Zuhause nicht sicher

Brakel. In der Corona-Zeit spielt sich das Leben größtenteils zu Hause ab. Doch nicht für alle ist es dort sicher. Um Gewaltbetroffene dennoch über Hilfsangebote zu informieren, kooperiert das Bundesfrauenministerium mit 26.000 Supermärkten bundesweit.

Seit Inkrafttreten der Beschränkungen in der Corona-Krise, wächst das Risiko für Gewalt in Familien und Partnerschaften – die sozialen und räumlichen Einschränkungen bedingen seelische Belastungen und verschärfen Konfliktpotenziale.

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Zuhause nicht sicher.Bild: Brakel

Das eigene Zuhause ist in der Corona-Krise nicht für alle ein sicherer Ort. Kontaktbeschränkungen und Existenzängste belasten Familien und Partnerschaften – in dieser Ausnahmesituation können Konflikte und häusliche Gewalt zunehmen. Zugleich wird es für Betroffene schwieriger, sich zu informieren, wo es Hilfe gibt und diese Unterstützung auch in Anspruch zu nehmen. Auch Familien, Freunde oder Nachbarn sind in dieser herausfordernden Zeit unsicher, an wen sie sich wenden können. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene und ihr Umfeld gerade jetzt auf alternativen Wegen außerhalb der eigenen vier Wände erreicht werden. Und dass ihnen aufgezeigt wird, wo sie Hilfsangebote finden und was sie gegen Gewaltsituationen tun können.

Aus diesem Grund hat Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey am 29. April die bundesweite Aktion „Zuhause nicht sicher?“ gestartet: Gemeinsam mit Deutschlands großen Einzelhandelsketten Aldi Nord und Aldi Süd, Edeka, Lidl, Netto-MarkenDiscount, Penny, Real und Rewe will die Initiative „Stärker als Gewalt“ des Bundesfrauenministeriums Menschen unterstützen, die in der aktuellen Corona-Situation von häuslicher Gewalt betroffen sind oder die Betroffenen helfen wollen. Bundesweit werden in etwa 26.000 Supermärkten Plakate im Kassenbereich, an den Ein- und Ausgängen und Schwarzen Brettern aufgehängt, die über die Initiative und Hilfsangebote informieren. Auch auf der Rückseite vieler Kassenzettel finden sich Informationen über die Initiative „Stärker als Gewalt“.

Eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt und Menschen, die helfen wollen, ist das vom Bundesfrauenministerium geförderte Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Das Hilfetelefon ist unter der kostenlosen Nummer 08000 116 016 rund um die Uhr zu erreichen – anonym und barrierefrei – und bietet in deutscher Sprache und in 17 Fremdsprachen telefonische Beratung für gewaltbetroffene Frauen, für Menschen aus dem sozialen Umfeld und für Fachkräfte an. Außerdem ist eine Onlineberatung möglich.

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