Ausstellung „Rund ums Obst“ im Wald-und Forstmuseum

Rund ums Obst1Detmold. Dass das Wald- und Forstmuseum in Kalletal-Heidelbeck trotz der im letzten Jahr unsicheren Situation mit Leben gefüllt ist, bewies jetzt die Eröffnung der Ausstellung „Rund ums Obst“. Die Sammlung wurde vom Zweigverband Lippe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammengetragen und der Einrichtung in Heidelbeck zur Verfügung gestellt. Uwe Zimmermann, erster Vorsitzender des Museumsvereins Kalletal, wies auf die in der Ausstellung präsentierten alten Obstsorten hin. Alte Sorten haben deutlich mehr Vitamine und sind oft auch für Allergiker zu genießen.
„Mit der Ausstellung vermittelt das Wald- und Forstmuseum gerade der jungen Generation wertvolles altes Wissen über das heimische Obst. Das Museum ist ein Hort des Wissens, der heute wieder an Bedeutung gewinnt. Diese Schätze müssen erhalten werden, dafür setzt sich der Kreis Lippe ein“, betonte Landrat Friedel Heuwinkel in seiner Eröffnungsrede.

Dass der Kreis zusammen mit dem Verein, der Gemeinde Kalletal und dem Landesmuseum an einer neuen Konzeption für das Museum arbeitet, stellte Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin für Umwelt und Energie, heraus. „Nach den Sommerferien sollen alle Rahmenbedingungen und Fakten auf dem Tisch liegen, die notwendig sind, um das Museum zukunftssicher umzugestalten.“
Der stellvertretende Bürgermeister Dieter Hartwig hob hervor, dass auch die Gemeinde Kalletal ein großes Interesse daran hat, das Museum zu erhalten – wenn auch mit einem neuen Konzept.
Die Ausstellung präsentiert unter anderem Informationen aus vier Jahrhunderten Obstzucht und kann dabei mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten: „Die meisten Menschen holen sich ihre Äpfel im Supermarkt und wissen gar nicht, welche Vorteile einheimische Arten haben“, erklärte Willi Hennebrüder vom BUND bei der Eröffnung. Zusammen mit Jürgen Georgi hat er die Ausstellung konzipiert und die Exponate gesammelt. So sei beispielsweise der „Tannenkrüger“ auch für viele Allergiker verträglich – und sei dabei eine echt lippische Erfindung: Der erste Baum dieser Sorte wuchs nachweisbar in Leopoldshöhe, so Hennebrüder weiter.
Außerdem sind in den Räumen des Wald- und Forstmuseums viele Exponate aus dem Obstanbau ausgestellt. Besonders stolz sind die Organisatoren auf eine Sammlung von Obstsortentafeln, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen sind und noch heute zur Bestimmung deutscher Obstsorten herangezogen werden. Interessierte Besucher können sich die Ausstellung noch bis zum 1. November diesen Jahres ansehen.
Die Öffnungszeiten des Wald- und Forstmuseums: Samstags ab 13 Uhr, Sonntag und an Feiertagen 10 Uhr bis 18 Uhr, letzter Einlass: 17 Uhr. Gruppen (ab 10 Personen) können das Museum weiterhin nach telefonischer Voranmeldung  unter der Nummer 05264/6440 jederzeit besuchen.

Wichtiger Hinweis für Schulklassen:

Der Landesverband Lippe fördert die Fahrt von Schulklassen auch zum Wald- und Forstmuseum. Schulklassen werden abgeholt und wieder zurückgebracht. Die Transferkosten werden vollständig vom Landesverband übernommen, um den Schülern die Nutzung der kulturellen Bildungsangebote in der Region zu erleichtern. Bei Interesse steht Vera Scheef von der Kulturagentur des Landesverbands Lippe unter der Telefonnummer 05231/9925-424 oder unter der E-Mail Adresse v.scheef@landesverband-lippe.de gerne zur Verfügung.

Foto: Staunen über alte Technik: Uwe Zimmermann (1. Vors. Museumsverein Kalletal), Wille Hennebrüder (BUND Lippe), Dieter Hartwig (1. Stellv. Bürgermeister Kalletal), Landrat Friedel Heuwinkel, Dr. Ute Röder (Kreis Lippe) und Klaus Fritzemeier (ehemaliger Bürgermeister Kalletal) beim Ausprobieren einer alten Obstschälmaschine (von links); (c) Stadt Detmold