Verschwörungstheorien erzeugen Feindbilder – Ausstellung

Lichtenau (Kreis Paderborn). Unsichere Zeiten begünstigen die Popularität von Verschwörungstheorien. Nach Kriegen und Revolutionen oder im Zuge historischer Umbrüche liefern sie ein Modell, die veränderte Welt zu erklären. Das wird die Ausstellung über Verschwörungstheorien am dem 18. Mai (bis 22.3.2020) im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim, in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) zeigen.

Halt Amikäfer. Dokumente zum Kartoffelkäferabwurf Berlin, um 1950 Lichtenau, Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Foto: LWL/Ansgar Hoffmann

Halt Amikäfer. Dokumente zum Kartoffelkäferabwurf Berlin, um 1950 Lichtenau, Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur.
Foto: LWL/Ansgar Hoffmann

Die Schau geht der Entstehung, Funktion und Verbreitung von Verschwörungstheorien auf den Grund und beleuchtet, warum sie heute wieder Konjunktur haben.  Die totalitären Systeme des Nationalsozialismus und des Stalinismus instrumentalisierten Verschwörungstheorien zur Hetze gegen bestimmte Gruppen. In Deutschland rechtfertigten sie zum Beispiel die Verfolgung von Minderheiten. Eine kuriose Geschichte ereignete sich während des Kalten Kriegs im geteilten Deutschland: Die DDR erlebte 1950 eine Kartoffelkäferplage. Die Schädlinge verursachten bedeutende Ernteausfälle. Schnell fand die Regierung den Schuldigen: Amerikanische Flugzeuge hätten die schädlichen „Ami-Käfer“ abgeworfen, das US-Militär habe den Angriff als Testlauf für den beabsichtigten Krieg in Europa geplant. Die Broschüre zum „Kartoffelkäferabwurf“ ist eines der rund 250 Exponate internationaler Leihgeber aus 900 Jahren Verschwörungsdenken.

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