Höxter. Zeit ist Leben in der Notfallmedizin. Daher ist es wichtig, die Diagnose von verunfallten Patienten so schnell und exakt wie möglich zu stellen. Das St. Ansgar Krankenhaus in Höxter hat nun einen neuen 64-Zeiler Computertomographen (CT) in Betrieb genommen. Dieser Computertomograph mit modernster Technologie liefert als Ganzkörper-CT-System in kürzester Aufnahmezeit hochaufgelöste Detailerkennbarkeit mit bester Bildqualität. Eine Besonderheit des neuen CTs ist der zwei Meter lange Patiententisch. Durch diesen ist eine schnellere Behandlung von Polytraumapatienten möglich. Der Vorteil: Die oft an mehreren Körperregionen gleichzeitig verletzten Patienten müssen nicht umgelagert werden.
„Mit dem neuen CT steht uns ein bildgebendes System zur Verfügung, das sich für alle Anwendungen einschließlich Untersuchungen in der Notfallmedizin eignet“, erklärt Dr. med. Martin Traupe, leitender Arzt der Fachabteilung Radiologie und Nuklearmedizin am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter. „Zudem kommt das neue Gerät mit weniger Röntgenstrahlung aus als herkömmliche Systeme.“ Der Optima CT660 von GE Healthcare ist ein Hochleistungs-CT und eignet sich für Patienten aller Altersgruppen und mit unterschiedlichem Körperbau. Er bietet als Ganzkörpersystem ein breites Untersuchungsspektrum von der Angiographie (Gefäßdarstellung) und Orthopädie über Brust- und Bauchuntersuchungen bis hin zur Herz-CT und Neuroradiologie.
Was ist Computertomographie?
Die Computertomographie ist eine schnelle und schmerzfreie Röntgenmethode, um kontrastreiche und aussagekräftige Bilder sämtlicher Körperregionen zu erhalten – vom Gehirn über innere Organe, Herz und Blutgefäße bis zu Knochen. Während der Patient im CT liegt, rotiert um ihn herum eine Röntgenröhre. Ihr Strahl führt durch den Körper und wird von einem Detektor erfasst. Aus den Messdaten errechnet ein Computer dann detaillierte Schichtaufnahmen der untersuchten Körperregionen. In einer Umdrehung können mit dem neuen System 128 Schnittbilder gleichzeitig erstellt werden.
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und der schnellen und aussagekräftigen Ergebnisse wird die CT heute auf zahlreichen medizinischen Gebieten eingesetzt. Besonders aus der Notfallmedizin ist sie durch die sehr kurze Untersuchungszeit von nur wenigen Sekunden nicht mehr wegzudenken. Typische Anwendungen sind die Abbildung von Weichteilen und Blutgefäßen sowie Knochen und der Wirbelsäule in sämtlichen Körperregionen. Als nicht-invasive, schonende Untersuchung, die ohne operativen Eingriff Bilder in hoher Qualität liefert, wird die CT auch häufig bei Herzuntersuchungen eingesetzt.
Mehr Patientensicherheit
Eine der großen Herausforderungen in der CT-Bildgebung ist es, präziseste Aufnahmen aus dem Körperinneren zu gewinnen und dabei gleichzeitig die Strahlenbelastung für den Patienten so gering wie möglich zu halten. „Patienten sind sich heute sehr bewusst über das Thema Strahlung. Uns als Ärzten und dem Klinikum ist es besonders wichtig, unseren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten – mit einer geringstmöglichen Strahlenexposition“, so Dr. Traupe weiter. Für die Umwelt erfreulich ist, dass mit dem neuen System Energieverbrauch und CO²-Emissionen um bis zu 60 Prozent reduziert werden können.
Moderne Computertomographen sind besonders schonend für Patienten, da sie im Vergleich zu älteren Modellen mit einer wesentlich geringeren Strahlendosis brillantere Bilder erzeugen. Mit Hilfe einer innovative Niedrigdosis-Technologie wird die eingesetzte Strahlendosis bei CT-Untersuchungen auf das heute niedrigstmögliche Maß reduziert. Auch die Beeinträchtigung der Aufnahmen durch Implantate, Metallprothesen oder Fremdkörper deutlich verringert. Bei Kindern werden zusätzlich spezielle Programme eingesetzt, um die Dosis nochmals zu senken.
BU: Der neue Computertomograph im Einsatz.