Vögel im Winter richtig füttern

VIER PFOTEN gibt Tipps für eine tiergerechtes Nahrungsangebot

Hamburg. Viele Vögel verbringen den Winter bei uns und ziehen nicht in den warmen Süden. Auch verzichten immer häufiger Zugvögelarten wie Star, Singdrossel, Rotmilan oder Feldlerche wegen der veränderten klimatischen Bedingungen auf die anstrengende Reise und bleiben über die kalten Monate hier bei uns; hauptsächlich wegen des besseren Nahrungsangebots. Florian Eiserlo, Diplom-Biologe und Wildtierexperte bei Tierart, einem Tier- und Artenschutzzentrum von VIER PFOTEN, gibt Tipps für die Fütterung.

Amsel, Foto: ©Tierfotoagentur Ramona Richter I T.Harbig

Amsel, Foto: ©Tierfotoagentur Ramona Richter I T.Harbig

Gerne werden inzwischen ganzjährig auch die vom Menschen zur Verfügung gestellten Nahrungsangebote angenommen. Das richtige Futter und die Darreichungsform sollten stets bedacht werden. Bevor es ans Füttern geht, sollte man dafür sorgen, dass die Futterplätze frei von Unkraut und von nicht einheimischen Pflanzenarten, wie zum Beispiel „Ambrosia“, bleiben, da diese bei den Tieren schwere Allergien auslösen können. Die richtige Dosis: „Um auf Nummer Sicher zu gehen, können im Handel bereits fertige Futtermischungen erworben werden. Hier kann man nichts falsch machen.

Statt einer großen Futterstelle sollte man lieber mehrere kleine Futterstellen anbieten, so können sich die Vögel bei der Futtersuche besser verteilen. Im Herbst und Winter können die Futtermischungen mehr Fettanteile und Öle enthalten. Auch hier kann man auf Maisenknödel oder fertig Mischungen zurückgreifen“, erklärt Wildtierexperte Florian Eiserlo. Natürlich können die Futtermischungen und Knödel auch selbst hergestellt werden. Im Internet findet man dazu einfache und passende Anleitungen und man kann sich seine eigenen, vogelartenspeziellen Futtermischungen kreieren.

Sträucher als Nahrungsquelle: „Einheimische früchtetragende Sträucher wie zum Beispiel Weißdorn, Holunder, Schlehe, Vogelkirsche und Obstbäume, die im Spätsommer ihre Früchte tragen, liefern den Vögeln bis in den Herbst noch Nahrung. Blumenwiesen bieten durch die Fruchtstände der Blumen und Gräser ebenfalls ein breites Nahrungsspektrum und locken darüber hinaus noch viele Insekten an“, so Florian Eiserlo.

Paradies für nahrungssuchende Vögel: „Den Garten sollte man prinzipiell über die Wintermonate etwas „unordentlich“ lassen, da in abgestorbenen Halmen, Ästen und unter dem Laub viele Insekten sowie deren Larven und Eier im Winter Schutz finden und den Vögeln als Nahrungsquelle dienen. Das Herbstlaub sollte einfach unter Büsche oder Hecken gekehrt werden. Hier freuen sich zum Beispiel Amsel, Rotkehlchen und Singdrossel, die darunter nach Nahrung suchen können. Komposthaufen, Vogelhecken oder alte Holzstapel sind ein Paradies für Kleinlebewesen, was den Vögeln in den kalten Monaten zu Gute kommt“, so Florian Eiserlo von VIER PFOTEN.

Über TIERART, eine Tier- und Artenschutzstation von VIER PFOTEN: TIERART beherbergt und versorgt zurzeit zwei Tiger, einen Puma und zahlreiche heimische Wildtiere. Auf dem 14 Hektar großen ehemaligen US-Militärgelände in Maßweiler bietet die Station den von VIER PFOTEN geretteten Großkatzen aus vormals Zirkus- und Privathaltung ein dauerhaftes, naturnahes, vor allem aber ein artgemäßes Zuhause. Die meisten geretteten heimischen Wildtiere werden nach Möglichkeit wieder ausgewildert. VIER PFOTEN hat den Bau der Gehege finanziert und gewährleistet die Versorgung und Pflege der Tiere. Die TIERART gGmbH gehört zu 90 Prozent VIER PFOTEN, Tierart e.V. hält 10 Prozent der Anteile.

TIERART in Maßweiler kann nach Absprache gerne besichtigt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://vier-pfoten.de/tierart

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