Unterstützungsbedarf der Arbeitgeber nach wie vor hoch

Regionaltreffen der Willkommenslotsen NRW in der IHK in Bielefeld

Bielefeld. Der Beratungs- und Unterstützungsbedarf der Arbeitgeber bei der Beschäftigung und Ausbildung von geflüchteten Menschen ist ungebrochen hoch. Das ist das wesentlichste Ergebnis des Regionaltreffens der Willkommenslotsen NRW in der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK). Stephanie Wiedey, Willkommenslotsin der IHK-Akademie Ostwestfalen, hatte ihre Kollegen jetzt zum quartalsmäßigen Erfahrungsaustausch in die IHK nach Bielefeld eingeladen. Erfreut zeigten sich die Teilnehmer über die kürzlich beschlossene Verlängerung des Projektes der Willkommenslotsen, das ab Januar 2019 zunächst für ein Jahr fortgesetzt wird.

Trafen sich in der IHK in Bielefeld zum Meinungsaustausch: Stephanie Wiedey (hinten) von der IHK-Akademie Ostwestfalen und ihre Kolleginnen und Kollegen aus NRW. © IHK Ostwestfalen

Trafen sich in der IHK in Bielefeld zum Meinungsaustausch: Stephanie Wiedey (hinten) von der IHK-Akademie Ostwestfalen und ihre Kolleginnen und Kollegen aus NRW. © IHK Ostwestfalen

Bei den Nachfragen der Arbeitgeber gehe es häufig um die Themen Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis, die Förderung und Weiterbildung sowie die Integration in den Betrieb. Insgesamt werde ein vermehrter Anstieg der Einstiegsqualifikationen (EQ) von Geflüchteten in den Unternehmen festgestellt. Diese dienten dazu, den Berufseinstieg vor ei ner geplanten Ausbildung vorzubereiten und neben den fachlichen Kenntnissen zumeist auch mittels Sprachförderung die Deutschkenntnisse zu verbessern. „Das ist besonders im Angebot EQ plus Sprache der IHK-Akademie Ostwestfalen der Fall“, erläuterte Wiedey.

Seit Mai 2018 ermögliche in NRW eine neue Rechtsverordnung, dass auch bei dem Abschluss eines EQ-Vertrages die Möglichkeit der Aufenthaltsduldung für die Dauer der EQ und des sich anschließenden Ausbildungsverhältnisses durch die Ausländerbehörden erteilt werden könne. Wiedey: „Hier muss grundsätzlich jeder Einzelfall geprüft werden und die gesetzlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Diese Möglichkeit erweist sich in der beruflichen Praxis mit den Geflüchteten als sehr sinnvoll und erfolgreich.“

Alle NRW-Willkommenslotsen hätten bisher nur wenige Frauen in der Beratung und Vermittlung. Diejenigen, die kämen, verträten selbstbewusst und emanzipiert ihre Ansichten und Ziele und arbeiteten an ihrer beruflichen Zukunft in Deutschland.

Am Regionaltreffen der Willkommenslotsen NRW in Bielefeld nahmen Vertreter aus den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern, den Landwirtschaftskammern sowie von Bildungsträgern wie das Grone-Bildungszentrum Bielefeld und das Technologie- und Berufsbildungszentrum (TBZ) Paderborn teil.