Bildungslandschaft in Lippe: Kreis legt dritten kommunalen Bildungsbericht vor

Foto-1Kreis Lippe. Bildung ist eines der wesentlichen Zukunftsthemen im Kreis Lippe und der entscheidende Faktor für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Kommunen. Mit dem jetzt vorgestellten kommunalen Bildungsbericht wird nach 2010 und 2012 zum dritten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme der lippischen Bildungslandschaft vorgelegt. Von der frühkindlichen Bildung und Betreuung bis zur Weiterbildung werden erneut wichtige Bildungsbereiche entlang der Bildungskette in den Blick genommen und aktuelle Entwicklungen aufgezeigt. „Der Bildungsbericht liefert wichtige Hinweise, die für die Weiterentwicklung unsere Bildungsregion, natürlich auch im Kontext des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes  EK Lippe 2025, von großer Bedeutung sind“, betont Landrat Friedel Heuwinkel. Der Bildungsbericht habe sich zum etablierten Nachschlagewerk für die regionalen Bildungsakteure entwickelt und liefere außerdem verlässliche Daten zu allen Bildungsbereichen, von der frühkindlichen Bildung über den Schul- und Berufsbildungsbereich bis zur Weiterbildung, so Lippes Landrat weiter. „Natürlich ist der kommunale Bildungsbericht auch eine wesentliche Steuerungsgrundlage für unser Regionales Bildungsnetzwerk“, fügt Markus Rempe, Leiter Stabsbereich Bildung beim Kreis Lippe, an.

Die Rahmenbedingungen: Im Zuge des demographischen Wandels weisen die Bevölkerungsprognosen weite einen deutlichen Rückgang bei den jüngeren Altersgruppen aus. So wird beispielsweise die Zahl der unter 20-Jährigen bis 2030 voraussichtlich um 17,9 Prozent zurückgehen. Die zunehmende Anzahl von Zuwanderern und Flüchtlingen findet aber aufgrund der Dynamik in den letzten Monaten noch in keiner Statistik Berücksichtigung.

Die Ergebnisse: Im Bereich der frühkindlichen Bildung verzeichnet der aktuelle Bericht einen steigenden Anteil von U-3-Kindern in den Kindertageseinrichtungen (von 23,6 Prozent in 2010 auf jetzt 30 Prozent) und einen leicht rückläufigen Anteil von Kindern mit Sprachförderbedarf (von 19,3 Prozent in 2012 auf jetzt 18,8 Prozent). Außerdem haben die Schuleingangsuntersuchungen gezeigt, dass 24,8 Prozent der Jungen und 16,7 Prozent der Mädchen Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung aufweisen.  In puncto Inklusion stellt der Bildungsbericht eine wachsende Zahl von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf fest, die in Regeleinrichtungen beschult werden. „Im Förderschwerpunkt Lernen hat sich der Anteil der Schüler, der inklusiv unterrichtet wird, von 20,5 Prozent im Jahr 2010 auf 39,5 Prozent im Jahr 2014 nahezu verdoppelt“, stellt Claudia Böhm-Kasper, zuständig für das Bildungsmonitoring beim Kreis Lippe, heraus. Der Bildungsbericht macht außerdem deutlich, dass immer mehr lippische Schüler/innen das Abitur machen, was unter anderem durch die steigende Zahl von Schüler/innen belegt wird, die nach der Grundschule auf eines der lippischen Gymnasien wechseln. ( Von 37,5 Prozent in 2012 auf jetzt 40,2 Prozent). In diesem Punkt lässt sich außerdem feststellen, dass die Übergangsquote zum Gymnasium bei den Schülern mit Migrationshintergrund stärker gestiegen ist (um 9 Prozent) als bei Schülern ohne Migrationshintergrund (nur 4 Prozent).

Im Bereich der beruflichen Bildung sind die Schülerzahlen an den beruflichen Gymnasien der Berufskollegs laut Bildungsbericht weiter gestiegen (Zuwachs von 11 Prozent).  Die Zahl der dualen Ausbildungsplätze ist hingegen insgesamt leicht gesunken (2013 waren es 5,8 Prozent weniger als in 2012)  und im Bereich der dualen Ausbildung ist die Abbrecherquote weiterhin hoch: rund 20 Prozent der Ausbildungsverträge werden vorzeitig gelöst. Weitere Schwerpunkte des Bildungsberichtes sind das Lebenslange Lernen und der Weiterbildungsbereich, der erstmalig mit Hilfe unterschiedlicher Datenquellen abgebildet wurde.

Der Bericht soll jetzt alle Akteure dazu einladen, die vorliegenden Ergebnisse zu diskutieren und weitere Handlungsmaßnahmen für die einzelnen Bildungsbereiche zu entwickeln.

Den kompletten Bildungsbericht gibt es im Internet zum Download unter www.kreis-lippe.de.

BUZ:

Foto 1: So sieht er aus (von links): Landrat Friedel Heuwinkel, Markus Rempe und Claudia Böhm-Kasper halten den neuen kommunalen Bildungsbericht in den Händen.