Verletzte Mädchen aus Angola wurden im Klinikum Weser-Egge unentgeltlich behandelt – Kooperation mit dem Friedensdorf in Oberhausen

Angolanische-MädchenHöxter. Graca und Imaculada kommen aus Angola. Sie haben schwere Knochenentzündungen am Kniegelenk, beziehungsweise an der Elle. Die beiden Mädchen wurden in den vergangenen Wochen im Klinikum Weser-Egge unentgeltlich stationär behandelt, derzeit sind sie zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen in Höxter.

Dr. Heiner Gellhaus, Chefarzt der Klink für Unfallchirurgie am Standort St. Ansgar Krankenhaus Höxter, operierte beide Kinder, Graca sogar mehrfach. Die Mädchen kommen auf Initiative des Friedensdorf International in Oberhausen, mit dem das Klinikum Weser-Egge seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet und so regelmäßig die Behandlung der afrikanischen Kinder unterstützt.

„Die Mädchen hatten schwere Verletzungen, die in ihrem Heimatland nicht behandelt werden konnten“, berichtet Heiner Gellhaus. Imaculada wurde an der Elle operiert, Graca am Knie: „Es handelte sich um lange bestehende Infektionen des Knochens. Um eine Heilung oder zumindest einen ruhenden Zustand der Infektion zu erreichen, war die operative Entfernung nicht mehr vitalen Knochengewebes erforderlich. Dadurch entstehende Defektbildungen müssen entsprechend stabilisiert werden. So ist ein Erhalt der betroffenen Extremität möglich, obwohl eine dauerhafte Einschränkung nicht immer abgewendet werden kann, insbesondere wenn Gelenke betroffen und durch die Infektion zerstört worden sind“, so der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Immer wieder helfen Dr. Heiner Gellhaus und sein Team, ebenso die Kollegen aus der Klinik für Kinder- und Jugendliche, wenn das Friedendorf nach Behandlungsplätzen fragt.

In den vergangen Jahren haben die Höxteraner Ärzte so über 40 Kindern geholfen: neben Graca und Imaculda auch vielen anderen Kindern aus Angola, außerdem aus Usbekistan und Afghanistan. „Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb ist es gar keine Frage für uns, diesen Kindern zu helfen, indem wir sie im Auftrag des Friedensdorfes unentgeltlich behandeln“, betont Stefan Kruse, Leiter Allgemeine Verwaltung der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE).

Schwester Heike Siebeneicher hat sich zusammen mit ausgebildeten, ehrenamtlichen Unterstützern vom Friedensdorf intensiv um die beiden Mädchen gekümmert: „Die Belastungen für Graca und Imaculada waren enorm, besonders in den ersten Tagen ihres stationären Aufenthalts“, sagt sie und meint damit nicht nur die Schmerzen, die die Kinder haben: „Sie sind getrennt von ihren Familien und sehnen sich nach den Eltern und den Geschwistern. Das ist eine extreme Situation“, so die Kinderkrankenschwester.

(Bildunterschrift)

Graca (sitzend) und Imaculada kommen aus Angola und wurden im St. Ansgar Krankenhaus unentgeltlich behandelt. Dr. Heiner Gellhaus, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, hat die beiden Mädchen operiert. Schwester Heike und ihre Kolleginnen sorgen für die medizinische Pflege der Mädchen und schaffen für sie eine familiäre Atmosphäre auf der Station.