Kreis Gütersloh. „Es ist heute nicht mehr einfach, einen Onlineshop erfolgreich zu betreiben – das ist harte Arbeit“, warnt Eike-Jan Diestelkamp von HDNET. Auf Einladung der Gemeinde Langenberg und der pro Wirtschaft GT erklärte er gemeinsam mit Steffen Kämper, von der Anwaltskanzlei Kämper & Maiwald, worauf Unternehmen beim Aufbau eines eigenen Onlineshops achten müssen.
Was macht einen ansprechenden und rechtssicheren Onlineshop aus? Anna Niehaus (pro Wirtschaft GT), Steffen Kämper (Kanzlei Kämper & Maiwald), Eike-Jan Diestelkamp (HDNET) und Susanne Mittag (Gemeinde Langenberg) informierten.
Die Firma HDNET kümmert sich um digitale Geschäfte von Unternehmen – von der konzeptionellen Beratung, der Entwicklung der Software, bis zum Service mit Schulungen und Support im laufenden Betrieb. Die Agentur aus Werther betreut mittlerweile zahlreiche namhafte Unternehmen. „Kann ich mein Produkt online verkaufen? Ja! Schuhe, Lebensmittel, technische Produkte – fast alles lässt sich heute online bestellen. Die eigentliche Frage ist: Will und sollte ich online verkaufen?“ Die Angebote müssen im harten Wettbewerb des Internets konkurrenzfähig angeboten werden: Preise, Lieferzeiten und der Service lassen sich online unmittelbar mit dem Wettbewerb vergleichen. Diestelkamp stellt die Vor- und Nachteile von bestehenden Plattformen wie Amazon, standardisierten Baukastensystemen und individuell programmierten Shoplösungen vor. „Es reicht aber nicht, einen Onlineshop gut zu gestalten. Sie müssen etwas Besonderes in Ihrem Shop haben, um Kunden zu überzeugen“, machte Diestelkamp deutlich. Auch nach dem Start des Webshops seien die laufenden Aufgaben wie die Sortimentsgestaltung, die Logistikprozesse, aber auch die Bewerbung und Weiterentwicklung des Shops für den Erfolg maßgeblich.
Steffen Kämper beleuchtete die rechtlichen Anforderungen an den Betrieb eines Webshops. Er gab Hinweise zum Fernabsatzrecht, zur Produktpräsentation, zu Bestell- und Bezahlprozessen, AGBs, Datenschutz sowie dem Impressum und Werbe- und Kundenbindungsmaßnahmen. Bei der Produktpräsentation seien beispielsweise nicht alle Formulierungen erlaubt und es sei wichtig, dass Produktabbildungen realistisch seien. „Klären Sie hier, ob Sie Produktbilder und Marken des Herstellers für Ihren Shop benutzen dürfen“, rät Kämper. Die Inhalte der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Widerrufsbelehrungen und des Impressums seien genau festgelegt und gesetzlich vorgegeben. Auch auf die Änderungen durch die Datenschutzgrundverordnung ging der Rechtsanwalt kurz ein. „Grundsätzlich gilt: behalten Sie alle Gesetzesänderungen, die Ihr Unternehmen betreffen, im Blick und setzen Sie Änderungen schnell um: Gesetzesnovellen ziehen oftmals Abmahnwellen nach sich“, meint Kämper.
