Nachbericht der 45. ADAC Rallye

SiegerehrungGesamtMinden-Lübbecke. Die 45. ADAC Rallye Stemweder Berg fand am Samstag, dem 20. Juni 2015 erstmals mit Start und Ziel in Lübbecke statt. Der veranstaltende ADAC Ostwestfalen-Lippe e.V. präsentierte in Zusammenarbeit mit dem AMC Stemweder-Berg den zahlreichen Zuschauern ein internationales Starterfeld und spannenden Rallyesport auf überarbeiteten und neuen anspruchsvollen Wertungsprüfung. Die ADAC Rallye Stemweder Berg zählte zur ADAC Rallye Masters, zur Deutschen Rallye-Meisterschaft und zum Norddeutschen ADAC Rallye Cup.

Rennbericht:
Pünktlich um 7.31 Uhr wurden die 44 Rallyeteams des Hauptfeldes auf die 14 Wertungsprüfungen geschickt. An der Spitze des Feldes machte der amtierende Meister  Ruben Zeltner im “Brüllenden Zebra“ genannten Porsche 911 GT3 klar, dass der Sieg über ihn gehen würde. Allerdings stellten sich Probleme mit der Benzinzufuhr ein und nach der 7. WP stellte der Sachse den Porsche vorzeitig ab. „Schade, denn es sind anspruchsvolle Prüfungen hier, aber es ist etwas mit der Elektronik und für mich macht es keinen Sinn um einen 3. Platz zu kämpfen, der nachher zu den Streichresultaten zählt“, so ein enttäuschte Zeltner im Servicepark auf der Gauselmann-Rallyemeile. So übernahm Fabian Kreim im Skoda Fabia R5 die Führung und musste sich mit Mark Wallenwein, erstmals auch mit einem Skoda Fabia R5 unterwegs, auseinandersetzen. Die Führenden zeigten tollen Rallyesport und gerade die von zahlreichen Zuschauern besuchten Prüfungen wie Eggetal oder Schnathorst machten auch ihnen sichtlich Spaß. Kreim: „Es ist toll, das wir hier quasi durch die Vorgärten der Anwohner fahren dürfen und so viele begeisterte Zuschauer an den Strecken sind.“ Letztendlich behielt das 22-jährige Ausnahmetalent die Oberhand und fuhr seinen zweiten Saisonsieg ein und rückte als Dritter in der Meisterschaft dem Führenden Ruben Zeltner näher. Der Meisterschaftszweite Mark Wallenwein war mit seinem R5-Debüt sehr zufrieden, auch wenn er sich mit einem Dreher auf der ersten Wertungsprüfung den entscheidenden Rückstand einhandelte. „Wir kamen mit dem neuen Auto sehr gut zurecht und haben uns auf Anhieb wohlgefühlt. Wir sind sehr zufrieden mit diesem tollen Ergebnis“, so der Deutsche Rallye-Meister von 2012. Das Podium machte Rainer Noller im Porsche 911 GT3 komplett. Er setzte sich damit gegen Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer durch, der mit seinem 4. Platz die Masters-Division 2 gewann und die Führung in der ADAC Rallye Masters übernahm. Rundherum lobten die Teilnehmer im Ziel diese Rallye mit ihren anspruchsvollen und abwechslungsreichen Prüfungen, dem reibungslosen organisatorischen Ablauf und die Begeisterung der Zuschauer entlang der Strecke und auf der Gauselmann-Rallyemeile.

Heimische Teilnehmer:
Niklas Stötefalke aus Bad Oeynhausen musste nach dem heftigen Abflug bei der Rallye Thüringen neuen Mut fassen und sich an einen neuen Opel Adam gewöhnen. Die Probleme mit der Benzinzufuhr im Shakedown wurden rechtzeitig ausgemerzt und so gab er immer beherzter Gas. Mit Platz 18 im Gesamt sicherte er sich den Sieg in der Masters-Division 8 und freute sich im Ziel riesig. „Ich danke meinem Team vom Autohaus Buschmann, das mir nicht nur ein tolles Auto vorbereitet, sondern mich auch sehr unterstützt und mir Mut gemacht hat.“ Die vier Rallyeteams vom MSC Gütersloh erreichten alle das Ziel und unisono gaben Wolfgang Pfeiffer, Claus Ellermann, Gerd Sonntag und Frank Gudermann zu Protokoll, was für eine hervorragende Rallye hier den Aktiven geboten wurde. Auch Frank Nolting aus Löhne im quietschgelben Opel Corsa absolvierte die 141 Wertungsprüfungskilometer erfolgreich und freute sich über die Zielankunft auf dem Marktplatz in Lübbecke, wo sich sehr viele Zuschauer eingefunden hatten.

Retro-Rallye:
Die 30 Teams der ADAC Rallye Stemweder Berg Retro sorgten mit ihren schönen Old- und Youngtimer-Fahrzeugen für gute Unterhaltung bei den Zuschauern. Die Aufgabe, die je Wertungsprüfung vorgegebene Sollzeit auf die Hundertstelsekunde einzuhalten gelang dem Team Wolfgang Rosteck/Richard Lüke vom MSC Gütersloh im VW Golf I GTI am Besten. Minimale 1,42 Strafpunkte (-sekunden) nach 10 Wertungsprüfungen und 116 Kilometern sind sehr bemerkenswert. Mit 0,19 Strafpunkten Rückstand wurden Rainer Schlesinger/Sabine Rade im BMW 2002 tii Zweite. Platz 3 ging mit weiteren 0,22 Strafpunkten Rückstand an Jörg Fischer/Thomas Freitag im Skoda 120L.

Fazit:
Die monatelange, intensive Vorbereitung des Organisationsteams rund um Organisationsleiter Bernd Noltekuhlmann, Rallyeleiter Günter Möller und Streckenbeauftragtem Helger Groppel hat sich ausgezahlt. „Wir sind sehr zufrieden über das von allen Seiten geäußerte positive Feedback. Der Schritt nach Lübbecke zu gehen bedeutet nicht, dass wir Stemwede außen vor lassen. Der Shadedown in Levern und die Auftaktprüfungen in Stemwede sind sehr gut gelaufen. Besonderen Dank gilt den zahlreichen Sponsoren, ohne die eine derartige Großveranstaltung nicht denkbar wäre“, so Bernd Noltekuhlmann. Ein besonderes Lob gab es vom Skoda Teamleiter Motorsport Andreas Leue: „Die Gauselmann-Rallyemeile ist der beste Serviceplatz.“ Zahlreiche Eindrücke, Anregungen und neue Ideen sind in den kommenden Monaten zu verarbeiten. Aber mit dieser Streckenauswahl, dem Rückhalt bei den Genehmigungsbehörden und in der Bevölkerung sowie der aktiven Unterstützung durch die Sponsoren gehört die ADAC Rallye Stemweder Berg auch 2016 in den Kalender zur Deutschen Rallye-Meisterschaft und ADAC Rallye Masters.

Wichtiger Hinweis:
Im Fernsehen gibt es am kommenden Samstag, dem 27. Juni ab 21:00 Uhr auf SPORT1.

Foto 1: Siegerehrung; (v.l.n.r.) Rallyeleiter Günter Möller, ADAC-Serienmanager Frederic Elsner, Stefan Kopczyk, Mark Wallenwein, Frank Christian, Fabian Kreim, Rainer Noller, Marcus Poschner, ADAC OWL Sportleiter Bernd Noltekuhlmann