Lemgo. Am gestrigen Sonntag, 10.01.2016 wurde die Ausstellung „Stipendium Junge Kunst 2016/ 17: Die Wettbewerbsarbeiten“ in der Städtischen Galerie Eichenmüllerhaus eröffnet. Drei in der Vorrunde des Wettbewerbs „Stipendium Junge Kunst“ ausgewählte BewerberInnen zeigen in der Ausstellung aktuelle Arbeiten, anhand derer die Jury Ihre Entscheidung zur Vergabe des Stipendiums getroffen hat. Am Samstag, 09.01.2016 fand die Jurierung statt und der aktuelle Preisträger wurde ermittelt.
Zu begutachten hatte die sechsköpfige Jury die Werke von Julia Schewalie aus München, Olga Jakob aus Karlsruhe und Francisco Montoya Cázarez aus Berlin.
Julia Schewalie zeigt in der Ausstellung Wandobjekte, die zunächst malerisch anmuten. Ihre durchweg schwarzen, glatten, mehr oder weniger glänzenden Oberflächen brechen und spiegeln das Licht in unterschiedlichster Weise. Je nach Materialbeschaffenheit, Lichteinfall und Bewegung des Betrachters im Raum verändert sich die Wahrnehmung der einzelnen Kunstwerke.
Olga Jakob präsentiert Arbeiten, die die Betrachter ebenfalls auf den ersten Blick malerische Positionen assoziieren lassen. Die Materialität und die zarten reliefartigen Strukturen, die unter farbigem Polyester oder Polyamid verborgen sind, wollen das Geheimnis ihrer genauen Beschaffenheit jedoch nicht preisgeben. Die zarten Schattenbildungen verschmelzen mit dem Werk.
Francisco Montoya Cázarez zeigt verschiedene Herangehensweisen an gesellschaftliche und politische Themen unserer Zeit. In seiner Rauminstallation „Waterboarding“ thematisiert er die gleichnamige Foltermethode. Die Installation ist in ihrer Darstellung einem Wasserspiel ähnlich, das angenehme Assoziationen hervorruft, und gleichzeitig erschreckend durch den inhaltlichen Bezug. Eine weitere Arbeit, ein glänzender Messingrahmen, scheint zunächst etwas verloren und ihne Inhalt an der Wand zu hängen. Dass der Rahmen aus eingeschmolzenen Patronenhülsen gegossen wurde, verändert seine Wirkung total. Weiterhin zeigt der Künstler Zeichnungen, Fotografien sowie ein Video und damit in Zusammenhang stehende Installationen.
Die drei KünstlerInnen blieben bis zur Juryentscheidung für die Jurymitglieder anonym. Die Bekanntgabe des neuen Stipendiaten der Alten Hansestadt Lemgo und der Staff Stiftung Lemgo erfolgte während der gestrigen Eröffnung der Ausstellung. Francisco Montoya Cázarez, geboren in Mexico, studierte in Mexico und Braunschweig und lebt derzeit in Berlin. Ab 01. Mai 2016 wird er für 12 Monate das Künstleratelier in der Echternstraße in Lemgo beziehen und damit die derzeitige Stipendiatin Charlotte Perrin ablösen, die sich ihrerseits schon auf die Abschlussausstellung im März 2016 vorbereitet.
Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist noch bis zum 24.01.2016 jeweils donnerstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
