Vorbereitung auf eine neue Gefahrenlage

Kreis Herford(Kreis Minden-Lübbecke  Der Kreis Herford hat zusammen mit dem Kreis Minden-Lübbecke einen Waldbrandatlas erstellt. In der Kreisleitstelle in Hiddenhausen präsentierten Landrat Jürgen Müller und die Kreisdirektorin für Minden-Lübbecke, Cornelia Schöder, zusammen mit Vertretern der Kreis-Feuerwehren und den Katasterämtern beider Kreise das Projekt, das ostwestfalenweit  einzigartig ist.

Landrat Jürgen Müller (r.) zusammen mit der Kreisdirektorin Cornelia Schöder (Minden-Lübbecke), Kreis-Brandmeister Bernd Kröger (Herford) und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Kutchaty (Minden-Lübbecke).

Landrat Jürgen Müller (r.) zusammen mit der Kreisdirektorin Cornelia Schöder (Minden-Lübbecke), Kreis-Brandmeister Bernd Kröger (Herford) und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Kutchaty (Minden-Lübbecke).

Grund für die Erstellung eines Waldbrandatlas ist die erhöhte Gefahr  von Wald- und Flächenbränden. Denn im Vergleich zu 2017 hat sich deren Anzahl im Kreisgebiet nahezu verdoppelt. „Das liegt zum einen an zwei sehr trockenen Jahren 2018 und 2019, zum anderen an einem großen Anteil an Totholz und geschädigten Fichtenbeständen in den heimischen Wäldern“, erklärt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Auch das Thema Wipfelfeuer mit Flammhöhen von bis 20 Metern habe es in der Vergangenheit im Kreis so nicht gegeben.

„Wir haben mittlerweile ein viel höheres Risiko für Wald-und Flächenbrände als früher. Die Erstellung des Waldbrandatlas trägt dazu bei, unsere Einsatzkräfte besser auf diese Situation vorzubereiten. Damit bleiben wir vor der Lage und können effizienter und schneller handeln“, so Landrat Jürgen Müller.

Der Waldbrandatlas hilft den Leitstellen, einen Einsatzort an die Einsatzkräfte zu übermitteln, dort wo es keine Straßennamen und Hausnummern gibt. Enthalten sind die Kennzeichnung gefährdeter Gebiete, für die Feuerwehrfahrzeuge befahrbare Waldwege, Wasserentnahmestellen sowie topografische Besonderheiten, die während des Einsatzes von Bedeutung sind. So können sich die Einsatzkräfte im Ernstfall besser  und schneller orientieren.

Das Prinzip: Ein Anrufer, der einen Waldbrand meldet, wird von Leitstelle geortet und dann in einer elektronischen Karte, in der das Waldbrandraster hinterlegt ist, markiert und lokalisiert. Hier sind  dann Anfahrtswege, Bewegungsmöglichkeiten, Hindernisse (bspw. Schranken) und verschiedene Wasserentnahmestellen auf einen Blick ersichtlich.

Zwischen der Idee bis zur Erstellung der Atlanten lagen knapp zwei Jahre. „Wir haben von unterschiedlichen Quellen die Daten miteinander kombiniert und in den Atlanten zusammengetragen. In Kombination mit Minden-Lübbecke entwickelten wir dann den Prototypen“, so Jens Schröder vom Katasteramt Herford. Bis jetzt wurden für die Gebiete Wiehengebirge, Schweichelner Wald, Stuckenberg und Vlotho jeweils ein Atlas erstellt, der den Feuerwehren zur Verfügung gestellt wurde.

 

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