Höxter. In der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter wurde kürzlich von Prof. Dr. Joachim Mellert eine neue Operationstechnik eingeführt, welche nur noch zu minimalen Narben führt. Es handelt sich dabei um die sogenannte Minilaparoskopie Technik, eine Weiterentwicklung der Schlüssellochtechnik. Werden bei der herkömmlichen Schlüssellochtechnik Instrumente eingesetzt, die einen Durchmesser von bis zu einem Zentimeter haben, kommen bei der Minilaparoskopie Instrumente zur Anwendung, für die nur winzige Einschnitte von zwei bis drei Millimeter Länge notwendig sind. Die kleinen Narben sind so winzig, dass sie sechs Wochen nach der Operation praktisch nicht mehr sichtbar sind. „Wir können den Patienten damit ein innovatives, sehr schonendes Operationsverfahren zur Verfügung stellen, das im Vergleich zur normalen Schlüssellochtechnik eine nochmalige Verbesserung bedeutet“, sagt Prof. Dr. J. Mellert.
Die neue Technik kann bei Patienten angewendet werden, die eine nicht zu dicke Bauchdecke und keine ausgedehnten Voroperationen mit Verwachsungen haben. Durch diese Weiterentwicklung der herkömmlichen Technik werden die Belastungen für den Organismus und insbesondere die Schmerzen weiter vermindert und das kosmetische Ergebnis verbessert.
Die neue Technik kann bei einer Vielzahl von operativen Eingriffen eingesetzt werden. Dazu zählen die Entfernung des Blinddarms, insbesondere bei Kindern, die Versorgung von Leistenbrüchen sowie Gallenblasenoperationen.
Die meisten Menschen mit Gallensteinen bleiben Zeit ihres Lebens beschwerdefrei. Bei jedem vierten Gallensteinträger kommt es jedoch zu Komplikationen oder Beschwerden. Nur dann besteht die Notwendigkeit zur Operation, die seit vielen Jahren im Rahmen der Schlüssellochchirurgie risikoarm mit kleinen Hautschnitten durchgeführt wird.
Auch bei Leistenbrüchen ist die Minilaparoskopie häufig anwendbar. Dabei wird über die kleinen Schnitte ein dünnes titanbeschichtetes Kunstoffnetz eingebracht, so dass ein großer Hautschnitt mit entsprechenden Schmerzen nach der Operation nicht mehr erforderlich ist.
BU: Die modernen Geräte sind extrem klein
Foto: St. Ansgar Krankenhaus