Winter im Schloss

In Baden-Württemberg der kalten Jahreszeit entfliehen

Schloss Sigmaringen im Winter, Foto: © Hohenzollernschloss Sigmaringen Straub

Schloss Sigmaringen im Winter, Foto: © Hohenzollernschloss Sigmaringen Straub

Stuttgart. Märchenschlösser mit weitläufigen Gärten und Parks, stattliche Burgen und uralte Klosteranlagen: Baden-Württemberg ist reich an besonderen kulturhistorischen Orten. Sie laden mit ihrer beeindruckenden Kulisse dazu ein, in vergangene Zeiten einzutauchen. Nicht nur im Frühjahr und Sommer, wo die dicken Mauern Schatten und Kühle spenden. Auch in den kalten Monaten öffnen viele Monumente im Süden ihre Tore und bieten ihren Besuchern mit originellen Angeboten eine Alternative zum Wintersport.

Burgtour mit Gruselfaktor – Burg und Burgpark Gamburg: Wo finstere Gesellen ihr Unwesen treiben und Unschuldige mit ihren Klauen in die Dunkelheit ziehen, wo Wassergeister zuhause sind und nächtens kopflose Gestalten herumgeistern: Manch düstere Geschichte und wunderhafte Sage rankt sich um das Taubertal im äußersten Norden Baden-Württembergs. Allein im Umkreis der Burg Gamburg wurden einst über 20 widernatürliche Erscheinungen gezählt. Davon zeugt ein uraltes Manuskript, das als Basis für die geheimnisvolle Sagen- und Geisterführung durch die Burg dient. Bei Einbruch der Dunkelheit beginnt der Rundgang zu den Unglücksorten der Burggeschichte. Empfindliche Gemüter seien gewarnt: Diese Tour ist nichts für schwache Nerven! Sie enthält haarsträubende Spukgeschichten mit Gruselgarantie. www.burg-gamburg.de

Winterzauber im Gartenreich – Schloss und Schlossgarten Schwetzingen: Der Schwetzinger Schlossgarten zählt zu den Meisterwerken europäischer Gartenkunst und lockt jedes Jahr tausende Besucher an. Im Winter, wenn sich bei klirrender Kälte Schnee auf die Beete und Skulpturen legt, an den Brunnen bizarre Eisgebilde wachsen und Nebelschleier Moschee und Apollotempel verhängen, wird es ruhig im Park. Die Natur zeigt sich in einem neuen Kleid und schafft damit eine ungewohnte Atmosphäre. Fast wirkt es, als würde die Zeit stillstehen. Die für Gruppen buchbare winterliche Gartenführung durch die gezuckerte Zauberwelt wirkt dadurch auch herrlich entschleunigend und gibt Raum für unerwartete Entdeckungen. Gut einpacken sollte man sich allerdings. www.schloss-schwetzingen.de

Wild auf Geschichte – Schloss Sigmaringen: Stolz und prächtig thront der Stammsitz der schwäbisch-katholischen Linie der Hohenzollern in Sigmaringen über der Donau. Mit seinen vielen Türmchen, Erkern und Toren weckt das Schloss unwillkürlich Erinnerungen an schlafende Prinzessinnen, Froschkönige und mutige Recken. Märchenfiguren begegnen bei der Führung „Wild und Wein“ allerdings nicht. Dafür werden beim Genusswandeln im Schloss köstliche Anekdoten aus dem Alltag des Fürstenhauses und Geschichten zu Waidmannsheil und Waidmannslust kredenzt. Und als krönenden Abschluss kann man sich in der Schlossküche die hauseigenen Wildhäppchen mit einem guten Tropfen auf der Zunge zergehen lassen. www.hohenzollern-schloss.de

Kaffeeklatsch bei Hofe – Schloss Aulendorf: Wenn Gräfin Paula zu Königsegg-Aulendorf zu Kaffee und Gebäck in den Marmorsaal des Aulendorfer Schlosses lädt, stehen pikante Geschichten aus dem Hochadel auf dem Protokoll. Zwar ist die Gräfin als oberste Hofdame von Kaiserin Sissi zur Diskretion verpflichtet, ihre Zofe Rosalie nimmt es mit der Etikette allerdings nicht so ernst und plaudert bei der Führung durch die Säle und Gemächer des Schlosses munter aus dem Nähkästchen. Beim Kaffeeklatsch an der festlich gedeckten Tafel lässt es sich die Gastgeberin dann allerdings nicht nehmen, selbst aus ihrer Wiener Zeit zu berichten. Die Törtchen zum Mokka liefert Konditorin Luise Roth frisch an den Hof, wo sie zu den adeligen Anekdoten stilecht mit Silberbesteck vom feinen Porzellan gelöffelt werden dürfen. www.schloss-aulendorf.de

Bei Kerzenschein und Glühwein – Kloster Maulbronn: Nicht nur gilt das UNESCO-Welterbe Maulbronn als besterhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen. In diesem Jahr trägt es zudem den Titel „Kloster des Jahres 2019“. Wer das Kulturdenkmal in den Abendstunden besucht, kann mystische Momente erleben. Bei schummrigem Kerzenschein beginnen die Schatten über die Wände der ehemaligen Zisterzienserabtei zu tanzen. Alte Geschichten entführen in die Zeit des Mittelalters, als noch Mönche die Räume bewohnten. Sie lebten bescheiden nach dem Prinzip „ora et labora“. Selbst der Luxus einer Heizung war ihnen verwehrt. Einen Eindruck, wie hart die Wintermonate damals gewesen sein mussten, kann man noch heute gewinnen. Zum Glück beinhaltet die Tour heißen Glühwein, der die Kälte vergessen lässt. www.kloster-maulbronn.de

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