Hate Poetry in Bielefeld

hp2Bielefeld. Vier Journalisten, zahllose Leserbriefe und jede Menge Hass: das ist die Satireshow Hate Poetry. Seit mehreren Jahren tritt die Gruppe bundesweit in unterschiedlicher Besetzung auf,- mit großem Erfolg. Das Konzept: renommierte Journalisten (u.a. von Die Zeit, taz, BLZ) mit Migrationshintergrund präsentieren Leserbriefe, die als Reaktion auf ihre Artikel verfasst wurden. Die Texte sind unverhohlen rassistisch und teilweise in vulgärster Sprache verfasst. Mit viel Humor stellen sich die Journalisten ihren „Kritikern“ und lassen das Publikum daran teilhaben. Die Idee wurde zuletzt mit dem „Sonderpreis Journalisten des Jahres 2014“ ausgezeichnet.

Am 07. 03. gaben sich die Schreiberlinge im Theaterlabor Bielefeld die Ehre.

hp3In der rund dreistündigen Veranstaltung lasen die Journalisten Yassin Musharbash, Mely Kyiak und Deniz Yücel einige der unterhaltsamsten Kommentare vor, die sie über die Jahre erhalten haben . Die teils absurd fremdenfeindlichen Briefe wurden mit süffisant ironischen Äußerungen gekontert. Die Verfasser der oft über mehrere Monate anhaltenden Schimpftiraden wurden teilweise als „eigentlich ganz nette Leute“ entlarvt, die einfach nur ein wenig Aufmerksamkeit brauchen.

Fremdenhass, – darf man darüber eigentlich lachen? Die Antwort von Hate Poetry: eindeutig ja! Die Journalisten wollen ihr Publikum an den Anfeindungen teilhaben lassen, die sie erfahren. Gemeinsam darüber lachen ist immer noch die beste Medizin.

Fotos und Text: Johannes Litschel

 Bu-1:(von links nach rechts)  Ebru Tashdemir, Mely Kiyak, Yassin Musharbash,  Deniz Yüzel