Rettung mit „Wunschrucksack“

Rucksäcke PollmeierGütersloh (gpr). Hände frei und alles im Griff für eine schnelle Notfall-Versorgung durch den Rettungsdienst der Feuerwehr: Statt mit dem bekannten Alukoffer gehen die Rettungsassistenten mit einem Rucksack zum Einsatz. Das allein ist vielleicht eine kurze Nachricht wert. Bemerkenswert ist jedoch, dass die neuen Rettungsrucksäcke für die Gütersloher Berufsfeuerwehr von den Praktikern im Einsatz selbst entworfen und mit einer regionalen Firma nach deren Wünschen umgesetzt wurden. So ist nicht nur ein beachtliches Projekt daraus geworden, sondern vielleicht in Vorbild für andere Rettungsdienste.

Zum Hintergrund:

Die rettungsdienstliche Versorgung an Notfallorten muss schnell und unverzüglich eingeleitet werden. Die medizinische Ausstattung dazu wird bis direkt zum Patienten transportiert. Dabei ist es unerheblich ob die Einsatzstelle direkt an der Straße, im Wald oder im Obergeschoss eines Wohnhauses ist. Bisher wurden für diese Einsätze eher unhandliche Alukoffer verwendet. Bei den Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr Gütersloh gab es seit längerem den Plan, die Alukoffer durch ergonomische und leicht zu reinigenden Rettungsrucksäcke zu ersetzen.

Doch nicht nur das – die Umsetzung erfolgte als Projekt, an dem zahlreiche Mitarbeiter beteiligt waren. Am Anfang stand eine Mitarbeiterbefragung, deren Ergebnisse in eine intensive Planungsphase einflossen. Unter der Projektleitung von Andreas Pollmeier wurde ein bedarfsorientiertes Konzept für die Einführung eines Rettungsrucksacks erarbeitet.

Auf dieser Basis führte die Projektgruppe eine Marktanalyse durch. Sechs Anbieter nutzten die Gelegenheit, um ihre Produkte zu präsentieren. Den Zuschlag erhielt die BecaTex GmbH. Das Unternehmen hatte zugesagt, ein Produkt nach den Vorstellungen der Feuerwehr Gütersloh zu erstellen. Die Umsetzung nach den Vorgaben der Berufsfeuerwehr Gütersloh erfolgte von BecaTex GmbH in Zusammenarbeit mit der HUM Gesellschaft für Homecare und Medizintechnik mbH. Bei dem nun speziell entwickelten Modell lag, neben den ergonomischen Vorteilen bei der Trageweise, ein weiterer Schwerpunkt auf einer robusten Bauweise. Sie orientiert sich an Belastungen während der Einsätze. Gleichzeitig zeichnet sich der Rettungsrucksack durch seine leicht zu reinigenden Oberflächen aus. Durch die erheblich vereinfachten Reinigungsbedingungen ist das Restkeimrisiko erheblich verringert.

In dem Rucksack ist eine neue Magnet-Technologie verbaut. Auf diese Weise kann vollständig auf Klettverschlüsse verzichtet werden. Der Einsatz der Magnet-Technologie ermöglicht zudem neue Anwendungsmöglichkeiten, z.B. können die Modultaschen an Fahrzeugen, Heizung oder Metalloberflächen gehängt werden. So kann sich das Rettungspersonal einfach aus den Modultaschen bedienen. Mit der Neuanschaffung der Rettungsrucksäcke ist die Berufsfeuerwehr Gütersloh auf dem neusten Stand der Technik.
Neue Hygienetasche wird auf allen Rettungsfahrzeugen eingeführt.

BU: Projektleiter Andreas Pollmeier stellt die Rettungsrucksäcke vor.

Foto (c.) : Stadt Gütersloh