Breitbandinternet für Unternehmen in Lippe

015_PM_BreitbandLippe_090216Detmold. Wie können die Gewerbegebiete im Kreis Lippe besser mit Breitbandinternet versorgt werden? Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Kreises Lippe soll diese Frage klären. Den Förderbescheid über 72.000 Euro hat Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl am Dienstag, 9. Februar, in Detmold an Landrat Dr. Axel Lehmann übergeben.

Mit Hilfe der Studie soll den Kommunen eine Grundlage für die politische Entscheidungsfindung an die Hand gegeben werden, wo die begrenzten verfügbaren Mittel mit Priorität einzusetzen sind und wo Leerrohrmitverlegungen bei Tiefbauarbeiten für einen späteren Glasfaserausbau sinnvoll sind.

Die Studie soll eine technische und geografische sowie eine Wirtschaftlichkeitsanalyse liefern und zeigen, welche Gewerbe- und Industriegebiete zum Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit zuerst mit einer so genannten NGA-Breitbandstruktur ausgebaut werden sollten. NGA, kurz für Next Generation Access, bezeichnet Zugangsnetze, in denen Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde möglich sind. Erzielt werden kann das durch die Neuverlegung von Glasfaserkabeln bis zum Endkunden oder durch den Einsatz der Vectoringtechnik im Nahbereich der Verteiler auf den vorhandenen Telefonkabeln.

Der Kreis Lippe hat sich seit 2009 die Förderung des Breitbandausbaus in seinen 16 Städten und Gemeinden auf die Fahnen geschrieben. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Detmold und der IHK Lippe zu Detmold konnten bis heute rund 110 Ortsteile und Gewerbegebiete ans schnelle Internet gebracht werden. Für die Versorgung der Unternehmen in Lippe ist jedoch eine bessere Anbindung der Gewerbegebiete notwendig. „Eine Grundversorgung ist weitestgehend gegeben“, weiß Landrat Dr. Axel Lehmann. „Mit Hilfe der Breitbandstudie wollen wir jedoch jetzt den nächsten Schritt in Richtung einer hochleistungsfähigen Versorgung gehen, dort wo sie zuallererst benötigt wird“, freut er sich über den positiven Förderbescheid der Bezirksregierung.

Anbindung sichert Wettbewerbsfähigkeit

„Die Förderung dieser Machbarkeitsstudie setzt genau an der Lücke an, die für eine dauerhafte Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit lippischer Unternehmen geschlossen werden muss“, sagt Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Das Land NRW entwickle daher aktuell weitere Förderrichtlinien, um alle Gewerbegebiete an Glasfasernetze anzuschließen sowie Versorgungslücken in der Fläche zu schließen. Josef Wegener, Leiter des Dezernates für Wirtschaftsförderung erläutert: „Mit der neuen Förderung sollen zum einen so genannte Enabling-Maßnahmen unterstützt werden. Dazu zählen der Einsatz von Breitbandkoordinatoren sowie die Erstellung von NGA-Entwicklungskonzepten auf der Ebene der Kreis und kreisfreien Städte.“ Zum anderen plane das Land eine Kofinanzierung des aktuellen Bundesförderprogramms. Die Landesförderung soll die des Bundes auf bis zu 90 Prozent aufstocken. „Außerdem bietet das Land den Kommunen in Haushaltssicherung an, den Mindestanteil von zehn Prozent für die Bundesförderung zu übernehmen“, sagt Wegener.

Bildunterzeile

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl übergibt in Detmold den Zuwendungsbescheid an Lippes Landrat Dr. Axel Lehmann (links) im Beisein von Dezernatsleiter Wirtschaftsförderung Josef Wegener.