Vlothoer Erklärung liegt nun auch im Kreishaus aus

„Wir können nicht nichts tun!“ 

Kreis Herford. Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken ist der erste, der in der Vlotho Erklärung unterschrieben hat. Und er hat ein paar klare Wort hinzugefügt: „Wir können nicht nichts tun“, steht dort vor seiner Unterschrift. In der Din-A4 großen Kladde haben mittlerweile über 1000 Menschen ihre Unterschriften sowie einzelne Kommentare hinterlassen. 

von links: Landrat Jürgen Müller, Katharina Vorderbrügge (Kulturbeauftragte Stadt Vlotho) und Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken machen sich stark für die Vlothoer Erklärung. Foto: Kreis Herford

von links: Landrat Jürgen Müller, Katharina Vorderbrügge (Kulturbeauftragte Stadt Vlotho) und Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken machen sich stark für die Vlothoer Erklärung. Foto: Kreis Herford

Die sogenannte Vlothoer Erklärung gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit liegt nun auch im Kreishaus in Herford aus. Anlass für die Erklärung waren homophobe Anfeindungen gegen den Vlothoer Gemeindepfarrer Jörg Uwe Pehle. Daraufhin wurde im vergangenen Jahr die Vlothoer Erklärung verfasst, um sich gegen Diskriminierungen aller Art aussprechen kann. Bisher lag die Vlothoer Erklärung an verschiedenen Schulen, auf verschiedenen Märkten, in der St. Stephan Gemeinde und im Vlothoer Rathaus aus. Nun schließt sich auch das Kreishaus an. Bis zum 06.März kann jeder Interessierte die Erklärung einsehen, unterschreiben und auch kommentieren. Landrat Jürgen Müller freut sich auf rege Beteiligung:  „Es ist wichtig sich gegen jegliche Form von Diskriminierung zu wehren. Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen gegen Mobbing, Hetze, Gewalt und Intoleranz und diese Zeichen sollten auch außerhalb der Stadt Vlotho sichtbar sein! Wir sollten uns ständig vergegenwärtigen, dass wir alle Vorbilder sein können.“

Für Landrat Müller ist es nicht die erste Aktion von Zivilcourage, die er unterstützt. Auch das Engeraner Manifest für Demokratie und Offenheit gegen Populismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wurde vom Kreis Herford/vom Landrat unterstützt. Darüber hinaus setzt sich der Kreis Herford auch im Runden Tisch für ein Queeres Zentrum ein und hat im vergangenen Jahr die Regenbogen-Fahne vor dem Kreishaus gehisst. Sie gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt der Lebensformen, der Hoffnung und der Sehnsucht. In zahlreichen Kulturen steht sie weltweit für Aufbruch, Veränderung und Frieden. Die Vlothoer Erklärung liegt bis zum 06.03.2020 im Servicebüro im Eingangsbereich des Kreishauses in der Amtshausstraße 3 in Herford. Danach ist geplant, sie an die 5 Berufskollegs des Kreises in Herford, Bünde und Löhne weiterzugeben. Auch hier ist das Engagement gegen Rassismus und für Courage gelebte Tradition.  Weitere Infos und der Wortlaut der Vlothoer Erklärung: www.vlotho.de/Rathaus-Politik

Vlothoer Erklärung im Wortlaut: Wir die Unterzeichnenden, setzen mit unserer Unterschrift ein deutliches Zeichen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Gewalt, und Hetze in jeglicher Form. Wir bekennen uns zu Vielfalt, Demokratie und Toleranz. Entschieden wenden wir uns gegen jede Ideologie der Ungleichwertigkeit und damit gegen jede Form der Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung. Vorurteile und Hetze, Diskriminierung und Ausgrenzung schaffen ein Klima der Missgunst und Feindseligkeit und einen fruchtbaren Boden für Hass und Gewalt. Dem stellen wir uns gemeinsam entschlossen entgegen. Wir sind der Überzeugung, dass die Achtung der Menschenwürde, Solidarität und Nächstenliebe das Fundament eines friedlichen Zusammenlebens in unserer demokratischen Gesellschaft bilden und dass Pluralität und Vielfalt gesellschaftliche Entwicklung ermöglichen. Die freie Entfaltung des Individuums, die Offenheit für unterschiedliche Lebensweisen und gegenseitige Solidarität und Unterstützung prägen unsere Haltung. Durch Zusammenhalt und Zivilcourage schützen wir unsere demokratischen Werte und setzen uns für ein von Respekt und Gemeinschaft geprägtes Zusammenleben ein.

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