Sorge vor sinkendem Engagement

Corona-Umfrage: zdi-Community in NRW sieht kritisch in die Zukunft
 
Foto: zdi.NRW

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Düsseldorf. Die zdi-Community in Nordrhein-Westfalen hat aufgrund der Corona-Krise die Sorge, dass das Engagement von Unternehmenspartnern, aber auch von Institutionen wie Landeseinrichtungen zurückgeht. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage, die die zdi-Landesgeschäftsstelle gemeinsam mit der Körber-Stiftung bei MINT-Regionen gemacht hat. 36 Umfrage-Teilnehmer*innen gehörten zu einem der 47 zdi-Netzwerke. Befragt wurden deutschlandweit 130 MINT-Regionen, von denen 93 teilgenommen haben.

 
 
Insgesamt sieht die Situation derzeit NRW-weit noch sehr positiv aus: 
Besonders stark ist die zdi-Community darin, neue Angebote zur MINT- Förderung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Ein Großteil der Netzwerke nutzen die aktuellen Veränderungen, um Formate wie digitale Workshops oder Treffen zu organisieren und um an Konzepten zu arbeiten, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Anpacken statt aufgeben, so lautet die Devise in vielen zdi-Netzwerken. Gleichzeitig müssen viele zdiNetzwerke technisch erst einmal die Voraussetzungen schaffen, um ihre Arbeit zu digitalisieren. Lediglich 18 Prozent der Befragten nutzen beispielsweise eine digitale Lernplattform.
94 Prozent der Befragten gaben an, die zdi-Hotline für Fragen zu den Auswirkungen von Corona auf die zdi-Arbeit zu kennen, wobei 39 Prozent diese auch nutzen oder planen sie zu nutzen. Auch der Kontakt zu Regionalbetreuer*in (97%) und der zdi-BSO-MINT Beratung (97%) gehören zu wichtigen Angeboten für die Netzwerke. Neben diesen klassischen Beratungsangeboten wird die Linkliste für ein MINTastisches zu Hause von 34 Prozent der Netzwerke genutzt.
MKW NRW Ministerium Staatssekretär: Klaus Kaiser (Foto: MKW / Christoph Meinschäfer 2017)

MKW NRW Ministerium Staatssekretär: Klaus Kaiser
(Foto: MKW / Christoph Meinschäfer 2017)

Staatssekretär Kaiser: Viel Engagement in den Netzwerken
„Die zdi-Netzwerke gehen äußerst kreativ und innovativ mit der Krise um“, sagt Klaus Kaiser, der für zdi zuständige Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW. „Ich merke immer wieder, dass in den Netzwerken Menschen arbeiten, denen die Zukunft der jungen Menschen sehr am Herzen liegt und die mit viel Engagement die Herausforderungen annehmen.“ Das sei ein besonderes Merkmal der starken MINTCommunity in NRW.
Dennoch ist der Blick in die Zukunft für viele Netzwerke derzeit unklar: Für die kommenden Monate erwarten 83 Prozent der zdi-Netzwerke, dass das finanzielle Engagement der Unternehmenspartner sinkt; 88 Prozent gehen davon aus, dass Unternehmen sich auch inhaltlich weniger einbringen werden. Auch gehen 71 Prozent der Befragten davon aus, dass Förderungen durch Landes- und Bundesmittel zurückgehen werden.
„Dass viele zdi-Netzwerke derzeit kritisch in die Zukunft blicken, ist verständlich“, erklärt Kaiser. „Ich teile die Sorge, dass die MINT-Förderung in einer solchen Krise vernachlässigt werden könnte. Dabei ist es jetzt umso wichtiger, in Bildung zu investieren und jungen Menschen die Chance zu geben, sich gesellschaftlich einzubringen und zu lernen. Die Pandemie zeigt doch erst, wie wichtig Wissen in den MINT-Fächern ist.“ Dennoch sei er sicher, dass die MINT-Community, die ja in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiert, so stark ist, dass sie diese Krise bewältigen wird. Zu dem Schluss kommen auch die Autor*innen der Körber-Stiftung: Im Bundesvergleich zeigt sich, dass die guten Strukturen in Nordrhein-Westfalen dabei helfen, dass die schulische und außerschulische MINT-Förderung auch während der Corona-Pandemie weitergeht.

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