Bielefeld. Verlängerung
bis 02 03 14
To Open Eyes. Kunst und Textil vom Bauhaus bis heute
21 03 14 –
03 08 14
Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914. Sammlung Bunte
Pressevorbesichtigung: Do., 20 03 14, 11.30 h
«Der Hölzel-Kreis bis 1914» – eine Ausstellung der Kunsthalle Bielefeld wurde 1974 zum Initial der heutigen Sammlung Bunte. Vierzig Jahre später verbindet die Sammlung Hermann-Josef Bunte Westfalen mit Süddeutschland. Im Zentrum der Sammlung, die den Bogen vom westfälischen Expressionismus zur Stuttgarter Avantgarde um Adolf Hölzel spannt, steht der gebürtige Bielefelder Hermann Stenner. Nicht nur zahlenmäßig bildet sein Werk den Kern der Sammlung Bunte, die sich vorrangig dem Erhalt und der Erforschung des Œuvres widmet und inzwischen zur größten Privatsammlung zum Werk Hermann Stenners geworden ist.
Für den westfälischen Ursprung stehen neben Peter August Böckstiegel Künstler wie Hermann Freudenau, Ernst Sagewka oder Victor Tuxhorn, die jene spezifische «Bielefelder Moderne» bilden, die mit der Gründung der durchaus modern ausgerichteten Handwerker- und Kunstgewerbeschule seit 1907 in der Stadt entstand und auch für den jungen Hermann Stenner den ersten künstlerischen Nährboden schuf. In fünf Schaffensjahren, bis zu seinem Kriegstod im Dezember 1914 an der Ostfront in Russland, im Alter von nur 23 Jahren, erreichte Stenners Werk eine herausragende künstlerische Reife. «Er wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden», schrieb der Studienfreund Willi Baumeister noch 1950 rückblickend an die Familie.
So ist es, neben dem aufschlussreichen Vergleich zwischen der im nördlichen Deutschland vorherrschenden expressionistischen Formensprache und dem süddeutschen Weg in die Abstraktion, auch Stenners künstlerischer Lebensweg, den die Sammlung Bunte mit Werken u. a. von Peter August Böckstiegel, Christian Landenberger, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Adolf Hölzel vielfältig nachzeichnet und im Kontext der Lehrer, Weggefährten und Künstlerfreunde erlebbar macht.
Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert die Kunsthalle Bielefeld damit auch an die im Krieg umgekommenen Künstler wie August Macke (†1914), Franz Marc (†1916), Wilhelm Morgner (
1917), Franz Nölken (†1918), Hermann Stemmler (†1918), Hermann Stenner (†1914) und Josef Alfons Wirth (†1916).
Die Ausstellung zeigt über 250 Werke aller Gattungen: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik und Skulptur auf beiden Ausstellungsetagen der Kunsthalle Bielefeld. Sie wird unterstützt von der Kulturstiftung pro Bielefeld.
14 09 14 –
23 11 14
Das Pandora-Projekt. Lust und Last des Sammelns
Im Rahmen des Ausstellungsprojekts «Bielefeld sammelt – wir zeigen’s euch» zum 800. Stadtjubiläum Bielefelds schafft die Kunsthalle Bielefeld mit einer Ausstellung von zeitgenössischen Kunstwerken aus verschiedenen Privatsammlungen eine neue, temporäre Sammlung, an der die Bürger der Stadt als Betrachter, aber auch als Sammler Anteil haben. Die Ausstellung stellt nicht nur Werke verschiedener Provenienz zusammen, sondern stiftet zugleich neue Verbindungen zwischen Sammlern und Besuchern. Für die Kunsthalle Bielefeld besteht das Konzept darin, zeitgenössische, ganz aktuelle Kunstwerke mit musealer Qualität, die sich in Galerien und bei jungen Sammlern in Bielefeld verborgen halten, in einem übergeordneten Kontext zu präsentieren.
12 12 14 –
15 03 15
Sophie Taeuber-Arp 1889 – 1943. Retrospektive
In Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus Aarau, Schweiz, zeigt die Kunsthalle Bielefeld im Winter 2014/2015 die seit langem erste umfassende Retrospektive zum Werk von Sophie Taeuber-Arp, die 1889 in Davos geboren wurde und am 13. Januar 1943 in Zürich einem tragischen Unfalltod zum Opfer fiel. Sie ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in Malerei und Tanz, in Architektur und Design nach neuen genreübergreifenden Ausdrucksformen suchte. Lange stand ihr Werk im Schatten ihres Mannes Hans Arp. Wie er war sie in der DADA-Bewegung der 1920er-Jahre in Zürich aktiv, übersiedelte 1926 mit ihm nach Frankreich, wo sie in den 1930er-Jahren stilbildend für die Entwicklung der sogenannten Konkreten Kunst wird, wie sie von Paris aus formuliert worden ist.
Ein Großteil des Werkes von Sophie Taeuber-Arp befindet sich in der Schweiz; in Ergänzung des eigenen, bedeutenden Bestandes wurde dem Aargauer Kunsthaus Aarau vor einiger Zeit ein Nachlass mit Designobjekten übereignet, weshalb die Ausstellungskooperation die besondere Möglichkeit bietet, neue Aspekte zum Werk von Sophie Taeuber-Arp zu Kunsthandwerk, Design und Tanz erstmals zu zeigen und bislang unbekannte Dokumente zu ihrem Schaffen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Nach der umfassenden Retrospektive zum Werk von Sonia Delaunay im Jahr 2008 setzt die Kunsthalle Bielefeld mit der Ausstellung zum Werk von Sophie Taeuber-Arp die Themenreihe der Präsentationen zum Schaffen der großen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts fort. Es erscheint ein umfangreicher Katalog in deutscher und englischer Sprache.
Die Ausstellung wird von der Kunststiftung NRW und der Sparkasse Bielefeld gefördert.
Künstlerliste:
Max Ackermann, Ernst Barlach, Willi Baumeister, Peter August Böckstiegel, Hans Brühlmann, Heinrich Campendonk, Ludwig Dill, Heinrich Eberhard, Josef Eberz, Karl Ellermann, Hermann Freudenau, Gottfried Graf, Hans von Hayek, Conrad Felixmüller, Maria Hiller-Foell, Lily Hildebrandt, Johannes Itten, Adolf Hölzel, Edmund Daniel Kinzinger, Paul Kottenkamp, Ida Kerkovius, Christian Landenberger, Heinrich Landwehrmann, Arthur Langhammer, Heinz Lewerenz, Max Liebermann, August Macke, Franz Marc, Otto Meyer-Amden, Albert Müller, Franz Nölken, Emil Nolde, Alfred Heinrich Pellegrini, Christian Rohlfs, Walter Alfred Rosam, Ernst Sagewka, Wilhelm Schabbon, Oskar Schlemmer, August Ludwig Schmitt, Hermann Stemmler, Hermann Stenner, William Straube, Victor Tuxhorn, Eberhard Viegener, Josef Alfons Wirth.
BU: Hermann Stenner, Skizze zu einem Selbstbildnis, 1912, Öl/Lw., 70 x 54 cm, Sammlung Bunte , Foto: Der Veranstalter