Vortrag und Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Detmold. Vor 70 Jahren beendeten die Alliierten mit der Besetzung Deutschlands den Zweiten Weltkrieg und damit auch das NS-Regime. Diese Zäsur wird mit Begriffen wie „Befreiung“, „Neuanfang“ oder „Stunde Null“ betitelt. Wie aber erlebten die Menschen in Lippe den Übergang von der Kriegsgesellschaft und Diktatur in eine neue Epoche? Welche Erfahrungen machten diejenigen, die den Einmarsch der amerikanischen Truppen erlebten? Wie erging es Kindern und Jugendlichen, Flüchtlingen, befreiten Zwangsarbeitern, aus den Konzentrationslagern zurückkehrenden Jüdinnen und Juden? Vor welche Anforderungen sahen sich Beamte und Politiker gestellt, um die krisenhafte Situation zu bewältigen? In mehreren Veranstaltungen und mit einer Ausstellung möchten das Stadtarchiv Detmold und das Landesarchiv NRW diesen Erfahrungen mit Archivalien und Zeitzeugenberichten auf die Spur kommen:

● Vortrag Prof. Dr. Reinhard Rürup: „Der 8. Mai 1945: Geschichte und Geschichtspolitik“ am Donnerstag, den 7. Mai 2015, um 19.30 Uhr. Prof. Rürup widmet sich dem schwierigen gesellschaftlichen Diskussionsprozess, den 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung“ zu bewerten. Reinhard Rürup, 1934 in Bad Oeynhausen geboren, zählt zu den renommiertesten deutschen Zeithistorikern. Er war Professor für Neuere Geschichte an der TU Berlin und wissenschaftlicher Direktor der „Stiftung Topographie des Terrors“.

● Ausstellung: „Befreiung – Besetzung – Neuanfang. Erfahrungen im Jahr 1945“. Egodokumente und Verwaltungsunterlagen zeugen von den Verunsicherungen, die in der Situation der Besetzung die Menschen bewegten. Sie dokumentieren das Bemühen von alliierter und deutscher Seite, die Situation des Neuanfangs zu bewältigen. Die Ausstellung kann vom 7. Mai bis zum 24. Juni 2015 während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

● Stadtführung „Erinnerungen und Spuren des Kriegsendes in Detmold“ am 10. Mai 2015 mit Jochen Schwabedissen, Pfarrer i.R. / Dr. Bärbel Sunderbrink. Treffpunkt: Marktplatz, 15 Uhr (keine Anmeldung erforderlich).

● Archivpädagogische Angebote „Das Ende des Zweiten Weltkrieges in der Region – Die Quellen sprechen lassen“:

> Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer und interessierte Geschichtsvermittler am 19. Mai 2015 von 14 – 16.30 Uhr:  Neben der Information zur Einsetzbarkeit der Quellen im Unterricht und zur allgemeinen Funktion der Archive wird von Heike Fiedler M.A. und Dr. Bärbel Sunderbrink eine Führung durch die Ausstellung angeboten. Anmeldung erfolgt bis zum 12. Mai unter heike.fiedler@lav.nrw.de.

> Heike Fiedler M.A. bietet außerdem Workshops, Projekte, Führungen durch die Ausstellung sowie Materialien für Kinder und Jugendliche – gerne im Rahmen des Unterrichts – auf Anfrage an. S. dazu auch www.lav.nrw.de.
> Stadtarchivarin Dr. Bärbel Sunderbrink bietet Führungen für Gruppen an. Sie sollen auch Gelegenheit zum Austausch über eigene Erfahrungen geben. Kontakt: baerbel.sunderbrink@lav.nrw.de