Monte Carlo/HalleWestfalen. Das ATP-Rasentennisturnier, die GERRY WEBER OPEN in HalleWestfalen, startet in diesem Jahr in eine neue Tennis-Ära – und Superstar Roger Federer will bei der ersten Auflage dieser ATP 500-Kategorie (13. bis 21. Juni) gleich ein Ausrufezeichen setzen: „Ich will natürlich derjenige sein, der dieses nun noch stärker besetzte Turnier auch gewinnt. Das wäre ein Traum“, sagte der Grand-Slam-Rekordgewinner bei einem Pressegespräch am Rande des Turniers in Monte Carlo. Ich tue alles, um in Bestform zu sein.“
Der Schweizer Roger Federer ist mit sieben Titeln auch der Rekordsieger bei Deutschlands Spitzenturnier, das in diesem Jahr auf den zweithöchsten Level der ATP Tour rückt – mit noch mehr Qualität im Spielerfeld und noch mehr Spannung im Kampf um die Turnierkrone im GERRY WEBER STADION. Der Tennis-Ausnahmekönner hatte 2003 zum ersten Mal das magische Double mit Siegen in HalleWestfalen und Wimbledon geschafft. Nun, in der Saison 2015, strebt der 33-Jährige bei der 23. Auflage noch einmal einen >Doppelschlag< in der um eine Woche verlängerten Rasensaison an: „Das ist die wichtigste Phase im ganzen Jahr für mich. Es wäre wunderbar, diese Siege hintereinander feiern zu können“, sagte Federer. „Allerdings rechne ich mit enormer Gegenwehr in Halle.“
Zu den Topkonkurrenten Federers bei den GERRY WEBER OPEN dürften Japans Ass Kei Nishikori (ATP 4), der Tscheche Tomas Berdych (ATP 8) oder auch Frankreichs Musketiere Jo-Wilfried Tsonga (ATP 14) und Gael Monfils (ATP 18) zählen. Zudem gehen auch alle deutschen Topspieler an den Start, darunter der 2011er Turniersieger Philipp Kohlschreiber (ATP 25), >Comebacker< Tommy Haas (Sieger 2009 und 2012) und Deutschlands größtes Nachwuchstalent, Wild Card-Inhaber Alexander Zverev (ATP 122).
Die Aufnahme der GERRY WEBER OPEN in den exklusiven Zirkel der ATP 500er Turniere ist nach Ansicht Federers der „verdiente Lohn“ für die „unglaubliche Aufbaugeschichte der letzten knapp zweieinhalb Jahrzehnte: „Jeder, der sieht, was in Halle entstanden ist, sagt: Das ist einfach Wahnsinn“, so der 17-malige Grand Slam-Sieger, „und ich freue mich einfach für die Weber-Familie, die so viel investiert ins Tennis hat. Ich bin sicher, dass das Turnier in der nun längeren Rasensaison ein echter Klassiker wird.“ Der Weltranglisten-Zweite betonte auch die Wichtigkeit der um eine Woche ausgeweiteten Rasensaison: „Das ist nur fair gegenüber denen, die das Spiel auf Rasen mögen. Denn vom Spätsommer bis in den amerikanischen Frühling wird ja nur noch auf Hartplätzen gespielt“, erklärte Federer. „Dabei hat Rasentennis eine große und wichtige Tradition im Welttennis. Früher wurden drei der vier Grand Slams auf Rasen gespielt.“
Deshalb passe für ihn das Puzzle der Turnierszenerie „jetzt viel besser zusammen“, so Federer: „Ich bin auch sicher, dass das Niveau der Matches auf Rasen besser wird. Ganz einfach, weil die meisten Spieler nun eine bessere Vorbereitung auf die Turniere haben werden. Und weil für viele auch ein Moment der Pause zwischen Sandplatz- und Rasensaison möglich sein wird.“ Federer deutete an, dass er schon früh zur Vorbereitung auf die GERRY WEBER OPEN nach HalleWestfalen kommen könne: „Das ist ganz klar eine Option für mich, es hängt aber auch vom Abschneiden bei den French Open ab.“
In diesem Mediengespräch würdigte Roger Federer die Unterstützung Wimbledons für Rasenturniere wie die GERRY WEBER OPEN in den letzten Jahren, aber auch den Mut der Webers, damals alles auf die Karte >Rasen< zu setzen: „Das war in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich. Aber jetzt können alle stolz sein, welch ein wunderbares Turnier da entwickelt wurde. Die Top-Qualität ist ja schon seit Jahren gegeben, nun erhält Halle mit der Aufnahme in die 500er Serie auch die Bestätigung für diese Anstrengungen“, so Federer und fügte in Bezug auf die Atmosphäre im GERRY WEBER STADION an: „Es ist jedes Mal eine Inspiration, dort zu spielen. Die Fans lieben und verstehen das Tennis. Es ist eben eine insgesamt sportbegeisterte Region.“
Foto: Roger Federer (c) GERRY WEBER WORLD