Tag der Ausbildungschance: 240 Unternehmen beteiligen sich

Bielefeld. Mit einer gemeinsamen Aktion zum Tag der Ausbildungschance am Montag, 11. Juni 2018, werben die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (HWK), die ostwestfälischen Agenturen für Arbeit, die Jobcenter sowie die Kreisverwaltungen und die Stadt Bielefeld für die Besetzung noch offener Ausbildungsstellen. In den fünf Kreisen Ostwestfalens und der Stadt Bielefeld laden die Partner zu „Speed-Datings“ ein, um Ausbildungsbetriebe und Bewerber miteinander ins Gespräch zu bringen. In Vorstellungsgesprächen von wenigen Minuten haben die Jugendlichen die Chance, die anwesenden Unternehmensvertreter von sich zu überzeugen. Eingeladen sind alle Bewerberinnen und Bewerber, die für das laufende Jahr noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, teilten die Organisationen heute (25.05.2018) bei einem Pressegespräch in der IHK in Bielefeld mit.

 

Werben für den Tag der Ausbildungschance: Thomas Richter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bielefeld, Ceylan Seker, Personalreferentin bei der Brüggemann GmbH & Co. KG, Beate Scigala-Blatt, Koordinatorin der Jugendberufsagentur Bielefeld und stellvertretende Geschäftsführerin Arbeitplus, Felix Engelhardt, Auszubildender zum Mechatroniker für Kältetechnik bei Brüggemann, Birgit Stehl, Leiterin der Abteilung Berufsbildung und Recht der Handwerkskammer OWL, Marcel Günter, Auszubildender zum Automatenfachmann und Sean R. J. Adams, Mitglied der Geschäftsleitung von Cup & Cino Kaffeesystem-Vertrieb GmbH & Co. KG, und Swen Binner, IHK-Geschäftsführer Berufliche Bildung (v.l.)
Foto: IHK Ostwestfalen

„Wir erwarten rund 1.500 Bewerber, die sich umfassend informieren und Ausbildungsstellenangebote mitnehmen möchten“, sagte IHK-Geschäftsführer Swen Binner. Angemeldet hätten sich 240 Unternehmen, die zum Teil mehrere offene Ausbildungsstellen besetzen möchten. „Mehr Anmeldungen von Unternehmen hatten wir bei diesem Format noch nie. Daran wird deutlich, dass die Unternehmen immer stärker alle Möglichkeiten nutzen müssen, offene Ausbildungsstellen besetzen zu können“, sagte Binner. 2017 haben insgesamt 170 Unternehmen teilgenommen, 132 von ihnen sagten, dass ihre Teilnahme erfolgreich war. Insgesamt wurden fast 500 Bewerbungstermine verabredet. „Damit hat sich ein erfolgreiches Format regional etabliert, das wir mit vereinten Kräften an allen sechs Standorten weiterentwickeln möchten“, fasste Binner zusammen.

Birgit Stehl, Leiterin der Abteilung Berufsbildung und Recht der Handwerkskammer OWL, betonte: Die demographische Entwicklung, die zuweilen fehlende Kenntnis über die vielfältigen Berufs- und Karrierechancen im Handwerk, wie auch die allgemeine Studierneigung junger Menschen stellt viele Unternehmen des Handwerks vor große Herausforderungen im Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte.“ Das Azubi-Speed-Dating sei eine hervorragende Gelegenheit, noch nicht versorgte Schulabgänger und interessiere Betriebe zusammen zu bringen und so möglicherweise zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages zu kommen. „Damit kann der Grundstein für eine vielversprechende berufliche Karriere im Handwerk mit zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten gelegt werden.“ 53 Handwerksbetriebe würden bei den insgesamt sechs Speed-Dating-Terminen 205 Ausbildungsstellen für das Jahr 2018 und 256 freie Stellen für das Jahr 2019 anbieten.
Wer jetzt noch eine Ausbildungsstelle sucht, findet noch viele interessante Angebote. Das Azubi-Speed-Dating ist hierfür eine gute Möglichkeit. Kein junger Mensch sollte heute ohne einen Berufs- oder Studienabschluss in die Arbeitswelt starten. Alleine schon deshalb, weil man mit einer Berufsausbildung ein begehrter Berufseinsteiger ist. Auch für die Unternehmen ist die bedarfsdeckende Ausbildung von Fachkräften zukunftssichernd. Hierbei unterstützen die Kammern, Jobcenter und Arbeitsagenturen jeden Jugendlichen und Unternehmer, berichtete Thomas Richter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bielefeld, stellvertretend für die Agenturen für Arbeit in Ostwestfalen.
„Dieser Tag ist eine große Chance für unsere Jugendlichen bei Ausbildungsbetrieben im persönlichen Gespräch zu überzeugen, gerade wenn ihre bisherigen schriftlichen Bewerbungen noch nicht erfolgreich waren. Mit diesem direkten Kontakt im Jobspeeddating machen wir seit einigen Jahren sehr gute Erfahrungen. Mit dem Tag der Ausbildungschance werben wir zudem dafür, direkt eine duale Ausbildung aufzunehmen, statt weitere Schleifen an weiterführenden Schulen zu machen“, erläuterte Beate Scigala-Blatt, Koordinatorin der Jugendberufsagentur Bielefeld und stellvertretende Geschäftsführerin Arbeitplus für die Jobcenter der Region.

Wie erfolgreich der Tag der Ausbildungschance in den vergangenen Jahren war, bestätigte Sean R. J. Adams, Mitglied der Geschäftsleitung des Hövelhofer Unternehmens Cup & Cino Kaffeesystem-Vertrieb GmbH & Co. KG: „Cup & Cino baut seit über 20 Jahren auf die duale Ausbildung, da wir bei unserer enormen Expansion, insbesondere der letzten Jahre, unsere Fachkräfte von morgen selber ausbilden möchten. Einige unserer Führungskräfte haben seinerzeit eine Ausbildung bei uns absolviert. Wir bilden nicht über Bedarf aus und bieten engagierten und zuverlässigen Azubis eine vielversprechende und erfolgreiche Zukunft nach der Ausbildung. Insbesondere für den noch nicht so bekannten Beruf der Automatenfachleute  konnten wir jedes Jahr noch freie Stellen verzeichnen, die durch den Tag der Ausbildungschance besetzt werden konnten.“

Für das Handwerk äußerte sich Ceylan Seker, Personalreferentin bei der Brüggemann GmbH & Co. KG, Versmold: „Das Handwerk bietet viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren oder aufzusteigen. Brüggemann bietet mit fünf verschiedenen Ausbildungsberufen die Chancen dazu.“ Das bestätigte auch Felix Engelhardt, Auszubildender zum Mechatroniker für Kältetechnik bei Brüggemann: „Ich habe mich für einen handwerklichen Beruf entschieden, weil ich damit einen zukunftssicheren Job erlangen werde.“
Weitere Informationen unter www.ausbildungs-chance.de .

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