht schlechter“. Besonders dadurch, dass die Jugendlichen in einer digitalen Welt großgeworden sind, würden sie sich mit den technischen Medien hervorragend auskennen. Thorsten Schröder, Geschäftsführer und Ausbilder einer Sanitär- und Heizungsbaufirma, setzt darauf, auf die Jugendlichen zuzugehen, um qualifizierte Auszubildende zu finden.

Was Jugendliche von einem Ausbildungsbetrieb erwarten, berichteten Efrem Can und Jan Goldberg vom Gütersloher Jugendparlament: Die Betriebe müssen die Jugendlichen ernst nehmen und vor Ort fördern.

Titelbild (Der Veranstalter):
Sprachen über die Lebenswelten der Jugendlichen (v.l.)Albrecht Pförtner (pro Wirtschaft GT), Thorsten Schröder (Henrich Schröder GmbH), Jan Goldberg (Jugendparlament Gütersloh), Thomas Meyer (Miele & Cie.KG), Christoph Schleer (Sinus-Institut Berlin), Burkhard Brockbals (Kreishandwerkerschaft Gütersloh), Swen Binner (IHK Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld), Friedhelm Drüner (Kreishandwerkerschaft Gütersloh), Michael Kaiser (IHK Industrie- und Handelskammer Ost-westfalen zu Bielefeld) im Kreishaus in Gütersloh.

Sinus-Institut
SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH, Mitglied im ADM (Arbeitskreis deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V.), wurde 1978 in Heidelberg von den Diplom-Psychologen Dorothea und Horst Nowak gegründet und ist ein unabhängiges, inhabergeführtes Institut für psychologische und sozialwissenschaftliche Forschung und Beratung.