Ungebrochener Optimismus beim SC Paderborn

paderbornaugsburgPaderborn. Am Samstag trifft der SC Paderborn auf den FC Augsburg. Trainer André Breitenreiter stellte sich am Mittag den Fragen der Journalisten. Im Mittelpunkt stand, wie nicht anders zu erwarten, die Frage nach dem Klassenerhalt – der SCP befindet sich aktuell auf Platz 17.

Generell schien Breitenreiter mit den Reaktionen auf Paderborns Tabellenplatz unzufrieden zu sein. Rotiert er viel, heißt es, zu viel Rotation sei nicht gut für die Mannschaft. Behält er die Aufstellung bei, heißt es wiederum, er sei nicht mutig genug. „In Paderborn gibt es 150.000 Trainer, die es besser wissen. Aber der einzige, der diese Situation, diese Liga erlebt hat – das bin ich.“

Die Probleme, die den SCP in die aktuelle Situation gebracht haben, wären vor allem individuelle Fehler. Gegen Hertha BSC beispielsweise sei Paderborn auf Augenhöhe gewesen, doch einige wenige Situationen habe die Hertha dann doch besser bewältigt. „Es ist eindeutig, dass wir aktuell an Grenzen stoßen, dass wir falsche Entscheidungen treffen und der Gegner die richtigen.“

Dieser Unterschied sei vor allem durch psychische Faktoren bedingt, die auf die mangelnde Bundesliga-Erfahrung der Spieler zurückgeht. Breitenreiter vergleicht mögliche Selbstzweifel mit einem kleinen Mann im Kopf der Spieler. Etablierte Bundesliga-Spieler würden diesen kleinen Mann einfach ignorieren, beim SCP gelinge dies aktuell nur, solange man nicht in Rückstand gerät. „Wenn wir jedoch in Führung gehen, bin ich mir sicher, dass der kleine Mann verstummen wird.“

Im Training schaue er deshalb in diesen Tagen genau nach jenen Spielern, die unbekümmert wirken, den Kopf frei haben und konstant Leistung zeigen. Außerdem werden intensive Gespräche geführt, Breitenreiter greift dabei auf seine eigenen Erfahrungen in der ersten Liga zurück. „Wir können mit den Jungs nur sprechen. Entscheiden müssen sie das Spiel selbst auf dem Platz.“ Zudem hinterfrage sich auch das Trainerteam selbst permanent, wie die bereits angesprochene Rotation auch zeigt.

Dennoch zeigt sich der Trainer euphorisch und optimistisch. „Die Spieler sind besser geworden, haben ihren Marktwert und ihre Bekanntheit gesteigert.“ Dass man sich aktuell im Abstiegskampf befinde, sei keine große Überraschung. Breitenreiter findet es vielmehr großartig, dass man noch aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen könne.

Leicht werde das mit Sicherheit nicht, bestätigt er. „Augsburg spielt eine hervorragende Saison und ist ein unangenehmer Gegner.“ Ein Underdog, der aktuell sogar im einen Europa-Platz spiele, sei in gewisser Weise sogar ein Vorbild. Breitenreiter erwartet ein intensives, zweikampfgeführtes Spiel. „Wir müssen kompakt bleiben, gut verteidigen und schnell umschalten.“

Der Heimbereich der Benteler Arena ist bereits ausverkauft, erklärt Geschäftsführer Martin Hornberger. „Ich bin sehr dankbar für den Rückhalt der Fans und freue mich ebenso wie sie jede Woche aufs Neue, in der Bundesliga spielen zu dürfen.“ Der Optimismus beim SC Paderborn scheint ungebrochen: Am Samstag werden 2.000 Magnete mit dem Motiv „Lass mal erstklassig bleiben“ an die Fans verteilt.

Text: Mathias Hansen
Foto: Viola Schrade