Internationaler Tag gegen Rassismus

Aktionstag_gegen_RassismusRheda-Wiedenbrück (pbm). Samstag, 21. März, war der Internationale Tag gegen Rassismus. An diesem Tag wurden alle Menschen dazu aufgerufen, sich aktiv gegen alle Erscheinungsformen des Rassismus und für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben einzusetzen. Auch der Integrationsrat der Stadt Rheda-Wiedenbrück fordert: „In einer Einwanderungsgesellschaft muss es darum gehen, kulturelle Unterschiede gegenseitig zu respektieren und als Ergänzung und Bereicherung zu verstehen. Die Förderung von Bikulturalität und Vielsprachigkeit ist ein Zeichen der Anerkennung und ein starkes Signal gegen rassistische Vorbehalte und Ausgrenzung.“
„Wir beobachten mit Sorge, dass Migrantinnen und Migranten gegenwärtig einmal mehr im Fokus des öffentlichen Interesses stehen und sich aktuell insbesondere Menschen muslimischen und jüdischen Glaubens sowie Flüchtlinge massiven Ressentiments bis hin zu offenem Rassismus ausgesetzt sehen“, berichtet Gudrun Bauer, Vorsitzende des Integrationsrats. Jürgen Michaelis, Integrationsbeauftragter der Stadt, ergänzt: „Verglichen mit den frühen 1990er Jahren leben wir heute in einem offeneren und toleranteren Land, das sich zu seiner Realität als Einwanderungsgesellschaft bekennt. Viele Menschen gehen aktiv gegen Rassismus vor und engagieren sich beispielsweise ehrenamtlich für Flüchtlinge. Diese Menschen müssen wir als Vorbilder würdigen und unseren Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft unbeirrt fortsetzen.“
Rheda-Wiedenbrücker Leitbild für Offenheit, Toleranz und Zivilcourage
Die Stadt Rheda-Wiedenbrück legt viel Wert auf Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Ein friedliches Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger ist das gemeinsame Ziel aller verantwortlichen Kräfte. Deshalb wurde das Leitbild für Offenheit, Toleranz und Zivilcourage der Stadt Rheda-Wiedenbrück verfasst. Darin definiert sich die Stadt unter anderem als Moderatorin, wenn das Zusammenleben Probleme und Konflikte mit interkulturellen Ursachen oder Folgen schafft. Das komplette Leitbild steht auf der städtischen Internetseite unter: http://www.rheda-wiedenbrueck.de/buerger_und_rathaus/Buergerthemen/Gesellschaft_Soziales/Leitbild_fuer_Offenheit__Toleranz_und_Zivilcourage.php
Aktuelle Situation
Aktuelle Studien zeigen eine alarmierende Situation bezüglich der Entwicklung rassistischer Einstellungen in Deutschland. Während als rechtsextrem eingestufte Aussagen deutlich weniger Zustimmung finden, erfahren im Vergleich bestimmte Minderheitengruppen (Asylsuchende, Muslime sowie Sinti und Roma) eine gestiegene und besonders hohe Stigmatisierung. Die Abwertung von Asylsuchenden ist nach der „Mitte“-Studie 2014 der Universität Leipzig mit 84,7 Prozent der Befragten in den neuen und 73,5 Prozent der Befragten in den alten Bundesländern immens. Sinti und Roma ziehen bei mehr als der Hälfte der Deutschen Ressentiments auf sich, fast die Hälfte der Deutschen lehnen Muslime ab.
„Engel der Kulturen“
Der „Engel der Kulturen“ ist ein Symbol, das den Wunsch nach einem Zusammenleben in Gleichberechtigung und friedlicher Verbundenheit und gegen rechtsextreme, fremdenfeindliche, antisemitische und islamophobe Tendenzen zum Ausdruck bringt. Er symbolisiert die drei Weltreligionen Islam, Juden- und Christentum. Das Sinnbild ist in Form eines Bodenreliefs vor dem Rathaus in Rheda zu finden.
Die Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich haben die Zeichen der drei Religionen, den Halbmond, den Stern Davids und das Kreuz zueinander in Beziehung gesetzt und in Kreisform vereint. In der Kreismitte ergibt sich so die Form eines Engels. Seit 2008 sind die Künstler weltweit unterwegs.

Foto (v.l.): Integrationsbeauftragter Jürgen Michaelis, Sainer Aktas (2. stellvertretender Integrationsratsvorsitzende), Integrationsratsvorsitzende Gudrun Bauer und Köksal Sen (stellvertretender Integrationsratsvorsitzender) vor dem Bodenrelief des „Engel der Kulturen“.