Gütersloh (gpr). Die Treue der Mitarbeiterschaft ist nur ein Markenzeichen des Unternehmens Lütgert. Die meisten der 75 Mitarbeiter sind schon lange dabei. „In den letzten sechs Jahren gab es keine Kündigung“, sagte der Geschäftsführer Stefan Flohr. Viele kommen aus Gütersloh und der näheren Umgebung und sind damit Teil der 26.971 Pendler, die täglich nach Gütersloh fahren. „Einer unserer Mitarbeiter kommt sogar jeden Tag aus Gelsenkirchen und einer aus Arnsberg“, so Flohr.
Lütgert ist eben ein typisch ostwestfälisches Familienunternehmen, das Menschen und Maschinen zusammenhält und für eine solide Zukunft arbeitet. „Ein Familienunternehmen, das den starken Mittelstand in Gütersloh ausmacht“, sagte Bürgermeisterin Maria Unger, die jetzt mit Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus das Unternehmen besuchte.
Ob alter oder neuer Chef: Das Unternehmen hält an Prinzipien fest. Zum Beispiel beim Kundenstamm. Hier hat der alte Chef Friedrich-Wilhelm Lütgert, von dessen Erfahrung das Unternehmen immer noch profitiert, stets auf eine breite Streuung gesetzt. „Nicht über fünf Prozent bei einem Kunden“, sagte Lütgert.
Bei dem Unternehmen für Antriebstechnik verbindet sich Tradition mit Moderne. Das Herzstück in der Gießerei ist wie vor 100 Jahren der Kupolofen, in dem hochwertiger Grauguss erzeugt wird. 30 Tonnen am Tag werden hier bei 1500 Grad geschmolzen. 2000 Tonnen werden im Jahr verarbeitet. Modern sind hingegen die Maschinen in der mechanischen Verarbeitung. „In den 90-iger Jahren haben wir komplett umgebaut“, erzählte Lütgert. „Weg von der Serienproduktion, hin zur individuellen Anfertigung.“ „Wenn wir drei identische Teile machen, ist das für uns schon eine Serie“, sagte Volker Müller, Leiter der Arbeitsvorbereitung.
Zwar wird der Markt für die Antriebstechnik nicht wachsen, aber die Unikate für die Papiermühlen, Pumpen, für das Recycling und die Spezialmaschinen werden weiterhin gebraucht. Der Jahresumsatz bei Lütgert beträgt rund acht Millionen Euro. Dem Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus bestätigte Flohr, dass Lütgert als Marktführer für die Sonderlösungen in der Antriebstechnik gelten kann. Lütgert liefere fast aussschließlich in den deutschsprachigen Raum, so Flohr. Auch nach 100-jähriger Firmengeschichte sind die Produkte von Lütgert gefragt. „Das sind eben „Evergreens““, sagte Lütgert.
BU: Gespräch in heißer Nachbarschaft: (v.l.) Volker Müller, Leiter der Arbeitsvorbereitung, und Geschäftsführer Stefan Flohr gaben Bürgermeisterin Maria Unger und Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus Einblicke in die Produktion bei Lütgert.
Foto: Stadt Gütersloh